Australische Wissenschaftler befragten 230 sexuell aktive Frauen im Alter von 18 bis 55 Jahren. 46 Prozent, also fast die Hälfte davon, gaben an, sich nach dem Sex mit dem Partner schon einmal traurig gefühlt zu haben. Jede 20. Frau berichtete sogar, dass sie mehrfach unschöne Gedanken gequält hätten. Selbst wenn die Beziehung sehr glücklich war und gut funktionierte, konnte das Problem festgestellt werden.
Die Forscher der Queensland University of Technology untersuchten auch Zwillinge. Dadurch stellten sie fest, dass Gene bei diesem Phänomen eine Rolle spielen. Denkbar ist auch, dass sexueller Missbrauch in der Vergangenheit die negativen Gefühle auslöst.
Ein weitere Grund könnte gemäss Studienleiter Dr. Robert Schweitzer sein, dass Frauen sich beim Sex im Erlebnis und im anderen verlieren. Wenn sie sich dann vom Partner lösen müssen, ist das für sie wie eine Trennung.
Die Traurigkeit nach dem Liebesakt hat übrigens auch eine fachmännische Bezeichnung. Man nennt sie «postkoitale Tristesse».
Was man dagegen tun kann? Darüber reden, rät der Experte. Mit Personen, denen man vertraut, und auch mit dem Partner. Überspielen und verheimlichen hält er für eine schlechte Strategie. (cm/gsc)