Training fürs Köpfchen
So halten Sie Ihr Gehirn fit

Gehirnjogging-Aufgaben sollen das Gehirn stimulieren und trainieren. Viele Anbieter von solchem Training sprechen ihm eine Wunderwirkung zu. Doch was steckt wirklich hinter Gehirnjogging?
Publiziert: 17.01.2020 um 08:25 Uhr
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Aktualisiert: 20.01.2020 um 17:27 Uhr
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Ab Mitte 20 beginnt die Gehirnleistung des Menschen nachzulassen.
Foto: Getty Images
Anne Sophie Carruzzo

Die Gehirnleistung des Menschen nimmt mit steigendem Alter ab. Generell kann man sagen, dass die Gehirnleistung ab Mitte 20 nachzulassen beginnt. Das fällt in der Regel aber gar nicht auf, denn die fehlende Gehirnleistung wird durch Erfahrung ersetzt.

Gehirnjogging soll das Gehirn fit halten und sogar Demenz vorbeugen. «Je öfter man solche Denksportaufgaben macht, desto besser», sagt Hans-Heinrich Jung (56), leitender Arzt der Memory Clinic der Klinik für Neurologie am Universitätsspital Zürich.

Gehirnjogging kann über längere Zeit die Gehirnleistung erhöhen. Doch der Neurologe betont auch, das es nur ein Faktor von vielen sei, die Einfluss auf die Gehirnleistung haben. Deswegen werden Denksportaufgaben alleine, Demenz nicht vorbeugen.

Das beeinflusst die Leistung des Gehirns

Im Alter kann die Gehirnleistung so stark abnehmen, dass es zu verschiedenen Erscheinungen von Demenz kommt. Laut dem Bundesamt für Statistik leben schätzungsweise 148'000 demenzkranke Menschen in der Schweiz. Jährlich kommen 28'000 Neuerkrankungen hinzu.

«Ein gesundes Leben zu führen, ist die Grundlage für einen gesunden Körper und ein optimal funktionierendes Gehirn», weiss Jung. Gesunde Ernährung ist ebenso wichtig wie regelmässige sportliche Aktivitäten. Während Sport generell gut für Körper und Geist ist, fördert es auch die Durchblutung im Gehirn, was sich positiv auf die Gehirnleistung auswirkt. Zu viel Sport sei aber für einen unsportlichen Menschen nicht gut, meint Jung. Wenn das Herz überlastet wird, steigt laut dem Experten das Risiko eines Herzinfarkts oder Hirnschlags.

Die Gehirnleistung werde durch alles beeinträchtigt, was das allgemeine Wohlbefinden senke. Stress, Depressionen oder Schmerzen können das Gehirn stark beeinflussen. Kopfverletzungen und Durchblutungsstörungen können es ebenfalls langfristig beeinträchtigen.

Kinder brauchen Anregungen

Laut Jung spielt neben genetischen Faktoren auch die soziale Entwicklung eines Menschen eine wichtige Rolle bei der Gehirnleistung. «Ein Kind muss im Alltag genügend Stimuli ausgesetzt sein, damit sein Gehirn sich richtig entwickeln kann», sagt der Neurologe. Soziale Isolation, nicht erkannte Hörstörungen oder andere Entwicklungsstörungen können die optimale Entwicklung des lebenswichtigen Organs beeinträchtigen.


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