Was passiert mit dem Körper bei familiärer Schlaflosigkeit?
Leiden Sie bereits seit Tagen oder Wochen unter Schlafmangel? Dann sind Sie vielleicht an der „familiären Schlaflosigkeit“ (FFI) erkrankt. Egal ob Mann oder Frau, Menschen Anfang 50 sind hauptsächlich davon betroffen. Dabei durchlöchern entartete Eiweisse die Hirnmasse. Betroffen sind der Hirnstamm und der Thalamus – die für den Schlaf zuständigen Hirnregionen. FFI ist dominant vererbbar. Das bedeutet, dass wenn ein Elternteil davon betroffen ist, das Kind mit 50-prozentiger Wahrscheinlichkeit auch erkranken wird.
Wie verläuft diese Krankheit?
Das Dahinsiechen im wachen Zustand beginnt mit einfachen Schlafstörungen und Problemen beim Durchschlafen. Bis zum Tod dauert es durchschnittlich 13 Monate und durchläuft dabei folgende Phasen:
Zunehmende Müdigkeit
Konzentrations-, Denk- und Gedächtsnisstörungen
Halluzinationen, wobei Traum und Wirklichkeit verschwimmen
Schwere Krämpfe, Inkontinenz und Verlust der Sprache
Koma und Tod
Die Wissenschaftler glauben, dass FFI prinzipiell auch ansteckbar ist, aber es ist noch kein Fall von Ansteckung bekannt. Prof. Ludger Schöls, Neurologieprofessor an der Universität Tübingen erklärt, dass „die Krankheit immer tödlich endet, wenn sie ausbricht. Ein Heilmittel gibt es nicht und Schlaftabletten helfen auch nicht. Nur die Symptome können mit Medikamenten gemindert werden.“
Wer ist gefährdet?
Ein Gentest kann mittlerweile nachweisen, ob ein Mensch die tödliche Veranlagung in sich trägt. Gut zu wissen: Nicht jeder, der das Gen hat, erkrankt auch. Deshalb verzichten die meisten Kinder von Betroffenen auf den Nachweis. (rmu)