Neue Studie mit Kinofilmen zeigt
Wer weinen kann, ist glücklicher!

Lachen ist die beste Medizin, heisst es. Doch auch Weinen ist in seiner Wirkung auf die Gesundheit nicht zu unterschätzen. Das zeigt eine neue Studie.
Publiziert: 25.08.2015 um 16:11 Uhr
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Aktualisiert: 10.09.2018 um 21:00 Uhr
Wie im richtigen (Kino-)Leben: Frauen weinten beim Experiment häufiger als Männer.
Foto: Thinkstock

Holländische Wissenschaftler wollten wissen, wie sich Tränen auf das Befinden von Menschen auswirken. Zu diesem Zweck befragten sie 60 Männer und Frauen nach ihrer Stimmung und zeigten den Versuchsteilnehmern im Anschluss daran zwei rührende Filme: «Hatchiko – Eine wunderbare Freundschaft» mit Richard Gere aus dem Jahr 2009, in dem ein Hund seinem Herrchen über dessen Tod hinaus die Treue hält. Und Roberto Benignis KZ-Tragikomödie «Das Leben ist schön» aus dem Jahr 1998.

Während der Vorführungen wurden die Probanden videoüberwacht. Die Forscher achteten dabei selbst auf kleinste Anzeichen von Tränen.

Fazit: Bei «Das Leben ist schön» weinten 45 Prozent, bei «Hatchiko – Eine wunderbare Freundschaft» knapp 60 Prozent der Probanden. Insgesamt war die Wahrscheinlichkeit, in Tränen auszubrechen, bei den Frauen höher als bei den Männern. Die Damen weinten dementsprechend auch häufiger.

Das wirklich Spannende ergab sich aber bei der anschliessenden Befragung zur Stimmung: Diejenigen, die nicht geweint hatten, fühlten sich nach den Filmen nicht anders als vorher. Diejenigen, die Tränen vergossen hatten, waren unmittelbar nach den Filmen trauriger als vorher. 20 Minuten später hatten sie sich allerdings erholt. Und eine Stunde später fühlten sie sich gar grossartig.

Die Forscher der Universität von Tilburg können sich den Effekt nicht genau erklären, haben allerdings ein paar Theorien. Eine basiert darauf, dass Weinen die Chemie im Gehirn verändert. Und zwar durch die Ausschüttung der Hormons Oxytocin. Dieses wird durch sozialen Austausch angeregt und gilt unter anderem als bindungsfördernd. Dadurch sorgt es für Wohlbefinden.

Möglich ist gemäss den Wissenschaftlern aber auch, dass die Versuchsteilnehmer vom Kollektiv profitierten und so gemeinsam in eine heitere Stimmung zurückfanden.

Denkbar wäre ausserdem, dass die Weinenden nach den Filmen effektiv gar nicht glücklicher waren als vorher, sondern sich bloss so fühlten, weil ihre Stimmung in relativ kurzer Zeit stark schwankte. Was aber auch egal ist. Denn schliesslich war am Ende ein Glücksgefühl da. Und nur das zählt. Deshalb sind die Wissenschaftler überzeugt: Weinen ist gesund und macht am Ende glücklich. (gsc)

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