Einen Grossteil unseres Tages verbringen wir am Arbeitsplatz. Klar, dass es da auch mal zu Unstimmigkeiten mit den Kollegen kommen kann. Nicht selten bilden sich dann Grüppchen, die gegeneinander kämpfen. Jeder sammelt Zuspruch bei anderen und die Situation spitzt sich zu.
So gehen sie am besten vor, um die Lage zu entschärfen:
Dem anderen recht geben
Haben Sie es mit Cholerikern zu tun, dann ist es besser, nicht noch mehr Öl ins Feuer zu giessen, indem Sie zum Gegenangriff ausholen. Mit Zustimmung fahren Sie beim Umgang mit chronischen Rechthabern besser. Verhält sich jemand aufgewühlt, anklagend oder aggressiv, sollte man selbst Ruhe bewahren und versuchen, dem anderen den Wind aus den Segeln zu nehmen.
Anstatt den Kampfmodus einzuschalten, sagen Sie zu Ihrem Gegenüber: «Du hast recht!» Denn viele Menschen wollen gar nicht unbedingt diskutieren, sie wollen einfach nur recht haben und Zustimmung ernten. Bestätigen Sie also Ihren Diskussionspartner in dessen Standpunkt, dann beruhigt das die Lage schon einmal.
Hören Sie Ihrem Gegner dafür genau zu und analysieren Sie seine Argumente im Detail. Stimmen Sie dann nur den Punkten zu, die Sie auch wirklich gut finden. Denn sollte man stets ehrlich bleiben und dem anderen nicht recht geben, wenn er wirres Zeug verzapft.
Sich in den anderen hineinversetzen
Jetzt heisst es: Empathie zeigen. Ihr Gegenüber sollte die Möglichkeit bekommen, seine Gefühle offen äussern zu können. Dabei sollte Ihr Gegner den Glauben haben, von Ihnen verstanden zu werden.
Wie das gehen soll? Während «Du hast recht!» leicht ironisch klingen und manchmal das Ganze verschlimmern kann, ist es wichtig, diese Aussage zu bekräftigen. Das tun Sie am besten mit folgender Aussage – auf sachlicher, als auch emotionaler Ebene: «Ich verstehe genau, wie du dich fühlst.» So signalisieren Sie dem anderen, dass Sie seinen Standpunkt aus seinen Augen sehen. Im besten Fall tun Sie das auch wirklich und versetzen sich in die Lage des anderen. Das zeugt von Respekt und Anerkennung.
Wollen Sie noch einen Schritt weitergehen, können Sie die Argumente des anderen auch mit eigenen Worten wiedergeben. Das hilft Ihnen dabei, sicherzugehen, alles richtig verstanden zu haben und komplizierte Zusammenhänge besser zu sehen.
Das Ganze aus einer anderen Perspektive sehen
Für das sachliche Aufzeigen einer andere Perspektive sollte eine neutrale Formulierung gewählt werden. Argumentieren Sie mit «Ich sehe das aber anders…» betonen Sie damit nur die Gegensätze. Wenn Sie es sanfter angehen, bringen Sie Ihr Gegenüber auf freundliche Weise dazu, über einen anderen Blickwinkel nachzudenken und diesen schliesslich auch einzunehmen: Mit dem Satz «Eine andere Möglichkeit die Sache zu sehen, wäre …» begeben Sie sich auf sicheres Eis.
Wenn diese Punkte gelingen, kommt der Moment, in dem Sie siegreich aus der Argumentation hervorgehen. Und das nicht im Sinne von «Ich habe doch recht!», sondern auf der Basis von gegenseitigem Verständnis und Kompromissen. Vielleicht erlangen Sie sogar eine Einigung und die Diskussion kann friedlich beendet werden.
Und diese Punkte gilt es zu vermeiden
Wer bei einer Diskussion wie folgt vorgeht, bei dem wird die Situation sicher eskalieren. Versuchen Sie deshalb diese drei Punkte zu vermeiden.
- Sie wollen so schnell und scharf zurückschiessen, wie es nur geht. Wenn jemand mit einem Argument kommt, das Sie verletzt, dann können Sie schnell mal persönlich werden. «Jetzt verstehe ich, warum Sie noch immer Single sind» – solche Sätze sollten in einem Streit im Büro keinesfalls fallen.
- Sie beharren ohne Wenn und Aber auf Ihrer Meinung. Ein offenes Ohr für andere Argumente haben Sie keines.
- Sie schmollen noch lange und legen den Kollegen so viel Steine in den Weg, wie nur möglich. Beruhigen Sie sich und bauschen Sie nicht alles unnötig auf.