Dass sich Schichtarbeit negativ auf das soziale Leben auswirkt, ist bekannt. Dass das Arbeiten gegen die innere Uhr zu Übergewicht und sogar zu Brustkrebs führen kann, weiss man ebenfalls.
Eine Studie von Wissenschaftlern der Universitäten von Swansea (GB) und Toulouse (F) zeigt jetzt: Schichtarbeit wirkt sich auch auf das Gehirn aus. Die Forscher unterzogen 3000 Versuchsteilnehmer verschiedenen Test. Dabei wurden das Erinnerungsvermögen, die Denkschnelligkeit und andere kognitive Fähigkeiten überprüft.
Ergebnis: Leute, die mehr als zehn Jahre Schichtarbeit auf dem Buckel hatten, schnitten schlechter ab als gleichaltrige, reguläre Arbeiter. Sie hatten mehr Mühe mit komplexen Denkaufgaben und machten eher Fehler. Unter dem Strich schien ihr Gehirn sechseinhalb Jahre älter, als es tatsächlich war.
Die gute Nachricht: Hörten die Probanden mit der Schichtarbeit auf, erholte sich das Gehirn wieder. Allerdings dauerte es fünf Jahre, bis die negativen Effekte ganz verschwunden waren.
Die Forscher, die ihre Studie im Fachmagazin für Berufs- und Umweltmedizin veröffentlichten, erhoffen sich nun auch neue Erkenntnisse zum Thema Demenz. Diese schädigt das Schlafmuster von Menschen ähnlich wie Schichtarbeit. (gsc)