Liebe Singles hergehört! Es lässt sich auch gut ohne Beziehung leben - wenn nicht sogar besser. Wer das für sich noch nicht herausgefunden hat und noch immer krampfhaft versucht, die geeignete Person für eine Beziehung zu finden, der bzw. dem sei jetzt geholfen. Laut aktuellen Berichten soll sich das Alleinsein in vieler Hinsicht positiv auf das Umfeld und die Gesundheit eines Menschen auswirken.
Die Psychologin der Bella DePaulo der University of California Santa Barbara sieht sich als Botschafterin des Single-Lebens. Mit Überzeugung reist sie durch die USA und präsentiert wissenschaftliche Studien, die das allgemein verbreitete Konzept der festen Beziehung und der Ehe infrage stellen. Ihr geht es dabei nicht um die «freie Liebe», sondern darum, aufzuzeigen, dass feste Beziehungen das soziale Leben einschränken können. Auch auf YouTube können ihre Vorträge angesehen werden.
Singles sehen Familie, Freunde und Bekannte häufiger
Bei dieser Erkenntnis stützt sich DePaulo auf verschiedene Studien. Da wäre z. B. die Forschung von den Sozialwissenschaftlerinnen Natalia Sarkisian und Naomi Gerstel. Im Rahmen eines Projekts haben sie anhand von Statistiken zu Familien und Haushalten sowie allgemeinen Statistiken zu Beziehungen zwischen Familienmitgliedern, Nachbarn, Geschwistern und Freunden untersucht, wie sich verheiratete Menschen und alleinstehende Menschen sozial verhalten.
Dabei sind sie auf spannende Resultate gestossen: Die Forscherinnen haben herausgefunden, dass alleinstehende Personen in den USA eher dazu neigen, engere Beziehungen zu pflegen und Verwandte, Nachbarn und Freunde häufiger zu sehen, als es Verheiratete tun. Diese Unterschiede zeigen sich noch deutlicher bei Menschen, die nie verheiratet waren, als bei jenen, die geschieden sind. Das bestätigt die Annahme, dass sich die Ehe auch nach der Scheidung noch sozial auswirkt. Dabei betonen die Forscherinnen stets, dass sich zwischen den Geschlechtern keine signifikanten Unterschiede gezeigt hätten.
Single zu sein bedeutet auch, mehr allein zu sein. Damit kommen nicht alle gleich gut zurecht. Doch manchmal hat man auch nicht die Wahl. Welche Phasen Singles durchlaufen, lesen Sie hier.
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Stärker mit einer breiteren Gemeinschaft verbunden
Mit der Erkenntnis aus den Ergebnissen sehen die Forscherinnen die Politik in der Pflicht, soziale Zwänge – wie zum Beispiel die Ehe – zu mildern und stattdessen auch alleinstehende Personen stärker zu berücksichtigen. Vor allem sei dies wichtig, da Alleinstehende stärker mit einer breiteren Gemeinschaft verbunden sind.
In einer anderen Studie mit fast 280'000 Teilnehmenden fanden Forschende um William Chopik der Michigan State University heraus, dass Freundschaften wichtiger werden, wenn Menschen altern, da sie sich positiv auf die psychische und physische Gesundheit auswirken würden. Noch eine weitere Studie habe gezeigt, dass Menschen, die nie geheiratet haben, mehr auf ihre Fitness achten und produktiver sind.
Bella DePaulo sieht Nachholbedarf: Während sie 814 Studien über Singles auswertete, musste sie feststellen, dass praktisch alle Singles nur als Vergleichsgruppe zu verheirateten Menschen verwendet wurden und die Resultate vor allem dazu dienten, mehr über Letztere zu erfahren.
Schon lange sehnst du dich nach Zweisamkeit und dem perfekten Partner? Dann wird es Zeit, das eigene Verhalten zu hinterfragen und einiges zu verändern.
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