Auf Wolke sieben
Warum verlieben wir uns?

Es ist das wohl schönste Gefühl der Welt – das Verliebtsein. Doch warum verlieben wir uns eigentlich? Woher kommt das Kribbeln im Bauch?
Publiziert: 16.02.2019 um 16:25 Uhr
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Aktualisiert: 18.02.2019 um 08:54 Uhr
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Verliebtsein gleicht oft einer Achterbahnfahrt.
Foto: shutterstock

Jeder Mensch war wohl schon einmal verliebt und kennt das Gefühl, die ganze Welt drehe sich nur noch um die eine Person. Schmetterlinge im Bauch, ein Kribbeln, und klar denken lässt sich schon gar nicht mehr. Warum wir uns genau in diesen Menschen verlieben, können wir dabei oft selber gar nicht sagen. Und auch die Forschung ist sich nicht einig, was genau bei uns abläuft, wenn wir auf Wolke sieben schweben. Evolutionsbiologen sehen den Hauptgrund in der Fortpflanzung, Psychologen glauben an andere Gründe. Wieder andere behaupten, es spiele sich alles im Hirn ab und sei nur Chemie.

Eines vorneweg, eine abschliessende Antwort existiert bis dato nicht. Doch ein paar Ansätze hat die Wissenschaft parat.

Immer der Nase nach

Was naheliegend klingt, vermuten auch viele Wissenschaftler. Wir suchen uns unser Objekt der Begierde nicht bewusst aus. Unterbewusste Eindrücke sind ausschlaggebend dafür, in wen wir uns verlieben. Eine Erklärung wären Pheromone. Wir fühlen uns zu gewissen Menschen hingezogen aufgrund ihres Geruches. Nicht umsonst sagt der Volksmund, man könne jemanden nicht riechen.

Ob wir diese Pheromone tatsächlich wahrnehmen können, ist aber noch Gegenstand der Forschung. Im Tierreich wird munter über solche kommuniziert. Mäuse beispielsweise haben extra ein spezielles Organ, mit dem sie Pheromone wahrnehmen können. Wie und ob das beim Menschen funktioniert, ist noch nicht geklärt.

Symmetrie und gute Gene

Ein anderer, zugegebenermassen etwas unromantischer Grund sich zu verlieben, ist schlicht das Aussehen. Wir können noch so fest beteuern, innere Werte seien wichtig: Ein ebenmässiges, symmetrisches Gesicht finden wir attraktiv. Und das aus einem einfachen Grund. Vermutlich signalisiert es, dass ein Mensch besonders gesund ist und gute Gene hat.

Auch die Postur des möglichen Partners oder der möglichen Partnerin spielt offenbar eine Rolle. So sollen sich Männer eher zu Frauen mit vollen Lippen, rosigen Wangen und symmetrischen Brüsten hingezogen fühlen – diese Attribute suggerieren offenbar einen hohen Östrogenspiegel und somit Fruchtbarkeit. Beim Mann hingegen lassen eine grosse Nase, ein kräftiger Kiefer und kräftige Augenbrauen auf einen hohen Testosteronspiegel schliessen.

Was es zwischen ewiger Liebe und ewigem Fremdgehen alles gibt

Sind sie nicht verschwistert oder steinalt, gestaltet sich das Zusammenleben von Mann und Frau oft schwierig. Die gängigen Beziehungsmodelle haben alle ihre Vor- und Nachteile, aber den Idealzustand gibt es nicht.

Corbis via Getty Images

Sind sie nicht verschwistert oder steinalt, gestaltet sich das Zusammenleben von Mann und Frau oft schwierig. Die gängigen Beziehungsmodelle haben alle ihre Vor- und Nachteile, aber den Idealzustand gibt es nicht.

Liebe ist ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren

Weiter gibt es noch ein paar nicht ganz unumstrittene Theorien aus der Evolutionsbiologie. Zum Beispiel dass es Männern primär darum geht, Nachkommen zu zeugen, während Frauen eher nach einem Partner suchen, der soziale und wirtschaftliche Sicherheit verspricht. Schliesslich soll sich der Vater in spe auch gut um den Nachwuchs kümmern können.

Auch kulturelle und soziale Faktoren können beim Verlieben eine wichtige Rolle spielen. Bildung und Beruf beispielsweise. Oder die erlebte Erziehung, die gelesenen Bücher oder die gesehenen Filme beeinflussen unser Liebesverhalten. Klar ist: Wir gehen nicht unvoreingenommen an eine mögliche Liebschaft heran.

Klar ist auch, dass nicht ein einziger Faktor entscheidend dafür ist, in wen wir uns verlieben. Vielmehr ist es ein Zusammenspiel verschiedener Dinge. Trotz aller Erklärungsversuche bleiben Liebe und Leidenschaft nach wie vor ein Ding der Unberechenbarkeit.

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