Alkoholgenuss zu Hause
Nicht vor den Kindern

Eine neue Studie legt nahe, dass sich Kinder des Alkoholkonsums ihrer Eltern durchaus bewusst sind. Die angeheiterten oder betrunken Eltern können sich verstörend auf das Kind auswirken.
Publiziert: 27.10.2017 um 12:04 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 02:14 Uhr
Selbst ein keiner Rausch kann sich verstörend auf Kinder auswirken.
Foto: Thinkstock

Einem neuen Bericht des britischen «Institute of Alcohol Studies» zufolge kann unser Umgang mit Alkohol zu Hause einen direkten Einfluss auf unserer Kinder haben. Bei einem Glas Wein am Küchentisch sollte man den Genuss also nicht zu offensichtlich zeigen - sofern man Kinder hat.

Die Autoren der Studie werteten die Daten einer Umfrage mit 1'000 Eltern und ihren Kindern aus und zogen Expertenmeinungen zu diesem Thema heran.

Selbst wenig Alkohol hat einen Einfluss

Selbst wenn die Eltern nur selten so viel trinken, dass sie davon mehr als nur etwas beschwipst sind, werden die Kinder negativ beeinflusst. Wenn sie sehen dass ihre Eltern angeheitert oder betrunken sind, fühlen sie sich verunsichert und unwohl. Die Kinder bemerken die leichten Veränderungen im Verhalten der Eltern.

Über die Hälfte der befragten Eltern gab an, schon einmal in Anwesenheit ihres Kindes angetrunken gewesen zu sein. 29 % waren schon betrunken wenn der Nachwuchs zugegen war. Weitere 29 Prozent fanden es völlig in Ordnung, vor seinen Kindern betrunken zu sein, sofern es nicht regelmässig geschieht.

Kinder bemerken mehr als man denkt

Oft gehen Eltern davon aus, dass die Kinder ihren Konsum nicht bemerken - das ist ein Trugschluss. Kinder bemerken es sehr wohl, wenn ihre Eltern angeheitert sind. Sie können sogar feststellen wie betrunken die Eltern sind. Eines von fünf der befragten Kinder gab an, schon Mal vom alkoholbedingten Verhalten ihrer Eltern beschämt gewesen zu sein. Andere sagten, die Eltern hätten ihre Schlafenszeit vergessen oder sich öfter als gewöhnlich mit ihnen gestritten. Die Kinder merken also, dass das Verhalten ihrer Eltern sich verändert und unvorhersehbar wird.

Verantwortungsbewusster Umgang mit Alkohol

Der Bericht liefert auch klare Richtlinien für die Eltern: Alkohol sollte vor den Kindern nicht glorifiziert werden. In einem allgemeinen Gespräch über Alkohol sollten auch seine Risiken thematisiert werden - und man sollte sich bei einem Kater nicht die ganze Zeit über diesen auslassen. Kinder bekommen sonst das Gefühl es sei normal, nach einem Abend mit Alkohol starke Kopfschmerzen zu haben oder zu erbrechen.

Der Bericht zeigt auch, dass Kinder viel mehr vom Trinkverhalten mitbekommen als angenommen. Für viele Menschen sind ein, zwei Gläschen Wein am Feierabend ein harmloser Spass und ein Mittel zur Entspannung. Doch bereits kleine Veränderungen im Verhalten können verstörend auf Kinder wirken.

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