Nach der Lust bleibt nur Frust
Was kann man gegen Impotenz tun?

Impotenz ist ein Tabuthema: Wer es im Bett nicht bringt, gilt als Versager. Dabei sind viele Männer davon betroffen. Was also bedeutet Impotenz wirklich, und was kann man dagegen tun?
Publiziert: 16.02.2019 um 14:21 Uhr
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Eine erektilen Dysfunktion kann für eine Partnerschaft belastbar sein.
Foto: Getty Images

Ein schöner Abend, man ist in der richtigen Stimmung und kurz davor, Sex zu haben – und plötzlich geht nichts mehr. Für viele Männer eine peinliche Situation. Doch statt darüber zu sprechen, schämen sie sich dafür, im Bett zu versagen. Impotenz ist noch immer ein Tabuthema.

Dabei betrifft das viele Männer. Und nicht immer muss man gleich von einer erektilen Dysfunktion ausgehen. Männer, die glauben, sie seien impotent, weil sie nach einem feuchtfröhlichen Ausgang keinen mehr hochbekommen, können beruhigt sein. Von einer erektilen Dysfunktion spricht man erst, wenn die Erektionsstörungen über einen Zeitraum von sechs Monaten regelmässig auftreten.

Was passiert bei einer Erektion?

Erektionsstörungen können für Paare belastend sein: Die Partnerin oder der Partner befürchten, dass sie daran Schuld sind. Doch so einfach ist es nicht. Für eine Erektion braucht es vier Organsysteme, die durch komplexe biochemische Prozesse zusammenwirken. An den Prozessen sind Blutgefässe, das Nervensystem, Hormone und die Psyche beteiligt. Funktioniert nur eines dieser Systeme nicht, kann die Erektionsfähigkeit gestört werden.

Bei einer Erektion kommt es zu einer Aktivierung bestimmter Botenstoffe im Gehirn. Diese geben den Schwellkörpern im Penis das Signal einer sexuellen Stimulation. Die Entspannung der Muskulatur bewirkt eine Erweiterung der Blutgefässe im Penis, so dass mehr Blut hineinströmt. Gleichzeitig werden durch das Anschwellen blutabführende Venen zusammengedrückt mit der Folge, dass weniger Blut abfliessen kann.

Die häufigste Ursache für eine erektile Disfunktion ist das Alter: Mit zunehmendem Alter bauen die Blutgefässe ab – dann spricht man von einer endothelialen Dysfunktion. Übergewicht, Nikotinkonsum, Diabetes und Bluthochdruck verstärken das Problem. Eine erektile Dysfunktion sollte also auf jeden Fall ernstgenommen werden, da sie ein Warnsignal für die Veränderung von Blutgefässen sein kann.

Was kann man dagegen tun?

Um eine genau Diagnose zu stellen, sind in der Regel Blutdruckmessungen und Laboruntersuche notwenig. Erst dann kann man über mögliche Potenzmittel nachdenken. Auch kardiologische Untersuchungen können in Betracht gezogen werden. Leidet ein Patient nämlich unter einer Herz-Kreislauf-Erkrankung, müssen gewisse Therapiemethoden ausgeschlossen werden. Das bekannteste Potenzmittel ist immer noch Viagra, doch Vorsicht: Die Einnahme birgt auch Gefahren.

In gewissen Fällen kann bereits eine Umstellung der Lebensgewohnheiten helfen. Zu wenig Bewegung, zu viel Alkohol, Nikotin und ungesundes Essen begünstigen Impotenz. Bei psychischen Ursachen kann Psychotherapie ein hilfreiches Mittel sein. In schweren Fällen kann man über Schwellkörperprothesen nachdenken; diese sind aber teuer und nicht krankenkassenpflichtig.

Leiden auch Frauen an Impotenz?

Bei Impotenz denkt man fast immer an Männer, doch auch viele Frauen sind betroffen. Zahlen gehen gar davon aus, dass insgesamt sogar mehr Frauen von Impotenz betroffen sind. Meistens handelt es sich um Frauen im mittleren Alter. Dabei besteht ein Zusammenhang mit dem Fakt, dass fast jede zweite Frau nach einer Geburt die Libido verliert, weil sich der Hormonspiegel der Androgene senkt. (gup)

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