Kaffee mag ja vielleicht nicht immer das Beste fürs Nervenkostüm sein. Doch bei Leuten, die exzessiv Alkohol konsumieren, kann er helfen, das Risiko einer Leberzirrhose, also einer gefährlichen Vernarbung der Leber, zu verringern.
Wissenschaftler der Universität von Southampton werteten neun Langzeitstudien aus, in denen fast eine halbe Million Männer und Frauen aus sechs Ländern untersucht worden waren. Dabei stellten sie fest, dass diejenigen, die pro Tag zwei Tassen Kaffee tranken, weniger häufig an einer Leberzirrhose litten oder daran starben. Unter dem Strich war bei ihnen das Risiko einer Zirrhose um 44 Prozent niedriger, also fast halbiert.
«Das ist eine beachtliche Wirkung im Vergleich zu vielen Medikamenten, die zur Verhütung der Krankheit benutzt werden», sagen die Forscher. Kommt dazu, dass Kaffee generell gut vertragen wird und – im Gegensatz zu Medikamenten – keine gefährlichen Nebenwirkungen hat, sprich sehr sicher ist.
In einer weiteren Studie wurde zudem festgestellt, dass Kaffee auch bei Patienten wirkt, die an Hepatitis C leiden. Diejenigen Versuchsteilnehmer, die mehr Kaffee tranken, hatten bessere Leberwerte.
Kaffee enthält gemäss den Wissenschaftlern über 1000 Komponenten, von denen viele biologisch aktiv sind und die menschliche Gesundheit beeinflussen können. Neben Koffein sind das unter anderem Chlorogensäure und Melanoidine, beides Antioxidantien. Dazu kommen Stoffe, die entzündungshemmend wirken und die Bildung von Krebszellen erschweren.
Die Studie wurde im Fachmagazin «Alimentary Pharmacology and Therapeutics» veröffentlicht. (gsc)