Österreich, Kroatien, das spanische Festland und die Schweiz berichteten am Dienstag von Covid-19-Fällen. In der Golf-Region droht sich das Virus ebenfalls auszubreiten.
Unterdessen berieten die Gesundheitsminister von Italien, der Schweiz, Deutschland, Österreich, Slowenien, Frankreich, Kroatien und San Marino am Dienstag in Rom über das Coronavirus. An dem Treffen nahm auch Bundesrat Alain Berset teil.
Der italienische Gesundheitsminister Roberto Speranza sagte nach dem Treffen, die Minister seien übereingekommen, dass Grenzschliessungen zu Italien nicht angebracht seien. Eine Schliessung der Grenzen «wäre ein Fehler und unverhältnismässig», hiess es. Auch Reisebeschränkungen wurden nicht in Betracht gezogen. Über Grossveranstaltungen soll je nach Lage entschieden werden.
Ausbruch in der Lombardei
Viele der neuen Nachweise in europäischen Ländern stehen im Zusammenhang mit der zuletzt besonders stark betroffenen Region Lombardei in Norditalien. In dieser Gegend kamen bis am Dienstagabend vier weitere Menschen ums Leben, womit die Zahl der Toten in Italien auf elf steigt. Drei der neuen Opfer starben in der Lombardei, eines in Venetien.
Die Zahl der Infektionen stieg am Dienstag auf 322 Fälle - 240 davon in der Lombardei. Damit ist Italien aktuell mit Abstand das Land mit den meisten erfassten Fällen in Europa. Auf Sizilien gebe es den ersten Fall Süditaliens, teilte Zivilschutzchef Angelo Borrelli mit. Auch im Südtirol wurde ein Infizierter gemeldet, in der Toskana waren es zwei.
Wie es zu so einem rasanten Ausbruch kommen konnte, ist noch nicht bekannt. In der Lombardei wurden zehn Gemeinden in der Provinz Lodi zu Sperrzonen erklärt. Dort kontrollieren Sicherheitskräfte, wer hinein und hinaus darf.
Die Gefahr einer Ansteckung mit dem Virus ist nach einer neuen Einschätzung für Europäer derzeit «niedrig bis moderat». Als «moderat bis hoch» schätzt eine Studie das Risiko ein, dass sich Fälle wie derzeit in Italien auch anderswo häufen.
Erster Fall in der Schweiz
Der erste Nachweis in der Schweiz ereignete sich laut Bundesamt für Gesundheit im Kanton Tessin. Der betroffene 70-jährige Rentner steckte sich mutmasslich an einer Versammlung in Mailand an. Er steht in einem Spital in Lugano unter Quarantäne.
Nach zwei ersten Fällen auf Teneriffa ist der Erreger nun auch auf dem spanischen Festland angekommen. In Barcelona wurde eine Frau nach Angaben des spanischen Gesundheitsministeriums positiv getestet. Sie soll kürzlich von einer Reise nach Norditalien zurückgekehrt sein. In Teneriffa wurde ein Hotel unter Quarantäne gestellt.
Das neuartige Coronavirus hat zudem Österreich erreicht. In Innsbruck sperrten die Behörden ein Hotel. Eine 24-jährige Frau und ihr gleichaltriger Freund seien positiv auf das Virus getestet worden, berichtete ein Kliniksprecher. Beide stammten aus dem Raum Bergamo in Italien.
In Deutschland trat ein erster Fall in Baden-Württemberg aus, das Total der Ansteckungen erreicht damit 17 Personen. Aus Frankreich wurden zwei neue Infektionen gemeldet, womit die Zahl der Ansteckungen auf 14 stieg. Ein 80-jähriger Chinese starb dort Mitte Februar.
In Kroatien wurde die erste Ansteckung bei einem Mann nachgewiesen, der zuvor einige Tage in Italien gewesen war. Details waren zunächst nicht bekannt.
Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.
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Sportveranstaltungen beeinträchtigt
Folgen hat die Sorge vor der Lungenkrankheit auch für den Sport: So wird etwa das Europa-League-Spiel von Inter Mailand gegen Ludogorets Rasgrad vor leeren Rängen stattfinden. Der Tischtennis-Weltverband wird zudem die Ende März geplante Mannschafts-WM im südkoreanischen Busan um mindestens drei Monate verschieben.
Auch in Südkorea stieg die Zahl der neuen Nachweise zuletzt weiter an: innerhalb von 24 Stunden um 144 Fälle auf nun 977. Die Zahl der Todesfälle stieg auf zehn.
USA stellt 2,5 Millionen Dollar bereit
Die US-Regierung will für den Kampf gegen das neuartige Coronavirus 2,5 Milliarden Dollar bereitstellen. Das Virus sei in den USA «sehr unter Kontrolle», aber die Regierung wolle vorsorglich handeln, sagte US-Präsident Donald Trump am Dienstag in Neu Delhi vor Journalisten. Der Kongress muss die Mittel aber erst noch bewilligen.
Die US-Gesundheitsbehörden warnten vor einem Ausbruch. Die jüngsten Entwicklungen in anderen Ländern gäben den Zentren für Seuchenkontrolle und Prävention (CDC) mehr Anlass zur Sorge als bisher, sagte die CDC-Expertin für Atemwegserkrankungen, Nancy Messonie. Es sei verstärkt damit zu rechnen, dass sich die Krankheit auch in den USA verbreite. Wann es zu einem Ausbruch komme und wie schwer dieser ausfalle, sei unklar.
Die CDC-Ankündigung markiert eine Wende in der Politik der amerikanischen Behörden. Bisher hatten sie sich darauf konzentriert, das neuartige Virus von den USA fernzuhalten und China-Reisende zu isolieren.
Verbreitung des Virus droht auch im Nahen Osten
Im Iran stieg die Zahl der gemeldeten Todesopfer von zwölf auf 15, wie der Sprecher des Gesundheitsministeriums am Dienstag im Staatsfernsehen erklärte. Ihm zufolge wurden landesweit inzwischen 95 Menschen - 34 mehr als am Vortag - aus verschiedenen Landesteilen positiv auf das Virus getestet. Auch Iradsch Harirtschi, der stellvertretende Gesundheitsminister und Coronavirus-Beauftragte des Landes, hat sich infiziert.
Irans Nachbarländer Irak, Kuwait, Bahrain und die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) meldeten mehrere neue Fälle von Patienten, die zuvor in den Iran gereist waren. Einige Länder im Mittleren Osten versuchten, eine Ausbreitung durch verringerte Reiseverbindungen mit dem Iran zu verhindern.
Auch in China bleibt die Lage angespannt. Wie die Pekinger Gesundheitskommission mitteilte, kamen weitere 71 Menschen ums Leben. Die Gesamtzahl der Todesopfer in China stieg damit auf 2663, die Zahl der nachgewiesenen Infektionen kletterte um 508 auf 77'658.
Seit einer neuerlichen Änderung der Zählweise vor knapp einer Woche ist der tägliche Anstieg der neuen Infektionen in China zurückgegangen. Experten gehen allerdings weiter von einer hohen Dunkelziffer aus. (SDA)
Empfehlungen des Bundesamtes für Gesundheit, wie Sie sich selbst schützen können:
Hygienemassnahmen
- Hände regelmässig mit Wasser und Seife waschen und/oder Desinfektionsmittel nutzen.
- Nicht in Hände niesen oder husten, sondern Taschentuch oder Armbeuge nutzen. Taschentücher anschliessend sofort korrekt in geschlossenem Abfalleimer entsorgen.
- Bei Fieber und Husten zwingend zu Hause bleiben.
Kontakt minimieren
- Zu Hause blieben und Kontakte mit Personen möglichst minimieren. Nur in Ausnahmesituationen aus dem Haus gehen: Lebensmittel einkaufen / Arzt- oder Apothekenbesuch / Homeoffice ist für Ihre Arbeit nicht möglich / Sie müssen anderen Menschen helfen. Kontakt mit Personen vermeiden, die Atembeschwerden oder Husten haben.
- Wichtig: Keine Begrüssungsküsschen, keine Umarmungen, kein Händeschütteln.
- 2 Meter Abstand zu Mitmenschen halten, beispielsweise beim Anstehen oder bei Sitzungen.
- Öffentliche Verkehrsmittel meiden und Lieferdienste nutzen.
-
Bei Symptomen (Atembeschwerden, Husten oder Fieber) nicht in die Öffentlichkeit gehen und umgehend – unbedingt zuerst telefonisch – eine Ärztin, einen Arzt oder eine Gesundheitseinrichtung kontaktieren.
Informiert bleiben
- An die Regeln und Ansagen der Behörden halten. Infoline Coronavirus: 058 463 00 00, Info-Seite des BAG: bag-coronavirus.ch
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Hygienemassnahmen
- Hände regelmässig mit Wasser und Seife waschen und/oder Desinfektionsmittel nutzen.
- Nicht in Hände niesen oder husten, sondern Taschentuch oder Armbeuge nutzen. Taschentücher anschliessend sofort korrekt in geschlossenem Abfalleimer entsorgen.
- Bei Fieber und Husten zwingend zu Hause bleiben.
Kontakt minimieren
- Zu Hause blieben und Kontakte mit Personen möglichst minimieren. Nur in Ausnahmesituationen aus dem Haus gehen: Lebensmittel einkaufen / Arzt- oder Apothekenbesuch / Homeoffice ist für Ihre Arbeit nicht möglich / Sie müssen anderen Menschen helfen. Kontakt mit Personen vermeiden, die Atembeschwerden oder Husten haben.
- Wichtig: Keine Begrüssungsküsschen, keine Umarmungen, kein Händeschütteln.
- 2 Meter Abstand zu Mitmenschen halten, beispielsweise beim Anstehen oder bei Sitzungen.
- Öffentliche Verkehrsmittel meiden und Lieferdienste nutzen.
-
Bei Symptomen (Atembeschwerden, Husten oder Fieber) nicht in die Öffentlichkeit gehen und umgehend – unbedingt zuerst telefonisch – eine Ärztin, einen Arzt oder eine Gesundheitseinrichtung kontaktieren.
Informiert bleiben
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