Unterschätztes Unkraut
Löwenzahn verleiht Lebenskraft

Für Gärtner ein Fluch, für Gesundheitsbewusste ein Segen: der Löwenzahn. Genauso hartnäckig und unverwüstlich, wie das Kraut spriesst, macht der Löwenzahn auch den, der ihn geniesst. Möglichkeiten, dies zu tun, gibt es viele.
Publiziert: 26.04.2021 um 10:26 Uhr
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Aktualisiert: 26.04.2021 um 10:30 Uhr
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Von wegen Unkraut! Löwenzahn macht stark und gesund.
Foto: Thinkstock

Schon wieder drückt sich ein Strauss dieser gezackten Blätter durch die Fugen der Terrassenplatten: Genervt rupfen Hobbygärtner den Löwenzahn aus und werfen ihn auf den Kompost – aber halt! Eigentlich müssten sie das Kraut viel eher sorgsam sammeln und sich damit einen beruhigenden und stärkenden Löwenzahn-Kaffee aufbrühen. Das kann jeder: Trennen Sie die im Herbst geernteten Löwenzahnwurzeln ab, waschen Sie diese gründlich, trocknen, zerhacken und rösten Sie sie in einer Pfanne ohne Fett. Dabei sollten sie nicht schwarz werden. Die gerösteten Wurzeln können anschliessend wie Kaffeepulver aufgekocht werden. In Kriegsjahren als Ersatzkaffee getrunken, beruhigt dieser Lebenssaft heute vor allem Nerven und Magen gestresster Städter.

Löwenzahn-Wurzel ist gehaltvoller als die Blätter

Das grüne Kraut mit gelber Blüte hat viele gute, gesundheitsfördernde Eigenschaften. Löwenzahn regt die Verdauung an, hilft bei chronischen Hautleiden und Pickeln, pflegt Leber und Galle und kann sogar dazu beitragen, Nierensteine aufzulösen. Löwenzahn gilt als breit einsetzbares Wundermittel, das bei regelmässigem Verzehr den Körper grundsätzlich stärkt und seine Abwehrkräfte mobilisiert.

Das muss nicht in Form von Kaffee sein, die Blätter des Löwenzahns kann man auch einfach in einen Salat einstreuen oder zum Smoothie verarbeiten. Grundsätzlich gilt: Die Wurzel ist gehaltvoller als die Blätter. Am Löwenzahn kann man aber alles verarbeiten – auch die Blüte. Diese ist im Frühjahr wichtiger Lieferant für die Honigproduktion der Bienen. Mit etwas Geduld verwandelt sie sich für den Menschen in einen süffigen, süssen Dessert- oder Apéro-Wein.

Warum ist Löwenzahn so gesund?

Löwenzahn hat selten vorkommende Bitterstoffe, sogenannte Triterpene, Sterole, Flavonoide und Cumarine. In der Wurzel stecken aussrdem viele Carotinoide, Zucker, Inulin und verschiedene Vitamine wie C, E, und Vitamin B. Die Blätter und Blüten sind reich an Mineralstoffen, wie Kalium und Spurenelementen, wie Zink und Kupfer. Durch diese Inhaltsstoffe ist Löwenzahn verdauungsfördernd, appetitanregend und harntreibend. Die Bitterstoffe in der Pflanze bewirken, dass unser Körper mehr Speichel und Magensäure produziert. Gleichzeitig werden Verdauungshormone und –enzyme freigesetzt und die Gallentätigkeit angekurbelt. Löwenzahn steigert dadurch auch die Blasen- und Nierenfunktion. Die Bitterstoffe der Pflanze wirken zudem harntreibend und sanft abführend. Durch die entschlackende Wirkung wird Löwenzahn auch zur Vorbeugung von Nierengriess und Nierensteinen angewandt.

Pflücken, sammeln oder kaufen?

Hauptblütezeit des Löwenzahns ist von April bis Mai, vereinzelte Blüten spriessen auch noch bis in den Herbst hinein. Die Wunderpflanze kann auch in städtischer Umgebung gepflückt werden, ist sehr anspruchslos und siedelt sich oft ungefragt überall da an, wo es sonnig ist.

Wenn Sie den Löwenzahn selbst pflücken und die Blätter verwenden wollen, waschen Sie sie jeweils gut. Sollten Sie darauf keine Lust haben, können Sie Löwenzahnblattpulver kaufen – oder aber sogar die bereits zubereiteten Säfte oder Tees. Oder sammeln Sie die Wurzeln zur späteren Verwendung.

Und wissen Sie noch, damals, als Sie auf der Wiese lagen und verliebt die zauberhaften, schwebenden Löwenzahnsamen in die Luft geblasen haben? Nur schon dieser Erinnerung wegen gebührt diesem vermeintlichen Unkraut grösster Respekt. (cc)

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Haferflocken, neuerdings auch Oats genannt, gelten als sehr gesund und sollen für ein lang anhaltendes Sättigungsgefühl sorgen. Vor allem als Frühstück ist das Superfood beliebt.

Pixabay

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Er riecht nicht gut, trotzdem hat er viele gute Seiten. So besiegt man mit Apfelessig unter anderem Hautausschläge, nimmt ab und regt gar den Stoffwechsel an.

Getty Images

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