Studie warnt vor intensivem Knutschen
Auch beim Küssen kann man sich mit Tripper anstecken

Die Anzahl an Gonorrhoe – besser bekannt als Tripper – erkrankten Menschen hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Forscher meinen, den Grund dafür gefunden zu haben: zu intensives Knutschen.
Publiziert: 13.05.2019 um 02:51 Uhr
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Aktualisiert: 17.05.2019 um 09:14 Uhr
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Offiziell gilt weiterhin, dass Kondome vor sexuell übertragbaren Infektionen schützen. Das ist offenbar nicht länger der Fall bei Tripper.
Foto: Keystone

Bislang dachte man, dass sich Tripper nur bei sexuellem Kontakt überträgt. Weit gefehlt. Laut einer Studie im Fachblatt «Sexually Transmitted Infections» sprechen australische Forscher jetzt vom Risikofaktor Küssen.

Demnach setzen sich Menschen mit oder ohne Sex der Gefahr aus, die Geschlechtskrankheit aufzulesen. Je nach Umständen reicht schon Küssen für eine Infektion, so eine Studie der Monash University in Melbourne.

Bisher lautete die Empfehlung, dass Kondome vor Tripper schützen. Nun soll schon von Zungenküssen Gefahr ausgehen, die bei Geschlechtsverkehr je nachdem schwierig zu vermeiden sind. Der neue Ratschlag: Vorsicht mit heftigen Zungenküssen.

Tripper oder Gonorrhöe
Behandlung: Antibiotika.

Symptome: Ausfluss bei Männern und Frauen und Schmerzen beim Wasserlassen können, müssen aber nicht auftreten. Ca. ein Viertel der Infizierten spürt bei einer Infizierung mit dem Bakterium keinerlei Beschweden. Unbehandelt können Gelenkentzündunen und Hirnhautentzündung folgen. Beide Partner müssen behandelt werden.
Photocase
Behandlung: Antibiotika.

Symptome: Ausfluss bei Männern und Frauen und Schmerzen beim Wasserlassen können, müssen aber nicht auftreten. Ca. ein Viertel der Infizierten spürt bei einer Infizierung mit dem Bakterium keinerlei Beschweden. Unbehandelt können Gelenkentzündunen und Hirnhautentzündung folgen. Beide Partner müssen behandelt werden.

Erhöhtes HIV-Risiko

In der Schweiz gab es laut dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) 2'270 bestätigte Gonorrhoe-Fälle in Jahr 2016, etwas mehr als im Jahr zuvor. Der Anteil der Männer liegt mit rund 80 Prozent sehr hoch, die Altersgruppe der 25- bis 44-Jährigen ist am stärksten betroffen.

Bei homosexuellen und bisexuellen Männern, bei Personen mit mehreren Geschlechtspartnern und im Bereich der Prostitution kommt die Krankheit häufiger vor als in der übrigen Bevölkerung.

Weltweit infizieren laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) jedes Jahr 78 Millionen Menschen mit Gonorrhoe. Auch wenn die Krankheit im Normalfall nicht tödlich verläuft, kann sie Komplikationen wie Blutvergiftungen und Unfruchtbarkeit verursachen. Außerdem erhöht die Infektion das Risiko einer HIV-Übertragung. 

Schmerzhaft

Die Bakterien befallen vor allem die Schleimhäute der Harnwege und Geschlechtsorgane, aber auch Augenbindehaut, Darm und Rachen. Meist dauert es nach einer Ansteckung ein bis drei Tage, bis erste Symptome auftreten.

Männer entwickeln oft eine schmerzhafte Harnröhrenentzündung mit eitrigem, gelb-grünlichem Ausfluss. Auch bei Frauen kann Gonorrhoe die Harnwege befallen und sich weiter ausbreiten.

Ein weiteres Problem ist, dass mehr und mehr Tripper-Stämme Antibiotika-resistent sind. (kes)

Getty Images/Science Photo Library RF
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