Sommerzeit ist auch Mückenzeit
Wie Sie sich vor Stichen schützen

So schön die Sommerabende sind, einen Nachteil haben sie: Kaum dämmert es, schwirren Stechmücken heran. Was hilft und was nicht taugt, um die Insekten abzuwehren.
Publiziert: 29.07.2017 um 19:12 Uhr
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Aktualisiert: 13.12.2019 um 14:48 Uhr
Ungebetene Schleckmäuler: Mücken sorgen im Sommer oft für Ärger.
Foto: Alamy Stock Photo
Michel Gerber

Kaum schliesst man nachts die Augen, schon beginnt es unangenehm zu summen: Die weibliche Stechmücke ist im Anflug – auf der Suche nach Blut, das sie für ihre Fortpflanzung benötigt. CO₂ in der Atemluft, Körperwärme und Schweissgeruch locken das Insekt an, nicht jedoch das Licht, wie viele denken.

Der Körperduft macht manche Menschen für Mücken besonders attraktiv.
Foto: palidachan - stock.adobe.com

Die Stechmücke hat zwischen Mai und September Hochsaison und sticht vorzugsweise in der Dämmerung sowie in der Nacht zu. Wer das verhindern will, muss geeignete Vorkehrungen treffen. Manche sind untauglich.

Mit Gurke, Nagellack und Zigi gegen Mückenstiche
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Forschende der New Mexico State University um Laborleiterin Stacy Rodriguez haben im Rahmen einer Studie untersucht, was die Blutsauger vom menschlichen Körper fernhält – und was nicht. Im Fachmagazin «Journal of Insect Science» warnen Rodriguez und ihre Kollegen: «In Zeiten, in denen Zika eine reelle Gefahr darstellt, ist die grösste Gefahr für die Verbraucher eine falsche Sicherheit. Und die geben nutzlose Abwehrmittel.»Ihre Untersuchungen weisen nach, dass Geräte, die etwa versprechen, Stechmücken durch Schallwellen zu vertreiben, wirkungslos sind.

Schutzmittel und Moskitonetz

Wie der Mücken-Experte und Insekten­forscher Pie Müller vom Schweizerischen Tropen- und Public Health-Institut weiss, gibt es in der Schweiz 35 einheimische und aktuell drei invasive Stechmücken-Arten. Zu letzterer Gruppe

zählt die Asiatische Tigermücke, die im ­Tessin unterdessen fast flächendeckend vorkommt. Das Insekt ist als Überträger von Krankheiten wie Chikungunya- oder Denguefieber bekannt, in der Schweiz war dies bis dato allerdings nicht der Fall. «Weil die Asiatische Tigermücke bereits in Freiburg im Breisgau und in Heidelberg anzutreffen ist, gehen wir davon aus, dass sie über kurz oder lang auch ins klimatisch ähnlich situierte Basel findet», sagt Müller.

Wer glaubt, dass ihn eine solche Mücke gestochen hat, dem legt der Wissenschaftler Folgendes nahe: «Um einen bakteriellen Infekt zu vermeiden, sollte man die betroffene Körperstelle nicht aufkratzen. Und bei hohem Fieber ist unbedingt ein Arzt aufzusuchen.»Bei einer Reise in die Tropen empfiehlt Müller, sich im Vorfeld etwa im Tropeninstitut Basel reisemedizinisch beraten zu lassen – auch bezüglich des Zika-Virus, das die Entwicklung von Föten schädigen kann.Für das laufende Jahr hat das Tropeninstitut wiederum ein Merkblatt zum Mückenschutz publiziert: «Den besten Schutz ergibt eine Kombination aus Mitteln, die auf die Haut aufgetragen werden, und Moskitonetzen.» Müller sagt: «Als Faustregel gilt: Mückenschutzmittel alle vier Stunden frisch auftragen.» Da sie nicht wasserresistent sind, muss man sie zudem nach jedem Bad und dem Händewaschen neu auftragen.

Helle, langärmlige Kleidung als probates Mittel

Als weitere Schutzmassnahme rät der Fachmann dazu, helle und langärmlige Kleidung zu tragen. Aber bei manchen Menschen nützen all diese Massnahmen wenig – in einer Menschengruppe sind immer sie die Mückenopfer.

Deshalb stechen Mücken nur gewisse Menschen
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Warum fliegen Stechmücken gewisse Personen an und verschonen andere? Laut Müller hängt dies vor allem mit dem Körperduft zusammen: «Bestimmte Menschen riechen für die Stechmücken attraktiver.» Eine Attraktivität, auf die man verzichten möchte.

Weitere Infos: www.swisstph.ch/de/reisemedizin

Anti-Mücken und -Zeckenmittel

Ätherische Öle, UV-Hochspannungsfallen oder eine spezifische Ernährungsweise schützen nicht oder kaum vor Stechmücken: Das sagen die Forscher der New Mexico State University genauso wie der Schweizer Mücken-Experte Pie Müller. Die Wissenschaft ist zwar konstant auf der Suche nach neuen Wirkstoffen. Doch den effektivsten Schutz bieten aktuell jene Produkte zum Auftragen, die DEET, Icaridin oder Zitroneneukalyptus – oder dessen synthetische Variante PMD – enthalten.

Folgende Produkte, die mit dem Gütesiegel «Getestet vom Schweizerischen Tropeninstitut» versehen sind und im Labor über mindestens vier Stunden eine sehr gute Schutzwirkung gegen Stechmücken gezeigt haben, sind in der Schweiz erhältlich:

  • Anti Brumm Classic (20 % Icaridin)
  • Anti Brumm Forte (28 % DEET) – nützt laut Stiftung Warentest auch gut gegen Zecken
  • Anti Brumm Naturel (31 % Citriodiol)
  • Anti Brumm Night (20 % Icaridin)
  • KIK Activ, (20 % DEET)
  • Nobite Extreme, (30 % DEET und 20 % Icaridin)
  • SENSOLAR Zero Bite, Lifeforce (20 % Prozent Icaridin)

Und was lässt sich tun, wenn man kein Mückenschutzmittel zur Hand hat und es aufdringlich summt? Dann helfen nur noch Geduld, ein gutes Auge und eine möglichst treffsichere Hand.

Was schützt gegen Zecken? Wegen der Klimaerwärmung breitet sich die Zecke zunehmend aus und findet sich in der Schweiz bereits im ganzen Mittelland. Die oft mit Viren und Bakterien infizierten Spinnentiere können beim Menschen nicht nur zu Borreliose, sondern auch zu Hirnhautentzündung führen. So schützen Sie sich wirksam gegen Zeckenstiche:

  • Zeckenschutzmittel auf Haut und Kleidung auftragen.
  • Tragen Sie beim Aufenthalt in Gefahrenzonen geschlossene Kleidung und Schuhe.
  • Meiden Sie im Freien hohes Gras, Gebüsch und Sträucher.
  • Suchen Sie nach einem Aufenthalt in der Natur Ihren Körper nach Zecken ab.
  • Hat Sie eine Zecke gestochen, dann ziehen Sie die sofort mit einer feinen Pinzette heraus – und zwar in einem leichten, kontinuierlichen Zug.
www.zeckenliga.ch

Ätherische Öle, UV-Hochspannungsfallen oder eine spezifische Ernährungsweise schützen nicht oder kaum vor Stechmücken: Das sagen die Forscher der New Mexico State University genauso wie der Schweizer Mücken-Experte Pie Müller. Die Wissenschaft ist zwar konstant auf der Suche nach neuen Wirkstoffen. Doch den effektivsten Schutz bieten aktuell jene Produkte zum Auftragen, die DEET, Icaridin oder Zitroneneukalyptus – oder dessen synthetische Variante PMD – enthalten.

Folgende Produkte, die mit dem Gütesiegel «Getestet vom Schweizerischen Tropeninstitut» versehen sind und im Labor über mindestens vier Stunden eine sehr gute Schutzwirkung gegen Stechmücken gezeigt haben, sind in der Schweiz erhältlich:

  • Anti Brumm Classic (20 % Icaridin)
  • Anti Brumm Forte (28 % DEET) – nützt laut Stiftung Warentest auch gut gegen Zecken
  • Anti Brumm Naturel (31 % Citriodiol)
  • Anti Brumm Night (20 % Icaridin)
  • KIK Activ, (20 % DEET)
  • Nobite Extreme, (30 % DEET und 20 % Icaridin)
  • SENSOLAR Zero Bite, Lifeforce (20 % Prozent Icaridin)

Und was lässt sich tun, wenn man kein Mückenschutzmittel zur Hand hat und es aufdringlich summt? Dann helfen nur noch Geduld, ein gutes Auge und eine möglichst treffsichere Hand.

Was schützt gegen Zecken? Wegen der Klimaerwärmung breitet sich die Zecke zunehmend aus und findet sich in der Schweiz bereits im ganzen Mittelland. Die oft mit Viren und Bakterien infizierten Spinnentiere können beim Menschen nicht nur zu Borreliose, sondern auch zu Hirnhautentzündung führen. So schützen Sie sich wirksam gegen Zeckenstiche:

  • Zeckenschutzmittel auf Haut und Kleidung auftragen.
  • Tragen Sie beim Aufenthalt in Gefahrenzonen geschlossene Kleidung und Schuhe.
  • Meiden Sie im Freien hohes Gras, Gebüsch und Sträucher.
  • Suchen Sie nach einem Aufenthalt in der Natur Ihren Körper nach Zecken ab.
  • Hat Sie eine Zecke gestochen, dann ziehen Sie die sofort mit einer feinen Pinzette heraus – und zwar in einem leichten, kontinuierlichen Zug.
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