Schweizer Alzheimer-Hoffnung
Neues Medikament lässt Millionen Demenz-Kranke hoffen

Hoffnung für Demenz-Patienten: EMA genehmigt den Verkauf von Lecanemab in Europa. Das in der Schweiz hergestellte Medikament soll den kognitiven Abbau bei Alzheimer-Patienten im Frühstadium verlangsamen.
Publiziert: 19.11.2024 um 06:20 Uhr
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Aktualisiert: 19.11.2024 um 10:26 Uhr
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Die neue Zulassung des Medikaments ist für Millionen Demenz-Kranke ein Stück Hoffnung.
Foto: imago/Ikon Images

Auf einen Blick

  • Hoffnung für Demenz-Patienten: Neues Alzheimer-Medikament in Europa zugelassen
  • Wirkstoff Lecanemab verlangsamt kognitiven Abbau im Frühstadium der Krankheit
  • Hergestellt wird es in Luterbach SO für 9 Millionen Demenz-Kranke in Europa
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Daniel MacherRedaktor News

Ein in der Schweiz hergestelltes Medikament lässt viele Demenz-Patienten wieder hoffen. Wie die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) nun entschieden hat, darf der Wirkstoff in Europa verkauft werden, wie «Bild» berichtet. Der Wirkstoff mit dem Namen Lecanemab soll «zur Behandlung von leichten kognitiven Beeinträchtigungen oder leichter Demenz aufgrund der Alzheimer-Krankheit» verwendet werden.

Neun Millionen Menschen in Europa leiden an einer Demenzkrankeit – die meisten von ihnen unter Alzheimer. Diese Menschen können wieder ein Stück weit hoffen – zumindest ein bisschen. Denn der Wirkstoff, der den Handelsnamen Leqembi trägt, ist kein Heilmittel, aber es hat gezeigt, dass es den kognitiven Abbau bei Patienten im Frühstadium der Krankheit verlangsamt.

Hergestellt in einem Schweizer Dorf

Hergestellt wird der Wirkstoff in Luterbach, einem 3600-Seelen-Dorf im Kanton Solothurn. Hier befindet sich die weltweit einzige Produktionsstätte für den Wirkstoff von Leqembi, so der Handelsname. Die US-Arzneimittelbehörde FDA hatte bereits im Juli 2023 grünes Licht für die Herstellung gegeben. 

Nach über einem Jahr wurde es nun für den europäischen Markt freigegeben. Ende Juli hatte die Agentur die Zulassung des Medikaments unter Verweis auf Nebenwirkungen, insbesondere Hirnblutungen, noch abgelehnt.

Aufwendige Therapie

Leqembi muss dem Patienten alle zwei Wochen durch Infusionen verabreicht werden. Das Ganze dauert etwa eine Stunde. Der Aufwand der Therapie ist also relativ hoch. Hinzu kommen mögliche Nebenwirkungen wie Hirnschwellungen oder Blutungen im Gehirn. 

Alzheimer-Forscher und Wohltätigkeitsorganisationen verweisen zudem darauf, dass Lecanemab der erste anerkannte Wirkstoff ist, der die Krankheit in der Anfangsphase bekämpft, statt die Symptome zu behandeln.

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