Schwangerschaft
Junge oder Mädchen? Die Frage ist von Bedeutung

Die Frage nach dem Geschlecht des Babys beschäftigt viele werdende Eltern. Dass es auch wichtig sein könnte, belegt jetzt eine neue Studie. Ob ein Junge oder ein Mädchen heranwächst, beeinflusst demnach möglicherweise auch das Risiko für Komplikationen.
Publiziert: 16.07.2018 um 16:24 Uhr
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Aktualisiert: 11.12.2018 um 17:31 Uhr
Foto: Cover Media

Je nachdem ob es sich um ein weibliches oder männliches Baby handelte, wies die Plazenta unterschiedliche genetische Eigenschaften auf. Das führte u.a. dazu, dass eine Spermin genannte Substanz in unterschiedlicher Menge gebildet wird. Es handle sich dabei um ein Stoffwechselprodukt, das eine wichtige Rolle in Zellen spiele und auch für das Wachstum mancher Bakterien essenziell sei, erläutern die Forscher der University of Cambridge im Fachblatt JCI Insight.

Die Spermin-Mengen deuten auf das Risiko von Schwangerschaftskomplikationen

In weiblichen Plazentas fanden sie deutlich größere Mengen eines Enzyms, das Spermin bildet. Werdende Mütter, die mit einem Mädchen schwanger waren, hatten höhere Spermin-Konzentrationen im Blut als Frauen, die einen Jungen erwarteten.

Die Spermin-Mengen im Blut von Schwangeren mit einem Mädchen lieferten zudem einen Hinweis auf das Risiko von Schwangerschaftskomplikationen. So stand ein höherer Spermin-Pegel mit einem höheren Risiko für eine Präeklampsie in Zusammenhang, die mit Bluthochdruck und einer Nierenerkrankung einhergeht.

Alles geht bis zur Geburt

Moderne Frauen sehen ihre gewollte, ja ersehnte Schwangerschaft nicht mehr als neun Monate dauernde Unpässlichkeit mit Morgenübelkeit und geschwollenen Beinen. Sie leben so lange wie möglich «normal» und zeigen ihre «anderen Umstände» ungeniert und voller Stolz. Trugen ihre Geschlechtsgenossinnen noch vor 20 Jahren während der Schwangerschaft wallende Umstandsmode, die den Leibesumfang so gut wie möglich kaschieren sollte, wird es mittlerweile als akzeptabel empfunden, wenn Prominente wie Demi Moore, Britney Spears oder Michelle Hunziker ihren Babybauch in aller Pracht sogar nackt präsentieren.

Die Schwangerschaft hält Frauen nicht davon ab, enge Kleider zu tragen, möglichst lange zur Arbeit zu gehen, Sport zu treiben  oder sogar in die Ferien zu fliegen. Der neuste Trend aus Amerika bei werdenden Eltern landet nun auch in der Schweiz: der Babymoon – eine letzte, romantische Ferienreise zu zweit, ohne  Säuglingsgebrüll und Stillstress. Schön gelegene Hotelanlagen in attraktiven Ferienzielen wie der Karibik haben sich bereits auf diese Klientel spezialisiert und bieten spezielle Massagen und andere Wellness-Anwendungen für Schwangere.

Viele Frauen sehen ihr Leben als werdende Mutter als so normal an, dass sie nicht mal auf das Glas Wein oder die Zigarette verzichten. Laut einer neuen Untersuchung des Universitätsspitals Zürich verzichten 40 Prozent der Schwangeren nicht völlig auf Alkohol und Nikotin.

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Ein niedriger Spermin-Pegel ist gefährlich

Ein niedriger Spermin-Pegel war dagegen mit dem Risiko von Wachstumsverzögerungen des Fötus assoziiert. Ihre Erkenntnisse könnten erklären, warum männliche Babys im Bauch der Mutter anfälliger für Wachstumsprobleme seien und warum Frauen, die ein Mädchen bekommen, ein höheres Risiko für eine schwere Präeklampsie haben, so das Resümee der Forscher. (aponet)

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