Die kleine blaue Pille soll eigentlich Männern zu einem besseren Stehvermögen im Bett verhelfen, aber Wissenschaftler aus Deutschland und China behaupten nun, weitere Vorteile entdeckt zu haben. Studien an Mäusen zeigten demnach, dass Viagra verändern kann, wie der Körper mit Fett umgeht. Er verwandle bei einer Viagra-Einnahme Fett in Energie und das Fett setze nicht an.
Vorteile von Viagra
Viagra funktioniert, indem es die Muskeln im Penis entspannt und den dortigen Blutstrom verstärkt. Frühere Studien zeigten, dass Mäuse, die eine lange Zeit Viagra bekamen, eine geringere Neigung zur Fettleibigkeit aufwiesen, weswegen sich die Wissenschaftler der Universität Bonn die Theorie genauer ansahen.
Sie gaben Mäusen sieben Tage lang Viagra und massen die Auswirkungen auf die Fettzellen. Man fand heraus, dass die Medizin weisse Fettzellen in beige umwandelte. Beiges Fettgewebe, ebenso wie braunes Fettgewebe, verbrennt die Energie aus der Nahrung und erzeugt so Wärme.
Wissenschaftler in China wollen die Theorie nun an einer menschlichen Testgruppe ausprobieren. 40 Männer werden dafür in zwei Gruppen aufgeteilt. Die eine Hälfte soll eine Woche lang dreimal täglich Viagra einnehmen, die andere Gruppe erhält ein Placebo. Die Ergebnisse werden dann im chinesischen Wuhan General Hospital gemessen.
Mit Viagra Gewicht verlieren
Die Resultate aus der Untersuchung mit Mäusen wurden im «Journal of the Federation of American Societies for Experimental Biology» veröffentlicht. Die Forscher erklären, dass ihre Ergebnisse darauf hinweisen, dass Viagra in der Lage ist, ungesundes Fett zum «Schmelzen» zu bringen.
Die Unterschiede zwischen weissem und braunem Fettgewebe sind gross. Die Mehrzahl des Fettgewebes eines Erwachsenen besteht aus weissem Fettgewebe. Hier landen auch die überschüssigen Kalorien. Als Babys haben wir viel mehr braunes Fettgewebe. Dieses hilft uns, warm zu bleiben, wenn unsere Körper noch nicht vollständig ausgeformt sind und die Körpertemperatur nicht so gut regulieren können.
Wenn wir älter werden, verlieren wir das meiste unseres braunen Fettgewebes, im Hals-Nackenbereich sowie in den Schultern bleibt etwas zurück, das die Kerntemperatur hält.
Forscher untersuchen nun mögliche Wege, mit denen Erwachsene mehr braunes Fettgewebe entwickeln können. (cm)