Die Behandlungsmöglichkeiten und vor allem die Heilungschancen sind von Krebsart zu Krebsart sehr unterschiedlich. Gerade bei Leberzellkrebs stehen die Heilungschancen bei den Betroffene oft eher schlecht. Das liegt daran, dass das Leberzellkarzinom oft erst spät entdeckt wird und auch die Behandlungsmöglichkeiten bei dieser Krebsart eingeschränkt sind. Das neu entdeckte Protein könnte da Abhilfe leisten. Zum einen könnte es nämlich die Diagnose erleichtern, zum anderen aber auch bei der Behandlung an sich neue Möglichkeiten eröffnen.
Verlust des Proteins treibt Tumorwachstum voran
Lebertumore entstehen in der Regel aus bereits vorgeschädigten Zellen, die unkontrolliert wachsen und sich unbegrenzt vermehren. Es gibt spezielle Proteine, die sogenannten Tumorsuppressoren, die normalerweise dafür sorgen, dass kein übermässiges Zellwachstum stattfindet. Bei Krebszellen sind eben diese Anti-Krebs-Proteine häufig defekt. Das neu entdeckte Protein mit dem Namen LHPP bildet einen dieser Tumorsuppressoren. Die Forscher konnten nun nachweisen, dass der Verlust dieses Proteins das Wachstum des Tumors vorantreibt und die Überlebenschancen der Krebspatienten verringert.
Leberkrebs weist laut Gesundheitsexperten unter allen Krebserkrankungen die zweitgrösste Sterberate auf. Ein Forscherteam mit Schweizer Beteiligung hat nun herausgefunden, wie Leberkrebs entsteht.
Leberkrebs weist laut Gesundheitsexperten unter allen Krebserkrankungen die zweitgrösste Sterberate auf. Ein Forscherteam mit Schweizer Beteiligung hat nun herausgefunden, wie Leberkrebs entsteht.
Protein kommt nur in gesundem Gewebe vor
In Versuchen mit Mäusen analysierten die Forscher mehr als 4000 Proteine. Diese verglichen sie dann im gesunden und im Krebsgewebe. Die Histidin-Phosphatase, kurz LHPP, kristallisierte sich dabei als besonders vielversprechend heraus.
Den Forschern zufolge kommt LHPP nur in gesundem Gewebe vor und hat in den Tumorproben gänzlich gefehlt. Bei den Tieren bei welchen die Wissenschaftler die genetische Information für LHPP wieder eingebaut hatten, bildeten sich keine Tumore und auch ihre Leberfunktion blieb erhalten. Ähnlich zu den Versuchen mit den Mäusen konnten die Forscher auch bei Menschen mit Leberkrebs markant verringerte LHPP-Spiegel beobachten.
Bessere Diagnose und Prognose?
Doch die Menge an LHPP kann offenbar auch als Indikator für den Schweregrad der Erkrankung und für die Lebenserwartung dienen. Bei einem vollständigen Verlust des Proteins, sterben die Krebspatienten durchschnittlich zwei Jahre früher. Das Protein ist somit auch als Biomarker zur Diagnose und auch zur Prognose des Krankheitsverlaufs geeignet.