Bodybuilder und Fitness-Freaks wissen: Kreatin kann den Muskelaufbau beschleunigen und eine Kraftsteigerung beim Training ermöglichen. Doch nicht nur beim Pumpen ist das Nahrungsergänzungsmittel hilfreich.
Studien haben in der Vergangenheit bewiesen, dass Kreatin die Linderung post-viraler Erschöpfungssyndrome, etwa nach einer Grippe-Infektion, positiv beeinflussen kann. Nun hat eine Gruppe osteuropäischer Wissenschaftler herausgefunden, dass dieser vorteilhafte Effekt in Kombination mit Glukose auch bei Long Covid genutzt werden kann. Ihre Ergebnisse veröffentlichten sie im «Journal of Nutritional Science and Vitaminology».
Über einen Zeitraum von acht Wochen untersuchten sie 15 erwachsene Personen mit Long Covid, darunter neun Frauen, mit einem Durchschnittsalter von rund 40 Jahren. Die Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer litten an mittelschwerer Erschöpfung und mindestens einem weiteren Symptom im Zusammenhang mit der Erkrankung. Die Forscher erfassten die von den Patienten berichteten Effekte, ermittelten ihre körperliche Fitness und bestimmten den Kreatinin-Spiegel im Gewebe der Probanden.
Kreatin-Glukose-Mix linderte Symptome
Die Studienteilnehmer wurden in drei Gruppen unterteilt. Die erste Gruppe erhielt 8 Gramm Kreatin-Monohydrat pro Tag. Gruppe zwei nahm täglich eine Mischung aus 8 Gramm Kreatin-Monohydrat und 3 Gramm Glukose ein. Der dritten Gruppe wurde ein Placebo in Form von 3 Gramm Glukose gegeben.
Die Wissenschaftler konnten erstaunliche Unterschiede zwischen den Gruppen feststellen. Ein messbarer Kontrast ergab sich bei der Gehirnaktivität der beiden Kreatin-Gruppen und der Placebo-Gruppe.
Damit nicht genug: Die Kreatin-Glukose-Gruppe verzeichnete nach acht Wochen bei verschiedenen Long-Covid-Symptomen wie Gliederschmerzen, Atemproblemen, Konzentrationsschwierigkeiten, Kopfschmerzen oder einem allgemeinen Krankheitsgefühl eine merkliche Linderung. Die Wissenschaftler schrieben sogar von einem «grossen Effekt» bei Gliederschmerzen, Konzentrationsschwierigkeiten und Kopfschmerzen. Nun müssen weitere Studien mit einer grösseren Teilnehmerzahl die Ergebnisse festigen.