1: Wer bei Kälte mit nassen Haaren aus dem Haus geht, erkältet sich schneller.
Ja und nein. Ein Zusammenhang zwischen nassen Haaren und Erkältungskrankheiten ist nicht nachgewiesen. Eine starke Abkühlung der Haut kann zu einer verringerten Durchblutung der Schleimhäute der oberen Atemwege führen. Diese könnte die lokale Abwehr von Infektionen vorübergehend hemmen. Es scheint eine individuell unterschiedliche Empfindlichkeit vorzuliegen.
2: Ingwertee stärkt das Immunsystem.
Ja und nein. Ein vorbeugender Effekt von Ingwer gegen Erkältung ist nicht wissenschaftlich erwiesen. Allerdings ist Ingwer bekannt für seine antioxidative Wirkung und könnte potenziell entzündungshemmend sein. Zudem sind Ingwertees wohltuend.
3: Kalte Füsse begünstigen Erkältungen.
Ja und nein. Ein Zusammenhang zwischen kalten Füssen und einer Schwächung des Immunsystems ist nicht nachgewiesen. Ähnlich wie bei den nassen Haaren könnten allerdings kalte Extremitäten einen negativen Einfluss auf die Durchblutung der Schleimhäute haben.
4: Bei einer Erkältung hilft Vitamin C.
Falsch. Natürlich ist Vitamin C unerlässlich für den Körper und damit für das Immunsystem. Wer regelmässig genug einnimmt, kann die Infektionsdauer begrenzen. Auf eine bereits eingetretene Erkältung hat das Vitamin aber keinerlei Einfluss.
5: Eine Grippe und eine Erkältung sind dasselbe.
Falsch. Medizinisch ist eine echte Grippe gleichbedeutend mit Influenza. Dabei handelt es sich um eine Lungenentzündung, die durch Influenzaviren verursacht wird. Unter einer Erkältung versteht man eine harmlose, aber unangenehme Infektion der oberen Atemwege, die durch Rhino-, Corona-, Adeno- und andere Viren verursacht wird. Oft können Bakterien hinzukommen.
6: Händedesinfektionsmittel schützt nicht vor Ansteckung.
Falsch. Allerdings reicht es, sich die Hände regelmässig mit Seife zu waschen. Unsere Hände berühren das Gesicht 2000- bis 3000-mal pro Tag und transportieren somit aufgenommene Krankheitserreger direkt an die Eintrittspforten (Mund, Nase, Augen).
7: Wer sich lang im Kalten aufhält, wird schneller krank.
Falsch. Erkältungskrankheiten treten zwar deutlich häufiger in der kalten Jahreszeit auf, werden aber nicht allein durch kalte Temperaturen verursacht. Wichtige andere Faktoren sind trockene Raumluft und höhere Überlebensraten von Krankheitserregern bei kalten Temperaturen. Allerdings verursacht sehr kalte Luft eine verringerte Durchblutung der Schleimhäute und kann die Abwehr schwächen. Der Verzicht auf Bewegung im Freien ist allerdings sicher nicht gesundheitsförderlich.
8: Die Nase putzen ist besser als «schniefen».
Richtig. Aus hygienischen Gründen ist Nase putzen besser als hochziehen. Wichtig dabei ist, sich danach die Hände zu waschen.
9: Niesen darf man nicht unterdrücken.
Falsch. Niesen fördert die Übertragung von Krankheitserregern. Dies gilt es zu verhindern, indem man in die Ellenbeuge niest oder den Nieser, falls nötig, unterdrückt.
10: Bei Kälte sollte man draussen keinen Sport machen, da das zu einer Lungenentzündung führen kann.
Falsch. Sport im Freien ist auch im Winter empfehlenswert. Bei sehr kalten Temperaturen (minus 10 Grad Celcius und mehr) sollte man aber zurückhaltend sein. Einatmen durch die Nase ist wichtig, da es die kalte Luft aufwärmt.
11: Im Winter braucht es keine Sonnencreme.
Falsch. In der Höhe gibt es eine starke UV-Strahlung, die Haut sollte man deshalb schützen. Ausserdem wird die UV-Exposition durch die Reflexion des Schnees verstärkt.
12: Eine Erkältung dauert nur ein paar Tage.
Falsch. Klassische Erkältungen halten selbst bei einem sonst gesunden Menschen bis zu zwei Wochen lang an. Statistisch ist die Hälfte aller Erkältungen erst nach zehn Tagen vorbei.
13: Im Winter gehen Allergien weg.
Falsch. Allergien verschwinden nur, wenn das Allergen weg ist, also wäre das zum Beispiel im Fall von Pollenallergien korrekt.
14: Wechselduschen stärken das Immunsystem.
Falsch. Das ist mit keiner Untersuchung belegt. Das Wechselduschen könnte immerhin einen positiven Effekt haben, da es die Durchblutung fördert.
15: Frauen frieren schneller als Männer und sind deswegen öfter krank.
Das ist ein Mythos.