Mineralwasser unter Verdacht
Macht Wasser mit Kohlensäure dick?

Coca-Cola und Limonade sind nicht nur schlecht für die Zähne, sie machen auch dick. Das liegt vor allem an ihrem Zuckergehalt. So weit, so bekannt. Doch offenbar könnte noch ein weiterer Faktor ein Rolle spielen. Und dieser ist nicht nur in zuckerhaltigen Getränken zu finden: Die Kohlensäure.
Publiziert: 28.07.2017 um 10:02 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 23:10 Uhr
Das Mineralwasser gilt als prickelndere aber genauso gesunde Alternative zum Leitungswasser.
Foto: Thinkstock

Wasser ist lebensnotwendig. Laut der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung sollten täglich 1,5 bis zwei Liter Flüssigkeit zu sich genommen werden und Wasser, ob Leitungswasser oder Mineralwasser, ist das sinvollste Getränk dazu. Doch ist dem wirklich so? Palästinensische Forscher haben einen Zusammenhang zwischen Kohlensäure und Gewichtszunahme entdeckt.

Die Kohlensäure weitet offenbar den Magen. So entsteht Druck auf die Zellen welche verantwortlich sind für die Produktion des Appetit anregenden Hormons Ghrelin.

Ratten als Versuchstiere

Für den Versuch verwendeten die Forscher Ratten. Diejenigen Tiere, die sprudelnde Getränke tranken, darunter auch kalorienarme wie Leitungswasser, nahmen über die Dauer eines Jahres mehr und schneller an Gewicht zu, als Ratten die Softdrinks ohne Kohlensäure oder Leitungswasser getrunken hatten.

Diesen Umstand schreiben die Forscher eben diesem Ghrelin zu. Bei denjenigen Versuchstieren, die mit Sprudel versetzte Getränke erhalten hatten, wurde das Hormon vermehrt freigesetzt. Ausserdem war bei ihnen eine höhere Menge an Leberfetten festzustellen.

Die Studie bestätigte sich, als die Forscher den Hormonspiegel bei 20 gesunden Männern untersuchten. Auch hier zeigte sich ein Anstieg der Ghrelin-Menge im Blut, wenn die Probanden Wasser getrunken hatten, das mit Kohlensäure versetzt war.

Nicht die erste Studie zu dem Thema

Bereits 2011 erschien eine von italienischen Forschern durchgeführte Studie, die eine ähnliche Wirkung von Mineralwasser nahelegt. Wie die «Frankfurter Allgemeine» schreibt, sei das Geschehen jedoch wesentlich komplexer, als diese Studien suggerieren. Es stimmt, dass Probanden die kohlensäurehaltiges Wasser getrunken hatten, danach einen höheren Ghrelinspiegel aufwiesen und auch danach mehr Nahrung aufgenommen hatten.

Jedoch sei es zu kurz gegriffen, daraus zu schliessen, dass man dünn bleibt, wenn man auf Mineralwasser verzichtet, so die Experten. Ghrelin ist ihnen zufolge auch nur eines von vielen Hormonen, dass an der Appetitregulation beteiligt ist.

Ghrelin macht glücklich

Ghrelin macht aber nicht nur hungrig, nein es hat durchaus auch einen anderen Effekt. Es macht nämlich auch glücklich und hat zudem einen nicht zu unterschätzenden Langzeiteffekt.

Andere für den Appetit relevante Hormone wie Leptin, Glucagon, Serotonin oder Cholezystokonin wurde in der Studie allerdings nicht getestet. Zudem konnten bei beiden Studien, sowohl in der palästinensische wie auch in der italienischen, nur kleine Effekte beobachtet werden. Ausserdem war die Anzahl der Probanden mit 20 beziehungsweise 10 Probander sehr klein.

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