Die Blick.ch-Geschichte von Cara Ayana, die unter der Störung PGAD (andauernde genitale Erregungsstörung) leidet und alle zwei Minuten Orgasmen empfindet, bewegt.
Auch Petra Biedermann aus Tennwil AG.. «Es hat mich tief berührt, was diese Frau durchmachen muss.» Und die 55-jährige Sozialhilfeempfängerin weiss genau, wovon sie spricht. Auch sie hat eine Zeit lang unter ständigen Orgasmen gelitten.
Wie bei Cara war die seltene Störung ebenfalls von einem Tag auf den anderen aufgetreten. Erstmals habe sie die vaginalen Kontraktionen, wie Petra sie bezeichnet, im Dezember 2011 verspürt. «Es war eine Qual. Mein ganzer Lendenbereich stand wie unter Strom.»
«Infraschall löste meine Orgasmen aus»
Da die Ärzte keine Ursache für ihre Schmerzen finden konnten, entschloss sich Petra dazu, das Problem selbst anzugehen. Scheinbar mit Erfolg: Wie sie selbst behauptet, konnte sie in Experimenten einen Zusammenhang zwischen ihren Orgasmen und Schallwellen im nicht hörbaren Bereich (Infraschall) herstellen.
«Manche Menschen, so wie ich, reagieren besonders sensibel auf Infraschall. Ich bin mir sicher, dass auch Cara davon betroffen ist.» Die Quelle der unhörbaren Schallwellen glaubt sie ebenfalls zu kennen: «Ich wohne ganz in der Nähe einer Kehrichtverbrennungsanlage.»
Petra ist nicht der erste Fall, der über körperliche Symptome, ausgelöst durch Infraschall, klagt. Doch die 55-Jährige hat Glück: Mitte 2012 hören die unkontrollierbaren Orgasmen so überraschend auf, wie sie gekommen sind. «Ich kann mir das auch nicht erklären. Aber ich habe Angst, dass sie wieder kommen. Wenn ich so leben müsste wie Cara, hätte ich mich schon lange erschossen.»