Birken haben dieses Jahr Mastjahr. Das heisst, sie produzieren besonders viele Pollen. Was das heisst konnten wir dieses Jahr schon bei einem anderen Baum beobachten - die gelbe, klebrige Schicht von Fichtensamen klebte auf den Autos, den Gartenmöbeln oder lagerte sich als Haufen in den Strassen ab.
Nur gilt die Fichte nicht als besonders allergen. Ganz anders als die Birke. Weil die Bildung von Blüten den Baum viel Energie kostet, blühen Birken in der Regel nur jedes zweite Jahr stark. Nach einem eher verhaltenen 2017 legte die Birke 2018 also richtig los.
Neben der Mast kommt auch noch ein extrem warmer April und starke Winde dazu. Diese trugen die Pollen bis zu 300 Kilometer weit. Die Messstation in Payerne vermeldete Ende April Spitzenwerte von 2000 Birkenpollen pro Kubikmeter Luft. Letztes Jahr lagen die Höchstwerte noch bei 500 Pollen pro Kubikmeter.
Warme Winter und hoher CO-Gehalt
Die Pollensaison dauert dieses Jahr länger - sie beginnt früher und hört später auf. Als Faustregel gilt: Je wärmer der Winter, desto früher beginnt die Pollensaison.
Auch der Kohlendioxid-Anstieg tut seinen Beitrag. Er macht die Bäume aktiver. Zu beobachten ist das vor allem in den Städten. Die Bäume reagieren auf die Belastung und produzieren mehr Stressproteine. Das hat zur Folge, dass die Pollen aggressiver werden. Ein solches Stressprotein heisst «Bet v 1». Es ist das Allergie auslösende Eiweiss in den Birkenpollen.
Es gibt Hinweise, dass Birken auf dem Land im Schnitt weniger davon bilden als diejenigen in der Stadt. Blütenstaub bindet zudem Schadstoffe aus der Luft.