Mit der Wärme kommen jetzt auch die Zecken. Gefährlich sind ihre Bisse für den Menschen, wenn sie mit dem FSME-Virus befallen ist. Dann können sie die Frühsommer-Meningoenzephalitis übertragen, eine Hirnhautentzündung, die tödlich verlaufen kann. Im vergangenen Jahr erkrankten 271 Schweizer daran, ein Rekord. Im Jahr zuvor waren es 202. Die Steigerung lag, nehmen Experten an, am warmen Sommer, als sich besonders viele Menschen im Freien aufhielten.
Einen sicheren Schutz vor der gefährlichen Hirnhautentzündung bietet einzig die Zeckenschutzimpfung beim Arzt oder in der Apotheke. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) empfiehlt sie dringend. Sie kostet um die 70 Franken. Im Preis inbegriffen sind drei Impfungen, verteilt über ein halbes Jahr. Die Schutzwirkung hält zehn Jahre an. Schon nach der zweiten Impfung reicht der Schutz aus, damit man unbesorgt ins Freie kann. Besonders wichtig ist die Impfung für ältere Menschen und Kinder, deren Immunsystem geschwächt ist. Kinder können ab sechs Jahren geimpft werden.
Zeckenkontrolle nach Aufenthalt im Freien
Das FSME-Virus ist tückisch. Denn die Bisswunde zeigt keine Rötung, die Infektion beginnt mit Fieber und Kopfschmerzen, die auch auf eine Grippe deuten könnten. Erst in der zweiten Phase greift es Hirnhaut, Hirngewebe oder das Rückenmark an. Das Sprechen oder Schlucken funktioniert nicht richtig, Körperteile können sich taub anfühlen. Manche Betroffene bleiben mit Lähmungen oder anderen Störungen zurück.
Wer sich ungeimpft im Freien aufhält, sollte Kleidung mit langen Ärmeln und Hosen tragen, am besten in hellen Farben, auf denen die Krabbeltiere leichter erkennbar sind. Auch Einsprühen mit Zeckenspray ist hilfreich. Zu Hause werden Kopf und Körper nach Zecken abgesucht.
Hat eine Zecke zugebissen, sollte man die betroffene Körperstelle und das Datum notieren und die Stelle beobachten. Noch bestehe allerdings kein Grund zur Panik, sagt Roger Konrad (39), Projektleiter der Schweizer Gesundheitstage. «Man muss nicht wegen jedem Zeckenbiss gleich zum Arzt gehen. Wichtig ist, die Zecke rasch mit einer Pinzette zu entfernen, die Stichstelle zu desinfizieren und in den nächsten Tagen gut zu beobachten.» Bei grippeartigen Beschwerden solle allerdings «sofort ein Arzt aufgesucht werden».
So wird eine Zecke entfernt
Bildet sich um die Bissstelle eine ringförmige Rötung, kann dies ein Symptom für eine Borreliose-Infektion sein. Etwa 10'000 Schweizer stecken sich laut BAG pro Jahr mit dieser Krankheit an. Diese ist, anders als die Hirnhautentzündung, mit Antibiotika behandelbar. Die bakterielle Erkrankung kann aber auch das Nervensystem, Gelenke, die Haut und selten das Herz befallen.
Die Zecke wird mit einer Pinzette oder einer Zeckenkarte (gibts in der Apotheke) entfernt. Notfalls fasst man sie vorsichtig mit den Fingernägeln und zieht sie senkrecht aus der Haut. Die Stichstelle wird gereinigt und desinfiziert. Bleibt ein Teil des Tiers in der Haut zurück, ist das nicht gefährlich. Er wird nach einiger Zeit von selbst abgestossen. Eine Impfung gegen Borreliose gibt es noch nicht.
Besonders anfällig für Zecken sind Hunde. Ihnen machen die Bisse nichts aus. Die Zecken, die sie sich eingefangen haben, springen nicht auf Menschen über, denn sie haben sich bereits am Tier voll gesaugt und sind satt.
Sie sind winzig, fast unsichtbar. Dafür können sie riesige Probleme verursachen und böse Krankheiten wie Borreliose übertragen oder eine Hirnhautentzündung auslösen.
Sie sind winzig, fast unsichtbar. Dafür können sie riesige Probleme verursachen und böse Krankheiten wie Borreliose übertragen oder eine Hirnhautentzündung auslösen.