Gluten-Unverträglichkeit
Kommt bald ein Mittel gegen Zöliakie?

Manche Menschen vertragen kein Gluten - ein Protein, das in Getreidesorten wie Weizen, Gerste oder Roggen vorkommt. Sie leiden an Zöliakie und müssen glutenhaltige Produkte ein Leben lang meiden, um Symptome wie Durchfall oder Magenkrämpfe zu vermeiden.
Publiziert: 31.10.2018 um 19:59 Uhr
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Aktualisiert: 11.12.2018 um 14:55 Uhr
Wie gross und häufig sind die Schäden beim Verzehr von Weizen wirklich?
Foto: Getty Images

Unter Zöliakie leiden etwa ein bis zwei Prozent der europäischen Bevölkerung, Tendenz steigend. So lange, wie die Betroffenen glutenhaltige Produkte verzehren, leiden sie unter einer Entzündung des Dünndarms. Zwar gibt es bereits Bestrebungen, Zöliakie zu behandeln, allerdings greifen die vorgeschlagenen Medikamente ins Immunsystem ein.

Was ist Zöliakie?

Zöliakie ist eine Erkrankung des oberen Dünndarms. Sie tritt im Kindesalter auf und wird durch eine Überempfindlichkeit gegenüber dem in allen Getreidesorten vorkommenden Klebereiweiss Gluten ausgelöst. Ob diese Überempfindlichkeit auf einen angeborenen Enzymmangel oder auf eine allergische Reaktion zurückgeht, ist bislang ungeklärt. Fest steht, dass der Kontakt mit Gluten schwerwiegende Veränderungen der Dünndarmschleimhaut auslöst und ihre Funktion bei der Verdauung und Nährstoffaufnahme erheblich beeinträchtigt. Tritt die Erkrankung im Erwachsenenalter auf, wird sie als Sprue bezeichnet.

Symptome, Verlauf und Komplikationen


Durch die Schädigung der Dünndarmschleimhaut treten starke Blähungen, fetthaltige Stuhlgänge und massive Durchfälle auf. Die Erkrankten verlieren deutlich an Gewicht und leiden unter allgemeiner Schwäche. Bei schweren Formen kommt es zu einem ausgeprägten Mangel an Eiweissen, Fetten, Eisen und anderen Mineralien wie auch Vitaminen. Charakteristisch sind ein vorgewölbter und stark aufgetriebener Bauch sowie Wasseransammlungen in den Beinen. Bleibt die Krankheit unbehandelt, entwickeln sich immer häufiger stark wässrige und sehr heftige Durchfälle, die zu lebensbedrohlichen Wasser- und Mineralstoffverlusten führen.

Zöliakie ist eine Erkrankung des oberen Dünndarms. Sie tritt im Kindesalter auf und wird durch eine Überempfindlichkeit gegenüber dem in allen Getreidesorten vorkommenden Klebereiweiss Gluten ausgelöst. Ob diese Überempfindlichkeit auf einen angeborenen Enzymmangel oder auf eine allergische Reaktion zurückgeht, ist bislang ungeklärt. Fest steht, dass der Kontakt mit Gluten schwerwiegende Veränderungen der Dünndarmschleimhaut auslöst und ihre Funktion bei der Verdauung und Nährstoffaufnahme erheblich beeinträchtigt. Tritt die Erkrankung im Erwachsenenalter auf, wird sie als Sprue bezeichnet.

Symptome, Verlauf und Komplikationen


Durch die Schädigung der Dünndarmschleimhaut treten starke Blähungen, fetthaltige Stuhlgänge und massive Durchfälle auf. Die Erkrankten verlieren deutlich an Gewicht und leiden unter allgemeiner Schwäche. Bei schweren Formen kommt es zu einem ausgeprägten Mangel an Eiweissen, Fetten, Eisen und anderen Mineralien wie auch Vitaminen. Charakteristisch sind ein vorgewölbter und stark aufgetriebener Bauch sowie Wasseransammlungen in den Beinen. Bleibt die Krankheit unbehandelt, entwickeln sich immer häufiger stark wässrige und sehr heftige Durchfälle, die zu lebensbedrohlichen Wasser- und Mineralstoffverlusten führen.

Mögliche Nebenwirkungen müssen daher sehr sorgfältig untersucht werden. An der TU Wien gingen die Forscher einen anderen Weg: Sie entwickelten kein Medikament, das ins Immunsystem eingreift, sondern ein simples Medizinprodukt, das die Gluten-Moleküle direkt attackiert und unschädlich macht. Dadurch ist das Zulassungsverfahren deutlich einfacher.

Was ist Gluten-Unverträglichkeit?

Wer sich glutenfrei ernährt, galt lange als Exot. Doch hinter der Gluten-Unverträglichkeit steckt ein medizinisches Problem. Wir klären die wichtigsten Fragen rund um die heimliche Gefahr aus Brot und Brötchen.

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Vollkornprodukte wie Brot und Pasta auf dem Tisch
Fast alle Teigwaren wie Brot, Brötchen, Nudeln sind glutenhaltig
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Gluten-Moleküle werden unschädlich gemacht

«Unser Körper produziert Antikörper, die genau zu eindringenden Antigenen passen, wie ein Schlüssel zum Schloss. Dadurch werden diese Antigene unschädlich gemacht», erklärt Prof. Oliver Spadiut, Leiter der Forschungsgruppe Integrierte Bioprozessentwicklung an der TU Wien. Ziel der Forscher war es, einen Komplex aus Antikörper-Fragmenten herzustellen, die das Gluten-Molekül umklammern und blockieren, sodass es keine weiteren Auswirkungen im Darm mehr haben kann. Dies ist ihnen gelungen.

Bei dem Medizinprodukt soll es sich um ein Präparat handeln, das Zöliakie-Patienten zusammen mit glutenhaltigen Lebensmitteln einnehmen können, um die Symptome zu lindern. «Ob die Symptome dadurch ganz zum Verschwinden gebracht werden oder nur abgeschwächt werden, muss sich erst zeigen – das ist wohl auch von Person zu Person unterschiedlich», sagt Spadiut. Der Verfahrenstechniker rechnet fest damit, dass das Produkt bereits im Jahr 2021 in Apotheken zu erhältlich sein wird. (aponet)

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Thinkstock

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