Gefährlicher Brauch
Küssen könnte Ausbreitung von Herpesviren begünstigt haben

Wenn Küssen krank macht: Nach Ansicht von Wissenschaftlerinnen könnte das Aufkommen des Kusses als neuer Brauch die Verbreitung des oralen Herpesvirus begünstigt haben. Dieses wird über den Mund übertragen.
Publiziert: 28.07.2022 um 06:58 Uhr
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Aktualisiert: 28.07.2022 um 08:23 Uhr
Nach Ansicht von Wissenschaftlerinnen könnte das Aufkommen des Kusses die Verbreitung des oralen Herpesvirus begünstigt haben. (Themenbild)
Foto: Ahn Young-joon

«Vor etwa fünftausend Jahren geschah etwas, das es einem Herpesstamm ermöglichte, alle anderen zu überholen, möglicherweise eine Zunahme der Übertragungen, die mit dem Küssen in Verbindung stehen könnte», sagte Christiana Scheib von der britischen University of Cambridge. Sie ist Ko-Autorin der Studie, die im Fachblatt «Science Advances» erschien.

Für die Studie analysierte das internationale Forscherteam etwa 3000 DNA-Proben von archäologischen Funden. Die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen fanden nur in vier Fällen das Herpesvirus.

Herpesvirus wird über den Mund übertragen

Die älteste Probe komme von einem Mann, der in der russischen Uralregion lebte und aus der späten Eisenzeit vor etwa 1500 Jahren stammte, hiess es. Bisher stammten die ältesten genetischen Daten für Herpes nach Angaben der Autorinnen und Autoren von einer Probe aus dem Jahr 1925.

Durch eine Sequenzierung der Genome und einem Vergleich zu Proben aus dem 20. Jahrhundert habe man eine Mutationsrate und die Evolution des Virus abschätzen können.

«Gesichtsherpes versteckt sich lebenslang in seinem Wirt und wird nur durch oralen Kontakt übertragen, so dass Mutationen langsam über Jahrhunderte und Jahrtausende hinweg auftreten», sagte Ko-Autorin Charlotte Houldcroft (ebenfalls Uni Cambridge). Jede Primatenart habe eine Form von Herpes, sagte Scheib. Deshalb gehe man davon aus, dass auch Menschen das Virus in sich trugen, seit sie Afrika verlassen haben. Das Küssen könnte später aber zu einer Verbreitung des oralen Herpes beigetragen haben.

Gefährlicher Brauch

Die früheste bekannte Überlieferung des Küssens ist nach Angaben des Forscherteams ein Manuskript aus der Bronzezeit in Südasien. Der Brauch sei in der menschlichen Kultur bei weitem nicht universell.

Die Wissenschaftlerinnen vermuten, dass der Kuss mit einer Wanderungsbewegung aus Eurasien nach Europa gekommen sein könnte. Der Aufschwung des oralen Herpes könne mit dem Aufkommen der kulturellen Praxis des sexuellen und romantischen Küssens zusammengefallen sein.

Kuss ist nicht in allen Teilen der Welt verbreitet

Auch heutzutage ist der romantische Kuss übrigens nicht in allen Teilen der Welt verbreitet. Eine Studie des Kinsey Instituts an der Indiana University kam 2015 zu dem Ergebnis, dass es nur in 46 Prozent der 168 untersuchten Kulturen erfolgt.

Insbesondere im Mittleren Osten, in Nordamerika und Europa werden demnach viele Küsse verteilt. Bei afrikanischen Kulturen südlich der Sahara, auf Neuguinea oder in Zentralamerika spiele der mit Liebe und Sexualität verbundene Kuss eher keine Rolle.

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation werden Herpeserkrankungen hauptsächlich durch zwei Virentypen verursacht: Das Lippenherpes-Virus (HSV-1) und das Genitalherpes-Virus (HSV-2).

Was ist Herpes?

Herpes ist eine Infektionskrankheit, die durch Viren verursacht wird. Die häufigste Infektionsart wird durch den Herpes-Simplex-Virus (HSV) ausgelöst und man unterscheidet dabei Typ 1 und Typ (HSV1 und HSV2). Durch HSV1 wird z.B Lippenherpes verursacht und HSV2 ist für Genitalherpes verantwortlich.

Wie bekommt man Herpes?

Die Personen, die sich mit dem Herpes-Virus infizieren, werden das Virus das ganze Leben im Körper behalten und es kann sich bei jeder Gelegenheit reaktivieren. Man wird mit Herpes meistens durch Schleimhautkontakt infiziert, z.B bei dem intimen Kontakt, beim Trinken oder Sprechen, es kann auch von der Mutter auf das neugeborene Kind übertragen werden. Herpes-Viren können in einer feuchten Umgebung bis zu 48 Stunden außerhalb des Körpers überleben.

Herpes ist allerdings nur während der Primärinfektion oder einer Reaktivierung ansteckend. Die Dauer zwischen der Ansteckung und Erkrankung kann von 3 bis zu 7 Tagen dauern.

Symptome von Lippenherpes

Die typischen Anzeichen einer Infektion sind schmerzenden Herpesbläschen an der Lippe oder in der Nase. Bei der Primärinfektion können die Betroffenen auch allgemeine Beschwerden wie Übelkeit, Fieber oder Kopfschmerzen bekommen, speziell wenn man zum ersten Mal erkrankt. Bei weiteren Herpesausbrüchen bekommt man meistens Bläschen und Schwellungen die schmerzen und jucken.

Wann bricht Herpes aus?

Herpes-Viren können durch folgende Faktoren aktiviert werden:

• Erkältung, Grippe, Fieber

• Körperlicher oder psychischer Stress

• Einnahme bestimmter Medikamente, wie zum Beispiel Kortison oder Antibiotika

• Zu viel UV-Licht-Einstrahlung durch Sonne oder Solarium

• Hormonelle Veränderungen oder Menstruation

• Verletzungen und Wunden

• Zahnärztliche Behandlungen

• Immunschwächekrankheiten, HIV

• Bei diversen Lebensmittelallergien

Behandlung von Herpes

Eine vollständige Heilung der Infektion gibt es nicht, die Krankheit kann immer wieder reaktiviert werden, wenn man einmal den Virus im Körper trägt. Das Virus ist besonders bei jungen Menschen und Kindern aggressiv.

Man kann mit unterschiedlichen Mitteln Schmerzen und Entzündungen lindern, beispielsweise wird dank antiviralen Salben der Verlauf der Krankheit verkürzt. Bei längeren Infektionen werden auch Tabletten mit antiviralen Wirkstoffen wie Aciclovir oder Valaciclovir verschrieben.

Prophylaxe und Vorbeugung

Ein schwaches Immunsystem ist häufig mitverantwortliche Ursache für eine Infektion. Eine gesunde Lebensweise, vitaminreiche Ernährung, wenig Alkohol, ausreichend Schlaf  und Stressvermeidung sind die Grundlagen für eine starke Immunität. Es ist wichtig, eine direkte Infektion zu vermeiden, z.B beim Geschlechtsverkehr (auch Oralsex) immer Safer Sex mit Kondomen zu praktizieren. Wenn der Partner eine akute Infektion hat, ist es besser, ganz auf Verkehr zu verzichten.

Herpes ist eine Infektionskrankheit, die durch Viren verursacht wird. Die häufigste Infektionsart wird durch den Herpes-Simplex-Virus (HSV) ausgelöst und man unterscheidet dabei Typ 1 und Typ (HSV1 und HSV2). Durch HSV1 wird z.B Lippenherpes verursacht und HSV2 ist für Genitalherpes verantwortlich.

Wie bekommt man Herpes?

Die Personen, die sich mit dem Herpes-Virus infizieren, werden das Virus das ganze Leben im Körper behalten und es kann sich bei jeder Gelegenheit reaktivieren. Man wird mit Herpes meistens durch Schleimhautkontakt infiziert, z.B bei dem intimen Kontakt, beim Trinken oder Sprechen, es kann auch von der Mutter auf das neugeborene Kind übertragen werden. Herpes-Viren können in einer feuchten Umgebung bis zu 48 Stunden außerhalb des Körpers überleben.

Herpes ist allerdings nur während der Primärinfektion oder einer Reaktivierung ansteckend. Die Dauer zwischen der Ansteckung und Erkrankung kann von 3 bis zu 7 Tagen dauern.

Symptome von Lippenherpes

Die typischen Anzeichen einer Infektion sind schmerzenden Herpesbläschen an der Lippe oder in der Nase. Bei der Primärinfektion können die Betroffenen auch allgemeine Beschwerden wie Übelkeit, Fieber oder Kopfschmerzen bekommen, speziell wenn man zum ersten Mal erkrankt. Bei weiteren Herpesausbrüchen bekommt man meistens Bläschen und Schwellungen die schmerzen und jucken.

Wann bricht Herpes aus?

Herpes-Viren können durch folgende Faktoren aktiviert werden:

• Erkältung, Grippe, Fieber

• Körperlicher oder psychischer Stress

• Einnahme bestimmter Medikamente, wie zum Beispiel Kortison oder Antibiotika

• Zu viel UV-Licht-Einstrahlung durch Sonne oder Solarium

• Hormonelle Veränderungen oder Menstruation

• Verletzungen und Wunden

• Zahnärztliche Behandlungen

• Immunschwächekrankheiten, HIV

• Bei diversen Lebensmittelallergien

Behandlung von Herpes

Eine vollständige Heilung der Infektion gibt es nicht, die Krankheit kann immer wieder reaktiviert werden, wenn man einmal den Virus im Körper trägt. Das Virus ist besonders bei jungen Menschen und Kindern aggressiv.

Man kann mit unterschiedlichen Mitteln Schmerzen und Entzündungen lindern, beispielsweise wird dank antiviralen Salben der Verlauf der Krankheit verkürzt. Bei längeren Infektionen werden auch Tabletten mit antiviralen Wirkstoffen wie Aciclovir oder Valaciclovir verschrieben.

Prophylaxe und Vorbeugung

Ein schwaches Immunsystem ist häufig mitverantwortliche Ursache für eine Infektion. Eine gesunde Lebensweise, vitaminreiche Ernährung, wenig Alkohol, ausreichend Schlaf  und Stressvermeidung sind die Grundlagen für eine starke Immunität. Es ist wichtig, eine direkte Infektion zu vermeiden, z.B beim Geschlechtsverkehr (auch Oralsex) immer Safer Sex mit Kondomen zu praktizieren. Wenn der Partner eine akute Infektion hat, ist es besser, ganz auf Verkehr zu verzichten.

Der Typ HSV-1, um den es auch in der Studie geht, wird über Mund-zu-Mund-Kontakt übertragen. Das Virus bleibt lebenslang im Körper, Symptome können immer wieder auftreten. Laut WHO sind etwa 3,7 Milliarden Menschen unter 50 Jahren mit diesem Herpesvirus infiziert. (SDA)

Das hilft gegen Fieberbläschen

Viele kennen sie, die unangenehmen Bläschen an der Lippe. Mit diesen Hausmitteln sagen sie Herpes den Kampf an.

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