Wer kreativ sein will, muss brainstormen können. Doch Kiffer schneiden bei diesem mentalen Vorgang schlechter ab als Nicht-Kiffer. Das zeigen Experimente des Psychologen Mikael Kowal der Universität Leiden. Bei notorischen Cannabis-Konsumenten funktionieren ausserdem Hirnprozesse, die der Überwachung von eigenen Fehlern dienen, schlechter.
Kiffer blinzeln weniger oft
Die wissenschaftliche Arbeit deutet zudem auf einen Langzeiteffekt des Cannabis-Rauchens hin. So stört Cannabis offenbar die Aktivität des Botenstoffs Dopamin im Gehirn. Studienteilnehmer, die regelmässig Cannabis konsumierten, blinzelten weniger häufig spontan. Dies ist laut Kowal ein Indiz für eine verringerte Dopaminproduktion.
Andere Studien haben allerdings belegt, dass regelmässiger Cannabis-Konsum nicht zwangsläufig einen katastrophalen Effekt auf die Dopaminaufnahme haben muss. Möglicherweise ist das Alter des Konsumenten beim ersten Kontakt mit der Droge hierbei ausschlaggebend.
Auch die Cannabis-Sorte und die Art und Weise, wie neurobiologische Prozesse miteinander interagierten, können individuelle Unterschiede erklären.
Mehr Studien gefordert
Kowal betont, dass noch mehr Studien nötig sind, um die Auswirkungen des Kiffens auf das Gehirn abschätzen zu können. (aponet)