Bisher standen E-Zigaretten im Ruf, mehr oder weniger ungefährlich zu sein. Von der Branche werden sie als gesunde Alternative zur richtigen Zigarette und Helfer zum Aufhören gepriesen. Dabei werden immer mehr Risiken des Konsums besagter E-Zigaretten bekannt. Einer eben erschienen Studie des Schwedischen Forschers Dr. Lundbäck und seines Teams zufolge, hat das Rauchen nikotinhaltiger E-Zigaretten deutlich stärkere und unmittelbarere Folgen für den Körper wie bisher angenommen.
Verschiedenen Auswirkungen auf den Körper beobachtet
Zum ersten Mal wurde aufgezeigt, dass der Genuss der nikotinhaltigen E-Zigarette arterielle Steifheit verursacht. Folgen einer solchen Steifheit wie erhöhtes Risiko für Herzattacken und Schlaganfälle können im späteren Verlauf des Lebens auftreten.
Die Studie förderte zutage, dass der Konsum nikotinhaltiger E-Zigaretten eine signifikante Erhöhung des Pulses und des Blutdruckes zur Folge hat. Besonders die arterielle Steifheit ist beim Konsum solcher Zigaretten stark betroffen. Sie war drei Mal höher bei denjenigen, die nikotinhaltige E-Zigaretten konsumierten als bei der nikotinfreien Gruppe.
Deutliche Unterschiede bei E-Zigaretten mit und ohne Nikotin
Für die Studie rekrutierten die Wissenschaftler 15 Freiwillge. Diese durften nicht mehr als zehn Zigaretten pro Monat rauchen und vor der Studie hatten sie noch nie E-Zigaretten konsumiert. Am einen Tag benutzten sie während 30 Minuten eine E-Zigarette mit Nikotin, am anderen eine ohne. Kurz nach dem Genuss wurde den Probanden der Blutdruck, der Puls sowie die arterielle Versteifung gemessen. Zwei und vier Stunden später wurde die Prozedur wiederholt.
In den ersten 30 Minuten nach dem Konsum der nikotinhaltigen E-Zigaretten war ein signifikant erhöhter Blutdruck, Puls und ein Anstieg in der arteriellen Steifheit zu beobachten. Bei der Gruppe, bei denen der elektronische Glimmstängel kein Nikotin enthielt, war kein solcher Effekt zu erkennen.
Selber Effekt bei konventionellen Zigaretten
Besonders der sofortige Anstieg der arteriellen Steifheit ist laut Dr. Lundbäck höchstwahrscheinlich dem Nikotin zuzuschreiben. Die Zunahme war zwar vorübergehend, die selben Auswirkungen auf die arterielle Steifigkeit wurde jedoch auch nach der Verwendung konventioneller Zigaretten nachgewiesen.
Auch wenn der Effekt temporär ist, chronische Exposition zu aktivem oder auch passivem Zigarettenrauch erhöht die arterielle Steifheit permanent. Die Forscher vermuten deshalb, dass eine andauernde Aussetzung zu nikotinhaltigem E-Zigaretten-Dampf denselben Effekt auslösen könnte.
Das Team um Dr. Lunbäck ist mit seinen Forschungen noch lange nicht am Ende. Als nächstes wollen sie herausfinden, wie sich der Genuss von E-Zigaretten auf die Blutgefässe und die Lungenfunktion auswirkt.