Dramatischer Anstieg
Mehr als 40'000 Europäer an Masern erkrankt

Die Zahl der Masernerkrankungen ist in der europäischen Region immens gestiegen. Wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Montag in Kopenhagen mitteilte, haben sich im ersten Halbjahr 2018 mehr als 41'000 Kinder und Erwachsene mit Masern infiziert.
Publiziert: 21.08.2018 um 11:22 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 20:31 Uhr
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Seit dem Jahr 2000 wurden laut WHO rund 5,5 Milliarden Masern-Impfdosen an Kinder verabreicht (Archiv)
Foto: KEYSTONE/LAURENT GILLIERON

Mindestens 37 Todesfälle seien erfasst worden. Im gesamten Jahr 2017 waren in der WHO-Region Europa 23'927 Menschen erkrankt, 2016 waren es 5273.

«Nach der niedrigsten Zahl der Fälle im Jahr 2016 erleben wir einen dramatischen Anstieg von Infektionen und ausgedehnten Ausbrüchen», sagte Zsuzsanna Ja kab, WHO-Regionaldirektorin für Europa.

Masern-Welle in der Schweiz

Auch an mehreren Schweizer Schulen kursierten Masern-Fälle. Auch Erwachsene sind betroffen. Eine Impfung gegen Masern verspricht zu 98 Prozent Schutz vor dem Virus.

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Eine Impfung wird gemacht
Man sollte Impfausweise kontrollieren
KEYSTONE/GAETAN BALLY

Auch an mehreren Schweizer Schulen kursierten Masern-Fälle. Auch Erwachsene sind betroffen. Eine Impfung gegen Masern verspricht zu 98 Prozent Schutz vor dem Virus.

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Sie forderte die 53 Mitgliedstaaten der WHO-Region auf, umfassende Massnahmen zu ergreifen, um die weitere Ausbreitung der Krankheit zu stoppen. «Gute Gesundheit für alle beginnt mit der Impfung.»

Die Ukraine ist besonders betroffen

Mehr als die Hälfte der Masernerkrankungen in diesem Jahr seien in der Ukraine aufgetreten (23'000), weil dort im Zuge der Konflikte Routinen für Impfung und Überwachung unterbrochen wurden. Aber auch in Frankreich, Georgien, Griechenland, Italien, Russland und Serbien habe es mehr als 1000 Ansteckungen gegeben, heisst es in dem Bericht.

Das Masernvirus ist sehr ansteckend und verbreitet sich leicht. Um Ausbrüche zu vermeiden, müssten 95 Prozent der Bevölkerung in allen Alters- und sozialen Gruppen geimpft sein, so die WHO. (sda)

Masern: Was tun?

Die Masern gelten als hoch ansteckend. Zur Infektion durch das Masern-Virus kommt es durch Tröpfcheninfektion beim Husten oder Niesen. Die Krankheit gilt vor allem wegen ihren Komplikationen als gefährlich.

Symptome

Nach einer Infektion kommt es in der Regel zu zwei Krankheitsschüben: Nach sieben bis 18 Tagen sind Fieber, Müdigkeit, Bauchschmerzen, Lichtscheu, Entzündung der Schleimhaut im Mund, Husten, Schnupfen und Halsschmerzen häufige Symptome. Zwei bis vier Tage nach Eintreten erster Symptome folgt der zweite Schub. Dabei kommt es zu einem Anstieg des Fiebers. Die Symptome verstärken sich und es tritt ein auffälliger Hautausschlag auf. Fälle ohne Komplikationen heilen rasch und ohne bleibende Schäden ab.

Keine reine Kinderkrankheit

In Gewissen Fällen kann es zu Komplikationen kommen: Hirnentzündung (= Enzephalitis; 1 auf 1000 Fälle), Lungenentzündung (= Masernpneumonie; 10 bis 60 auf 1000 Fälle) oder Mittelohrentzündung (= Otitis media) gehören zu den häufigsten Komplikationen. Diese können auch zum Tod führen.

Bei den Masern handelt es sich nicht um eine Kinderkrankheit, Personen jeden Alters können betroffen sein. 2 Dosen einer sogenannten «MMR-Impfung» schützen ein Leben lang vor den Komplikationen der Masern, Mumps und Röteln. Kommt es dennoch zu einem Infekt, sollte man sicher zu Hause bleiben und sich über die Einnahme und Verwendung von Medikamenten und Salben mit einer medizinischen Fachperson beraten.

Quelle: Bundesamt für Gesundheit (BAG)

Die Masern gelten als hoch ansteckend. Zur Infektion durch das Masern-Virus kommt es durch Tröpfcheninfektion beim Husten oder Niesen. Die Krankheit gilt vor allem wegen ihren Komplikationen als gefährlich.

Symptome

Nach einer Infektion kommt es in der Regel zu zwei Krankheitsschüben: Nach sieben bis 18 Tagen sind Fieber, Müdigkeit, Bauchschmerzen, Lichtscheu, Entzündung der Schleimhaut im Mund, Husten, Schnupfen und Halsschmerzen häufige Symptome. Zwei bis vier Tage nach Eintreten erster Symptome folgt der zweite Schub. Dabei kommt es zu einem Anstieg des Fiebers. Die Symptome verstärken sich und es tritt ein auffälliger Hautausschlag auf. Fälle ohne Komplikationen heilen rasch und ohne bleibende Schäden ab.

Keine reine Kinderkrankheit

In Gewissen Fällen kann es zu Komplikationen kommen: Hirnentzündung (= Enzephalitis; 1 auf 1000 Fälle), Lungenentzündung (= Masernpneumonie; 10 bis 60 auf 1000 Fälle) oder Mittelohrentzündung (= Otitis media) gehören zu den häufigsten Komplikationen. Diese können auch zum Tod führen.

Bei den Masern handelt es sich nicht um eine Kinderkrankheit, Personen jeden Alters können betroffen sein. 2 Dosen einer sogenannten «MMR-Impfung» schützen ein Leben lang vor den Komplikationen der Masern, Mumps und Röteln. Kommt es dennoch zu einem Infekt, sollte man sicher zu Hause bleiben und sich über die Einnahme und Verwendung von Medikamenten und Salben mit einer medizinischen Fachperson beraten.

Quelle: Bundesamt für Gesundheit (BAG)

Impfrate in der Schweiz

Weil in manchen Gebieten der Schweiz zu wenige Menschen geimpft sind, kommt es immer wieder zu regionalen Masern-Ausbrüchen. Meist dort, wo es Ärzte und Naturheilpraktiker gibt, die sich gegen Impfungen aussprechen, beispielsweise in der Region um das Luzernische Emmen oder in Appenzell Ausserrhoden.

So wurden vergangenes Jahr wurden in der Schweiz 105 Masern-Erkrankte erfasst. Die Krankheit ist extrem ansteckend: Es reicht, wenn eine infizierte Person im gleichen Raum hustet oder niest, um sich mittels Tröpfchen-Infektion das Masern-Virus einzufangen.

Rund einer von 3000 Masern-Erkrankten stirbt an einer der schweren Komplikationen, die durch eine Infektion mit dem Masern-Virus entstehen kann – etwa eine Lungenentzündung oder eine sogenannte Enzephalitis, das ist eine lebensbedrohliche Hirnentzündung.

Das Ziel des BAG, eine Impfrate von 95 Prozent, erreicht bisher nur ein einziger Kanton der Schweiz, Genf. Dass in der Westschweiz disziplinierter geimpft wird, liegt unter anderem daran, dass das Impfen dort besser im Schulbetrieb integriert ist.

Weil in manchen Gebieten der Schweiz zu wenige Menschen geimpft sind, kommt es immer wieder zu regionalen Masern-Ausbrüchen. Meist dort, wo es Ärzte und Naturheilpraktiker gibt, die sich gegen Impfungen aussprechen, beispielsweise in der Region um das Luzernische Emmen oder in Appenzell Ausserrhoden.

So wurden vergangenes Jahr wurden in der Schweiz 105 Masern-Erkrankte erfasst. Die Krankheit ist extrem ansteckend: Es reicht, wenn eine infizierte Person im gleichen Raum hustet oder niest, um sich mittels Tröpfchen-Infektion das Masern-Virus einzufangen.

Rund einer von 3000 Masern-Erkrankten stirbt an einer der schweren Komplikationen, die durch eine Infektion mit dem Masern-Virus entstehen kann – etwa eine Lungenentzündung oder eine sogenannte Enzephalitis, das ist eine lebensbedrohliche Hirnentzündung.

Das Ziel des BAG, eine Impfrate von 95 Prozent, erreicht bisher nur ein einziger Kanton der Schweiz, Genf. Dass in der Westschweiz disziplinierter geimpft wird, liegt unter anderem daran, dass das Impfen dort besser im Schulbetrieb integriert ist.

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