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Bei Neurodermitis sind Youtube-Videos ein schlechter Ratgeber

Wer auf Youtube nach Rat zu Neurodermitis sucht, sollte aufpassen. Dermatologen des Universitätsspitals Basel haben die Qualität der Informationen in den 100 meistgesehenen Videos über Ekzeme bewertet: Für die Mehrheit der Videos fällt das Urteil vernichtend aus.
Publiziert: 03.07.2019 um 14:24 Uhr
Das Atopische Ekzem, auch Neurodermitis genannt, ist eine Hauterkrankung, welche sich durch eine verminderte Hautbarriere auszeichnet.
Foto: Getty Images

Nur eine Minderheit der 100 meistgesehenen Youtube-Videos zu Ekzemen enthält wirklich nützliche Information. 46 Prozent seien «irreführend» und 36 Prozent sogar «potenziell schädlich», so das Urteil von Dermatologen um Simon Müller vom Universitätsspital Basel, nachdem sie den Inhalt der Videos bewertet hatten. Von ihren Ergebnissen berichten Müller und Kollegen diese Woche am Jahreskongress der «British Association of Dermatologists» in Liverpool.

Einige Ratschläge und Empfehlungen können sogar schädlich sein

Möglicherweise Schaden anrichten könnten beispielsweise Empfehlungen wie unnötige Diäten zu befolgen oder potenziell schädliche Hautbehandlungen und Lichttherapien im Heimgebrauch anzuwenden, wie das Unispital am Montag in einer Mitteilung festhielt. Auch über die Anwendungsdauer und potenzielle Gesundheitsrisiken informierten die Videos nicht ausreichend.

Was ist Neurodermitis?

Das Atopische Ekzem, auch Neurodermitis genannt, ist eine Hauterkrankung, welche sich durch eine verminderte Hautbarriere auszeichnet.

Ursachen und Auslöser

Es gibt vielfältige Ursachen für Neurodermitis, darunter genetische Veranlagung, die Umwelt und Entzündungen in der Haut – die Auslöser für einen Neurodermitis-Schub sind unterschiedlich. Klima, Wetter, Stress und chemische Reize können den Hautzustand zusätzlich verschlechtern.

Die Haut von Betroffenen hat Probleme mit den Baustoffen, welche für den Aufbau der oberen Hautschicht verantwortlich sind. Durch einen Mangel, Ungleichgewicht oder Fehlfunktion eines Stoffes verdunstet der Wasserspeicher und die Haut wird trocken. Weil die Hautbarriere geschwächt ist, können Allergene und andere Umweltstoffe durchgelassen werden. Die Folge sind Entzündungen.

Symptome

Bei Neurodermitis kann sich der Hautzustand ständig verändern. Symptome eines atopischen Ekzems können gleichzeitig oder unterschiedlich stark auftreten. Folgende Symptome sind typisch:

  • Trockene, sensible Haut
  • Juckreiz
  • Rötungen
  • Schuppende Haut
  • Nässende Hautstellen
  • Krustenbildung
  • Derbe Haut mit vergrössertem Relief
  • Knötchenbildung

Es gibt keinen bestimmten Test für die Diagnose vom Atopischen Ekzem. Es wird daher anhand der Symptome diagnostiziert. (chj)

Das Atopische Ekzem, auch Neurodermitis genannt, ist eine Hauterkrankung, welche sich durch eine verminderte Hautbarriere auszeichnet.

Ursachen und Auslöser

Es gibt vielfältige Ursachen für Neurodermitis, darunter genetische Veranlagung, die Umwelt und Entzündungen in der Haut – die Auslöser für einen Neurodermitis-Schub sind unterschiedlich. Klima, Wetter, Stress und chemische Reize können den Hautzustand zusätzlich verschlechtern.

Die Haut von Betroffenen hat Probleme mit den Baustoffen, welche für den Aufbau der oberen Hautschicht verantwortlich sind. Durch einen Mangel, Ungleichgewicht oder Fehlfunktion eines Stoffes verdunstet der Wasserspeicher und die Haut wird trocken. Weil die Hautbarriere geschwächt ist, können Allergene und andere Umweltstoffe durchgelassen werden. Die Folge sind Entzündungen.

Symptome

Bei Neurodermitis kann sich der Hautzustand ständig verändern. Symptome eines atopischen Ekzems können gleichzeitig oder unterschiedlich stark auftreten. Folgende Symptome sind typisch:

  • Trockene, sensible Haut
  • Juckreiz
  • Rötungen
  • Schuppende Haut
  • Nässende Hautstellen
  • Krustenbildung
  • Derbe Haut mit vergrössertem Relief
  • Knötchenbildung

Es gibt keinen bestimmten Test für die Diagnose vom Atopischen Ekzem. Es wird daher anhand der Symptome diagnostiziert. (chj)

Viele Videos diskreditierten zudem konventionelle medizinische und ärztliche Ratschläge und versprachen stattdessen «Wunderkuren», hiess es weiter. Die Hälfte der Videos stammte denn auch von Vertreibern alternativer Behandlungsmethoden. Nur knapp 30 Prozent der untersuchten Videos stammte von Gesundheitsinstitutionen oder Universitäten.

Verlässlichkeit und Qualität sind minderwertig

Neben der Kategorisierung in «nützlich», «irreführend» oder «potenziell schädlich» bewerteten die Mediziner um Müller auch die wissenschaftliche Qualität des Inhalts anhand von zwei bewährten Bewertungs-Tools, wie das Unispital schrieb. Diese Tools untersuchen Verlässlichkeit und Qualität der präsentierten Informationen, beziehungsweise die Qualität des Videos selbst und seinen Wert als Informationsquelle für medizinische Laien. Demnach waren zwei Drittel der Videos von minderwertiger bis sehr minderwertiger wissenschaftlicher Qualität.

Die Bewertung auf Soziale Medien sind unzuverlässig

Dies spiegelte sich jedoch nicht in der Bewertung der Youtube-Nutzerinnen und -Nutzer wider. Demnach seien die Informationssuchenden wohl nicht in der Lage, guten und schlechten wissenschaftlichen Inhalt zu unterscheiden, so der Schluss der Forschenden.

«Soziale Medien werden immer mehr zur Quelle medizinischer Informationen für Patienten, vor allem für jüngere», sagte Müller gemäss einer Medienmitteilung der «British Association of Dermatologists". Diese Informationen durchliefen jedoch keine Kontrollinstanz für wissenschaftliche Richtigkeit oder Qualität. Und wie die Studie zeige, könnten sie sogar Schaden anrichten.

Die Forschenden hoffen demnach, dass die Ergebnisse die Leute zu vorsichtigerem Umgang mit medizinischen Informationen aus den sozialen Medien anhalten. «Das Internet ist ein mächtiges und oft hilfreiches Recherchewerkzeug, aber es ist wichtig, woher die Informationen stammen», so Müller. Er und seine Kollegen raten dringend dazu, selbst recherchierte Informationen aus dem Internet mit einem Arzt oder einer Ärztin zu besprechen.(SDA)

Neue erfolgreiche Therapie gegen Neurodermitis

Die Hauterkrankung Neurodermitis hat in den letzten Jahrzehnten zugenommen. Gegen leichte Erscheinungen wirken äusserliche Behandlungen relativ gut, doch bei schwerer Neurodermitis haltet sich der Erfolg in Grenzen. Eine neue Therapieform bringt Hoffnung.

Juckreiz, Kratzen
Shutterstock

Die Hauterkrankung Neurodermitis hat in den letzten Jahrzehnten zugenommen. Gegen leichte Erscheinungen wirken äusserliche Behandlungen relativ gut, doch bei schwerer Neurodermitis haltet sich der Erfolg in Grenzen. Eine neue Therapieform bringt Hoffnung.

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