Laut den Forschern kann die regelmässige Einnahme von Medikamenten mit dem Wirkstoff Ibuprofen den Hormonhaushalt von jüngeren Männern empfindlich stören. So empfindlich, dass die Testosteronproduktion auf das Niveau eines 70-jährigen gesenkt wird. Die verminderte Produktion des Sexualhormons kann negative Folgen für die Fruchtbarkeit haben.
An der Studie nahmen 31 männliche Probanden im Alter von 18 bis 35 Jahren teil. Von diesen erhielten 17 während sechs Wochen zweimal täglich 600 mg Ibuprofen. Die restlichen 14 Teilnehmer bekamen während dieser Zeit ein Placebo. Bereits nach zwei Wochen zeigten die Teilnehmer, die Ibuprofen zu sich nahmen Anzeichen für eine gestörte Testosteronproduktion. Diese nahm über den Zeitraum der Beobachtung sogar noch zu.
Langzeitfolgen noch nicht absehbar
Über Langzeitfolgen können die Forscher noch keine Aussagen machen. Ihnen zufolge sind weitere Untersuchungen nötig.
Gerade bei einer längeren Einnahme aber könnten die Folgen problematisch sein, so die Befürchtung der Wissenschaftler.
Dauerhafter Testosteronmangel kann zu Haarausfall, Erektionsstörungen und vermindertem sexuellen Verlangen, Verlust von Muskelmasse oder auch zu Schlafstörungen führen. Ob Iboprufen auch die Zeugungsfähigkeit von Männern beeinträchtigt, müsste Gegenstand grösserer Studien sein. Die Teilnehmerzahl von 31 Probanden war dazu schlicht z u klein.
Um kein anderes Hormon ranken sich so viele Mythen wie um Testosteron, das ist wohl das Hormon, das am stärksten mit Vorurteilen belastet ist. Der Zürcher Arzt Christian Sigg über Eigenschaften, Tatsachen, muskelbepackte Bodybuilder und Männer, die weinen.
Um kein anderes Hormon ranken sich so viele Mythen wie um Testosteron, das ist wohl das Hormon, das am stärksten mit Vorurteilen belastet ist. Der Zürcher Arzt Christian Sigg über Eigenschaften, Tatsachen, muskelbepackte Bodybuilder und Männer, die weinen.
Niedrige Dosierung oder anderes Produkt
Die dänische Vereinigung der Pharmakologen hat bereits reagiert und emfpiehlt bei Schmerzen stattdessen Paracetamol einzunehmen. Dieser Wirkstoff ist in Medikamenten wie Dafalgan oder Acetalgin enthalten, hat weniger Nebenwirkungen und ist besser verträglich.
Das Problem beim Ibuprofen verorten die Forscher vor allem in der Häufigkeit, in der einige Patienten das Medikamenten zu sich nehmen. Menschen die das Präparat über einen längeren Zeitraum einnehmen, sind besonders von den negativen Folgen betroffen. Der Wirkstoff ist nach Aussage von Professor Peter Götzsche vom Kopenhagener Universitätsspital auch gar nicht als gewöhnliches Schmerzmittel gegen Kopf- oder Menstruationsschmerzen geeignet. Dafür haben er zu viele Nebenwirkungen und sei zu gefährlich.
Wie so oft macht auch hier die Mengen das Gift. Natürlich kann man trotzdem ab und an eine Ibuprofen einwerfen. Man sollte sich jedoch wie bei jedem Medikament über die Nebenwirkungen im Klaren sein.