Bakterien-Alarm in Spitälern
Basler Forscher entdecken 35 neue Keim-Arten

Schweizer Forschende haben in Spitälern 35 neue Bakterienarten entdeckt. Sieben davon können bei Menschen Infektionen verursachen, wie eine im Fachmagazin «BMC Microbioloy» veröffentlichte Studie zeigt.
Publiziert: 08.01.2024 um 10:32 Uhr
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Aktualisiert: 08.01.2024 um 15:33 Uhr
In Spitälern tauchen immer wieder neue Bakterien auf.
Foto: GEORGIOS KEFALAS

In Spitälern tauchen immer wieder unbekannte Keime auf. Ein Team der Universität und des Universitätsspitals Basel sammelte solche Proben von Patientinnen und Patienten mit unterschiedlichsten Erkrankungen seit dem Jahr 2014, wie die Universität Basel am Montag mitteilte.

Bei der Analyse dieser Proben konnten sie mit herkömmlichen Labormethoden wie der Massenspektroskopie oder der Sequenzierung eines kleinen Fragments des Erbguts 61 Bakterien keiner bekannten Art zuordnen. Für alle diese Bakterien analysierten die Forschenden das gesamte Erbgut mit einer Methode, die laut der Universität Basel erst seit wenigen Jahren verfügbar ist.

Entdecker darf Namen bestimmen

Dabei stellte sich heraus, dass 26 der Bakterienarten bereits bekannt waren. Deren Genomsequenzen waren aber laut den Forschenden erst seit Kurzem in Datenbanken abgelegt, oder die Keime wurden erst vor ganz kurzer Zeit beschrieben. 35 der Bakterienarten waren zuvor noch nie entdeckt worden.

Wer eine neue Art entdeckt, darf ihren Namen bestimmen. Bisher hätten die Basler Forschenden zwei der Bakterien getauft, so die Universität. Ein Bakterium trage den Namen Pseudoclavibacter triregionum, in Anlehnung auf die Lage von Basel an der Grenze zwischen der Schweiz, Frankreich und Deutschland.

Klinisch von Bedeutung, also in der Lage, bei Menschen Infektionen zu verursachen, sind laut der Analyse der Forschenden sieben der zum grossen Teil noch namenlosen Bakterienarten.

Viele dieser Bakterienarten würden sich natürlicherweise in der Haut und den Schleimhäuten von Menschen finden. «Sie werden deswegen häufig unterschätzt und sind wenig erforscht», wurde Studienleiter Daniel Goldenberger in der Mitteilung zitiert. Wenn diese, etwa aufgrund eines Tumors, in die Blutbahn eindringen, könnten sie jedoch Infektionen auslösen.

(SDA)

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