Aphrodisiaka ganz legal
Das sind die natürlichen Potenzmittel

Die Hälfte der illegal importierten Medikamente sind Potenzmittel. Während das Geschäft mit dubiosen und auch gefährlichen Plagiaten floriert, untersuchen Wissenschafter die Wirkung von Aphrodisiaka.
Publiziert: 04.02.2019 um 16:01 Uhr
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Aktualisiert: 17.07.2019 um 19:32 Uhr
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Neuen Studien zufolge soll Safran Erektionsstörungen mildern.
Foto: RDB

1.060 illegale Arzneimittel hat der Schweizer Zoll 2017 abgefangen, darunter medizinisch wichtige, verschärft rezeptpflichtige Arzneimittel. Während weniger Schlankheitsmittel als im Vorjahr unter den Medikamenten waren, machte die Hälfte der illegalen Importen immer noch Potenzmittel aus. Das Geschäft boomt – vor allem im Internet blüht der Schwarzhandel mit Viagra-Plagiaten, wobei viele der gefälschten Pillen die Gesundheit gefährden können.

Dass der Mensch seine Libido mit Hilfsmitteln ankurben will, ist nichts neues, schon in der Antike halfen liebestolle Römer oder Ägypter mit speziellen Kräutermischungen nach. Die Liste der Pflanzen, denen eine aphrodisierende, also luststeigernde, Wirkung nachgesagt wird, ist lang. Aber bei einigen konnten Forscher tatsächlich gewissen anregende Attribute nachweisen. 

Safran gegen Erektionsprobleme

Iranische Forscher der Tehran University of Medical Sciences konnten an männlichen Probanden, die wegen eines Antidepressivums (Fluoxetin) Erektionsstörungen hatten, die potenzsteigernde Wirkung von Safran beweisen: Zwei Mal täglich nahmen die Männer 15 mg Safranextrakt ein, nach vier Wochen hatten 60% von ihnen keine Erektionsprobleme mehr.

Ginseng verbessert sexuelle Funktionen

Die Chinesen kennen Ginseng schon lange als Aphrodisiakum. Doch während man jahrelang die Wurzel dieser Pflanze als Heilmittel einsetzte, erkannte man die Wirkung der Ginseng-Beeren erst vor wenigen Jahren. Rund 120 Männer mit schwachen bis mässigen Erektionsstörungen nahmen an einer Studie der koreanischen Yonsei Universität teil. Eine Hälfte bekam täglich ein Extrakt aus Gingseng-Beeren, die andere erhielt ein Placebo. Bei der Datenauswertung stellte man fest, dass die Ginsengflanze alle Bereiche der sexuellen Funktion verbessert hatte.

Wie potent sind diese Zutaten wirklich?

Die Liste der aphrodisischen Gerichte und Zutaten ist lang. Doch halten sie, was sie versprechen? Unser Gastronomie-Experte weiss es.

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Maca-Pulver für mehr Potenz und Libido

Foto: Cover Media

Die südamerikanischen Inka kennen Maca, eine Knolle aus dem Hochland Südamerikas, als Mittel gegen Potenzprobleme und Libidomangel. Peruanische Forscher der Cayetano Heredia Universität in Lima testeten die Wirkung von Maca bei Männern im Alter zwischen 21 und 56 Jahren. Im Gegensatz zur koreanischen Studie wiesen diese Männer aber keine Erektionsstörungen auf. Aber auch die Peruaner verabreichten einem Teil der Probanden Placebos. Nach 8 Wochen hatte sich in der Maca-Gruppe das sexuelle Verlangen deutlich gesteigert – so konnte zwar keine potenz- aber luststeigernde Wirkungen wissenschaftlich nachgewiesen werden.

Austern bringen Liebesleben in Schwung

An der französischen Atlantikküste sind – quel horreur! – binnen weniger Tage zwischen 40 und 100 Prozent der jungen Austern verendet. Der Nachschub der Delikatesse scheint gefährdet, das drückt auf die Lust der Grande Nation: am Tisch und im Bett.

Denn Austern gehören seit Casanova zu den bewährten erotischen Muntermachern, den sogenannten Aphrodisiaka. Das Muschelfleisch bringt Schwung in die Hose, und das mit wissenschaftlichem Attest. Forscher haben 2005 in einer Studie herausgefunden, dass der hohe Zinkanteil der Meeresbewohner unseren Körper mehr Sex-Hormone ausschütten lassen. Der Rest ist Legende.

Tigerpenis als Wundermittel

Seit jeher sucht die Menschheit nach Wundermittelchen, die unsere Liebeskraft erhalten oder gar erhöhen. Schon die Fantasie der Rezepturen ist beeindruckend: Die Chinesen versuchen sich mit Tigerpenis und Rhinozeroshorn aufzurichten. Die Spanier vertrauen auf Stierhoden, und hierzulande sind Anreger jeglicher Form, Konsistenz und Farbe erhältlich.

Auch wenn die Wirkkraft der Substanzen umstritten ist: Wo der Glaube ist, ist die Lust ganz nahe.
Der Begriff Aphrodisiakum stammt aus dem Griechischen und ist zurückzuführen auf Rauschmittel, die zu Ehren der Liebesgöttin Aphrodite eingenommen wurden. 

Einige der potent-patenten Produkte sollen den Samenerguss verzögern, also den Sex verlängern (was gerade die Franzosen bitter nötig hätten, deren Liebesakt dauert durchschnittlich höchst bescheidene 14,6 Minuten).

Sellerie enthemmt


Ingwer, Zimt, Chili und Paprika wiederum fördern die Durchblutung der Organe, auch jene im Lendenbereich. Knoblauch, Muskat, Anis und Trüffel sollen Sexualhormone regnen lassen, Sellerie und Thymian sagt man eine enthemmende Wirkkraft zu. 

Viele schwören auf sie und das mit Recht. Denn wenn man die Lusthelfer zur richtigen Zeit mit der richtigen Person teilt, wirken sie garantiert. Schon der Volksmund sagt: Liebe geht durch den Magen. Es müssen ja nicht unbedingt Austern sein.

Hausmittel für alle Krankheiten

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Sick man with thermometer in mouth sitting on bed
Getty Images/iStockphoto

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