Wie gefährlich sind Heiler?
Gesundbeter, Handaufleger, Geistheiler, Pflanzenheilkundige, Akupunkteure oder Homöopathen haben eines gemeinsam: Sie alle behandeln den Kranken ohne chemische Präparate, alleine mit der Kraft der Natur oder des Geistes. Und sie haben Konjunktur, boomt doch die Heilkunde mit alternativen Methoden aller Art. Dieser Erfolg gründet vor allem auf einem wachsenden Misstrauen gegenüber der traditionellen Medizin, den Göttern in Weiss.
Das birgt Gefahren. «Die rasante Entwicklung und die teilweise guten Verdienstmöglichkeiten haben auch Heiler angezogen, die mehr ihr eigenes Wohl im Auge haben, als sich auf die Bedürfnisse ihrer Patienten zu konzentrieren», kommentiert die Basler Ärztin Silva Keberle (60), Gründerin des Erfahrungsmedizinischen Registers (EMR), die Entwicklung.
«Die Zahl der unseriösen Heiler ist beträchtlich»
Denn neben den vier etablierten und von den Krankenkassen anerkannten Methoden Homöopathie, Phytotherapie, Traditionelle Chinesische Medizin TCM und Anthroposophie ist die Naturheilkunde auch ein Tummelfeld unzähliger Heilmethoden mit mehr oder meist weniger belegter Heilwirkung. «Denn», so Keberle, «trotz des breiten Angebots an guten Ausbildungen in der Erfahrungsmedizin ist die Zahl der unseriösen Heiler beträchtlich.» Scharlatane seien vor allem noch dort zu finden, wo weder eine Ausbildung noch ein Verband existierten.
Zahlen dazu gibt es keine, aber die vielen negativen Erfahrungsberichte zeigten ihr, dass das Problem gravierend sei. Das ist schade, «ist doch die Alternativmedizin eine gute Ergänzung zur Schulmedizin. Vor allem dann, wenn es um chronisch Kranke oder schulmedizinisch austherapierte Patienten geht», so die Basler Ärztin.
Wie kann man Betrug erkennen?
Im Bereich der Erfahrungsmedizin gibt es inzwischen zwar offiziell anerkannte Ausbildungen. Dennoch kann sich heute faktisch jeder Heiler nennen und Behandlungen durchführen, auch wenn er keine oder nur eine ungenügende Ausbildung vorzuweisen hat. Um die Spreu vom Weizen zu trennen, gründete Silva Keberle vor 15 Jahren das EMR.
Anhand genau definierter Qualitätskriterien überprüft das EMR erfahrungsmedizinisch tätige Therapeuten. Erfüllen sie alle Kriterien, erhalten sie das EMR-Qualitätslabel. Keberle: «Therapeuten mit unserem Label haben eine gute Ausbildung genossen und bilden sich regelmässig weiter.»
Zurzeit sind beim EMR 19 000 Therapeuten registriert. Eine weitere Registrierstelle: die vor 15 Jahren gegründete Schweizerische Stiftung für Komplementärmedizin (ASCA), bei der etwa 17 000 Therapeuten registriert sind.
Infos: www.asca.ch, www.emindex.ch
- Der Therapeut verspricht das Blaue vom Himmel oder sofortige Genesung. Seriöse Therapeuten versprechen keine Wunder.
- Der Heiler weiss sofort und ohne Untersuchung, was Ihnen fehlt. Ohne eingehende Untersuchung und ein Erstgespräch kann auch der beste Arzt nicht feststellen, was Ihnen fehlt.
- Der Heiler behauptet, seine Behandlungsform habe keine Risiken und Nebenwirkungen. Wie bei jeder Behandlung gilt auch in der Naturheilkunde: Ohne Wirkung keine Heilung. Und wo eine Wirkung ist, gibt es auch eine Nebenwirkung.
- Der Therapeut führt Fernheilungen und Telefonberatungen durch. Finger weg! Hier tummeln sich besonders viele schwarze Schafe.
- Er fordert von Ihnen, alle Medikamente abzusetzen und mit anderen Therapien aufzuhören. Das kann gefährlich sein, da es sich bei der bestehenden Behandlung womöglich um lebenswichtige Medikamente handelt.
- Er äussert sich nur negativ über andere Heilmethoden, vor allem die Schulmedizin. Seriöse Therapeuten, sowohl in der Schul- wie auch in der Komplementärmedizin, anerkennen die Fortschritte und Vorteile der unterschiedlichen Heilverfahren.
- Der Heiler verlangt Fantasiepreise, Barzahlung ohne Quittungen und Vorauszahlung für länger dauernde Behandlungen. Ohne Quittung respektive Rechnung anerkennt keine Krankenkasse die Behandlung. Eine komplementärmedizinische Behandlung kostet in der Regel etwa 80 bis 120 Franken pro Stunde.
- Der Therapeut verordnet eine Endlostherapie oder verlängert die Behandlungsdauer immer wieder. Mehr als 15 Behandlungen in Serie sollten die Ausnahme sein. Ansonsten können schnell 10'000 und mehr Franken an Behandlungskosten pro Jahr anfallen. Das wiederum macht die Versicherer stutzig.
Allgemein gilt: Wenn Sie während der Behandlung ein ungutes Gefühl bekommen, brechen Sie sie ab.
- Der Therapeut verspricht das Blaue vom Himmel oder sofortige Genesung. Seriöse Therapeuten versprechen keine Wunder.
- Der Heiler weiss sofort und ohne Untersuchung, was Ihnen fehlt. Ohne eingehende Untersuchung und ein Erstgespräch kann auch der beste Arzt nicht feststellen, was Ihnen fehlt.
- Der Heiler behauptet, seine Behandlungsform habe keine Risiken und Nebenwirkungen. Wie bei jeder Behandlung gilt auch in der Naturheilkunde: Ohne Wirkung keine Heilung. Und wo eine Wirkung ist, gibt es auch eine Nebenwirkung.
- Der Therapeut führt Fernheilungen und Telefonberatungen durch. Finger weg! Hier tummeln sich besonders viele schwarze Schafe.
- Er fordert von Ihnen, alle Medikamente abzusetzen und mit anderen Therapien aufzuhören. Das kann gefährlich sein, da es sich bei der bestehenden Behandlung womöglich um lebenswichtige Medikamente handelt.
- Er äussert sich nur negativ über andere Heilmethoden, vor allem die Schulmedizin. Seriöse Therapeuten, sowohl in der Schul- wie auch in der Komplementärmedizin, anerkennen die Fortschritte und Vorteile der unterschiedlichen Heilverfahren.
- Der Heiler verlangt Fantasiepreise, Barzahlung ohne Quittungen und Vorauszahlung für länger dauernde Behandlungen. Ohne Quittung respektive Rechnung anerkennt keine Krankenkasse die Behandlung. Eine komplementärmedizinische Behandlung kostet in der Regel etwa 80 bis 120 Franken pro Stunde.
- Der Therapeut verordnet eine Endlostherapie oder verlängert die Behandlungsdauer immer wieder. Mehr als 15 Behandlungen in Serie sollten die Ausnahme sein. Ansonsten können schnell 10'000 und mehr Franken an Behandlungskosten pro Jahr anfallen. Das wiederum macht die Versicherer stutzig.
Allgemein gilt: Wenn Sie während der Behandlung ein ungutes Gefühl bekommen, brechen Sie sie ab.
Empfehlenswerte Literatur zum Thema
Daniel Bouhafs: «Komplementärmedizin», Rüegger Verlag 2011, ISBN: 3-7253-0960-4, 38 Franken.
Andreas Michalsen: «Checkliste Komplementärmedizin», Verlag Karl Haug 2014, ISBN: 3-8304-7369-9, 95 Franken.