Eigentlich will ja jede Reise gut vorbereitet sein. Die Ausrüstung muss bereit, die Unterkunft gemietet und die Aktivitäten geplant sein. Für Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen gehören aber noch ein paar Informationen mehr dazu als nur die praktische Vorbereitung. Sind diese eingeholt, steht einer sicheren Reise eigentlich nichts mehr im Weg.
Prof. Dr. Matthias Wilhelm, Kardiologe am Inselspital Bern empfiehlt, vor Beginn der Reise mit dem Arzt über die Reisepläne zu sprechen. Dies sei insbesondere nötig, wenn vor Kurzen ein Eingriff erfolgt ist. Betroffene sollten ihrem Arzt diese fünf Fragen stellen:
- Ist es für mich sicher zu fliegen, inklusive Langflüge von acht Stunden und mehr?
- Kann ich hochgelegene Orte besuchen?
- Wie kann ich unterwegs ärtzliche Hilfe bekommen, falls ich Probleme haben sollte?
- Sind meine Standart-Impfungen aktuell?
- Gibt es spezielle Impfungen, die für meine Reisedestination nötig sind?
Aufenthalt vor Ort
Zudem kann es hilfreich sein wenn man sich in der Reisevorbereitung über ein paar Dinge Gedanken zu machen. So macht es Sinn, sich die Kontaktdaten seines Arztes zu notieren und vor allem heraus zu finden, wen man ausserhalb der Öffnungszeiten anrufen kann. Besonders wenn man einen Ort bereist, der in einer anderen Zeitzone liegt. Tritt aber ein Notfall auf, sollte sofort ein Spital vor Ort aufgesucht werden. Auch hier ist es ratsam, sich im Vorfeld darüber zu informieren, welche Kliniken aufgesucht werden können. Zudem sollte eine Liste aller verschriebenen Medikamente mitgenommen werden und auch ein genügend grosser Vorrat von diesen.
Flugreisen
Auch beim Reisen in luftiger Höhe kann man mit ein paar einfachen Tricks dem Herz-Kreislauf-System unter die Arme greifen. Ein Problem beim Fliegen, insbesondere bei langen Flügen, ist der Bewegungsmangel. Das lange Rumsitzen erhöht das Risiko einer Thrombose in den Beinen. Dem kann entgegengewirkt werden, indem man mindestens alle zwei bis drei Stunden aufsteht und ein bisschen auf dem Gang herumläuft. Zudem sollte auf jeden Fall darauf geachtet werden, genug zu trinken, um ein «Eindicken» des Blutes zu verhindern. Am besten Wasser oder Tee. Als Faustregel gelten etwa zwei Deziliter pro Reisestunde.
Ein weiteres Risiko für Menschen mit einem Herzschrittmacher können Metalldetektoren sein. Träger eines solchen sollten deshalb einen Schrittmacherpass vorweisen und so die Geräte meiden.
Wenn alle diese Massnahmen befolgt werden, steht einer ausgedehnten Reise eigentlich nichts mehr im Weg. Herz-Kreislauf-Erkrankung hin oder her.
Sommerzeit, Reisezeit. Doch nicht alle Ferien verlaufen traumhaft: Im kühlen Hotel droht eine Erkältung, beim Wandern ein Misstritt. Wichtig, eine klug gepackte Reise-Apotheke dabeizuhaben.
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