3000 Schweizer pro Jahr sterben an Lungenkrebs
Screenings können Leben von Rauchern retten

Lungenkrebs ist eine sehr aggressive Krebsart. Doch neue Screenings und Behandlungsmethoden erhöhen die Überlebenschancen.
Publiziert: 04.11.2018 um 16:10 Uhr
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Aktualisiert: 12.11.2018 um 13:10 Uhr
Ein Lungenkrebsscreening erfolgt mittels Röntgen oder Computertomographie – und senkt die Sterblichkeit um 20%.
Foto: shutterstock
Florentina Walser

Rund 4200 Menschen in der Schweiz erkranken jährlich an Lungenkrebs, 3000 sterben daran. Lungenkrebs ist die häufigste Krebstodesursache bei Männern. Grund für die tiefe Überlebensrate von etwa 15 Prozent ist die schwierige Früherkennung.

Symptome zeigten sich oft erst, wenn es «zu spät» sei, erklärt Professor Rolf A. Stahel (68) vom Universitätsspital Zürich und ETOP Präsident (European Thoracic Oncology Platform) in Zürich an einer Pressekonferenz anlässlich des «Lungenkrebsmonats November».

Screenings senken die Sterblichkeit massiv

Laut Professor Walter Weder (64), dem Direktor der Klinik für Thoraxchirurgie am Universitätsspital Zürich, zeigen neueste Erkenntnisse einer US-amerikanischen Studie, wohin die Zukunft führen könnte. Eine Risikogruppe von gut 53'000 Menschen – langjährige Raucher im Alter zwischen 55 und 74 Jahren – wurde in medizinischen Zentren den USA über drei Jahre hinweg jährlich Lungenkrebs-Screenings mit Computertomographie unterzogen. Dank der Früherkennung durch diese Screenings konnte die Sterblichkeit um 20 Prozent reduziert werden. In einer europäischen Studie konnte die Todesrate dank CT-Screenings bei Männern mit Risikoprofil gar um 26 Prozent und bei Frauen um 39 bis 60 Prozent gesenkt werden.

Das Universitätsspital Zürich hat eine Screening-Plattform eingerichtet, bei der sich gefährdete Menschen mit Tief-Dosis-Computertomographie auf alle Krebsarten durchchecken lassen können. Weiter bietet auch die gemeinnützige Stiftung «Nationales Programm zur Früherkennung von Lungenkrebs» seit Anfang 2016 eine Untersuchung an, um Lungenkrebs möglichst schnell zu entdecken.

Neue Hoffnung auf Heilung

Lungenkrebs wird in 80 Prozent der Fälle durch Tabakkonsum verursacht. Doch auch Nichtraucher können betroffen sein. «Seit zwei, drei Jahren» gebe es auch «wesentliche Änderungen in der Behandlung von Lungenkrebs», so Stahel – etwa die wirksame Kombination verschiedener Therapien. Bei der Kombination von Chirurgie, Chemo-, Strahlen- und Immuntherapie zeigten sich schon nach einer Behandlungsdauer von drei Monaten Erfolge, erklärt Stahel. 

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