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Medizinisches Halbwissen kann die Gesundheit gefährden

Gut gemeint, aber trotzdem falsch: Viele Weisheiten zur Ernährung und Gesundheit stimmen nicht. Wir prüfen vierzehn Behauptungen und sagen, welche richtig sind und welche nicht.
Publiziert: 02.12.2022 um 03:40 Uhr
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Aktualisiert: 02.12.2022 um 09:30 Uhr
Das ist ein bezahlter Artikel, präsentiert von der Schweizerischen Herzstiftung
Foto: Shutterstock


Durchzug führt zu Erkältungen

Diese Aussage ist falsch. Auch wenn viele Menschen Durchzug in der kalten Jahreszeit als unangenehm empfinden, Erkältungen kann er nicht auslösen. Es sind Krankheitserreger wie Viren, die zu Schnupfen und Husten führen. Diese nehmen wir beispielsweise über die Hände auf, wenn wir Türklinken anfassen. Von dort gelangen sie zu Mund und Nase. Durchzug und kalte Luft können Erkältungen jedoch begünstigen, weil sie die Nasenschleimhäute auskühlen und die Menschen anfälliger auf Krankheitserreger machen.

Hüpfen hilft bei Nierenstein

Es ist tatsächlich so, dass Leute Nierensteine durch Hüpfen verlieren können. Sogar Achterbahnfahren kann helfen, wie amerikanische Osteopathen herausgefunden haben. Am besten ist es dabei, ganz hinten zu sitzen. Doch je nach Grösse und Lage der Nierensteine kommen Patientinnen und Patienten nicht um eine Operation oder eine Nierensteinzertrümmerung durch Druckwellen herum.

Dunkle Schokolade beugt Herzerkrankungen vor

Mehrere Studien deuten darauf hin, dass bestimmte Schokoladensorten wie Bitterschokolade mit einem hohen Kakao-Anteil (z. B.
70 Prozent) das Herzinfarkt-Risiko möglicherweise verringern. Da diese Wirkung nicht bewiesen ist, sollte Schokolade jedoch nicht als gezielte Massnahme zum Schutz für Herz-Kreislauf-Erkrankungen eingesetzt werden. Es spricht aber nichts dagegen, Schokolade in geringem Masse zum Genuss zu essen. Das tut dem Wohlbefinden gut.

Wenn ich mich salzlos ernähre, sinkt mein Blutdruck so stark, dass Medikamente dagegen überflüssig werden

Die meisten Schweizerinnen und Schweizer essen zu viel Salz: durchschnittlich 8 bis 10 Gramm pro Tag statt maximal 5 Gramm. Den grössten Teil nehmen wir über Fertigprodukte wie Wurst, Fertigmenüs oder Käse und Brot auf. Die Schweizerische Gesellschaft für Ernährung sagt, dass etwa die Hälfte aller Personen, die an Bluthochdruck leiden, diesen mit einer kochsalzreduzierten Ernährung senken kann – überflüssig werden blutdrucksenkende Medikamente aber nicht. Salzlos zu essen, hält sie zudem nicht für sinnvoll. Die Einnahmen von Blutdruck-Medikamenten dürfen nur in Absprache mit dem Arzt oder der Ärztin verändert werden.

Ein Apfel pro Tag hält den Doktor fern

Das amerikanische Sprichwort «An apple a day keeps the doctor away» ist auch bei uns oft zu hören. Es stimmt natürlich nicht – Äpfel haben keine Wunderkräfte, die Krankheiten von Menschen fernhält. Doch wer täglich einen Apfel isst, ernährt sich wahrscheinlich bewusst – und dadurch auch gesund. Was einen positiven Einfluss auf die gesamte Gesundheit hat.

Spätes Essen macht dick

Eine eindeutige Antwort darauf gibt es nicht, selbst wissenschaftliche Studien widersprechen sich. Forscher der Universität Turin sagen, dass sich das Risiko für Fettleibigkeit erhöht, wenn man abends viel isst. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung dagegen kommt zum Schluss, dass die aufgenommene und verbrauchte Energiemenge des ganzen Tages ausschlaggebend ist, ob man das Gewicht hält, zunimmt oder abnimmt.

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Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind auch in der Schweiz die Todesursache Nr. 1. In vielen Fällen treten lebensbedrohliche Erkrankungen wie Herzinfarkt oder Hirnschlag ohne Vorankündigung auf. Gegen 90 Prozent aller Herzinfarkte oder Hirnschläge werden allerdings von mess- und beeinflussbaren Risikofaktoren wie erhöhtem Blutdruck und erhöhtem Cholesterin verursacht. Wer seinen Wert kennt, kann frühzeitig und vorbeugend etwas Wichtiges für seine Gesundheit tun. Deshalb empfiehlt die Schweizerische Herzstiftung, bereits im jungen Erwachsenenalter die Werte mindestens einmal von einer Fachperson messen zu lassen – auch dann, wenn man sich fit fühlt. Bestellen Sie einen Gutschein für einen kostenlosen HerzCheck®. Er kann in rund 500 zertifizierten Apotheken durchgeführt werden.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind auch in der Schweiz die Todesursache Nr. 1. In vielen Fällen treten lebensbedrohliche Erkrankungen wie Herzinfarkt oder Hirnschlag ohne Vorankündigung auf. Gegen 90 Prozent aller Herzinfarkte oder Hirnschläge werden allerdings von mess- und beeinflussbaren Risikofaktoren wie erhöhtem Blutdruck und erhöhtem Cholesterin verursacht. Wer seinen Wert kennt, kann frühzeitig und vorbeugend etwas Wichtiges für seine Gesundheit tun. Deshalb empfiehlt die Schweizerische Herzstiftung, bereits im jungen Erwachsenenalter die Werte mindestens einmal von einer Fachperson messen zu lassen – auch dann, wenn man sich fit fühlt. Bestellen Sie einen Gutschein für einen kostenlosen HerzCheck®. Er kann in rund 500 zertifizierten Apotheken durchgeführt werden.

Ein Kirsch nach dem Fondue hilft beim Verdauen

Nein, im Gegenteil. Der Körper widmet sich zuerst dem Alkohol – und verzögert damit die Verdauung des Fettes. Trotzdem fühlt man sich nach einem Schnaps oft wohler. Der Grund: Alkohol betäubt die Magennerven ein wenig und reduziert so das Völlegefühl. Ein spezieller Schnaps kann aber tatsächlich helfen: ein Kräuterschnaps. Dafür verantwortlich sind aber die Kräuter und nicht der Alkohol. Den gleichen Effekt erzielt man darum mit einem Kräutertee.

Ein junges Herz wird nicht krank

Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Bluthochdruck, Herzschwäche, Arterienverkalkung oder Diabetes sind meist Alterserscheinungen. Und es stimmt auch, dass Herz und Kreislauf bei jungen Menschen leistungsfähiger sind. Doch Herz- und Gefäss-Erkrankungen können angeboren sein. Auch Stoffwechselerkrankungen oder Folgeerkrankungen durch Infektionen können bei jungen Menschen Probleme bei Herz und Kreislauf auslösen. Ein Herzinfarkt noch vor dem 40. Lebensjahr ist sogar möglich, beispielsweise durch eine familiäre Hypercholesterinämie (FH), eine vererbbare Stoffwechselkrankheit. Eine frühe Therapie kann das Herzinfarktrisiko deutlich senken.

Bei heissem Wetter baut man Alkohol schneller ab, weil man ihn rausschwitzt

Nein, das ist eine Mär. Der Abbau des Alkohols passiert zu 95 Prozent in der Leber. Und die hats nicht besonders eilig: Pro Stunde baut sie 0,1 bis maximal 0,2 Promille ab. 3 bis 4 Prozent werden ausgeatmet, daher die Fahne. Über die Haut wird nur vernachlässigbar wenig Alkohol ausgeschwitzt – 1 bis 2 Prozent.

Beim Nasenbluten hilft es, den Kopf nach hinten zu legen

Tropft plötzlich Blut aus der Nase, wirft man den Kopf reflexartig zurück. Das ist verständlich, doch die falsche Reaktion. Denn das Blut rinnt den Rachen hinunter und kann in den Magen geraten, was zu Übelkeit und Erbrechen führen kann. Besser ist es, sich aufrecht hinzusetzen, sodass das Blut über die Nase abfliessen kann. Was hilft: Die Nase für einige Minuten mit den Fingern zusammendrücken. Und ein feuchtes, kaltes Tuch über den Nasenrücken und in den Nacken legen.

Eier erhöhen den Cholesterinspiegel

Das ist ein Ernährungsmärchen. Eier enthalten zwar bezogen auf ihre Grösse viel Cholesterin, doch das Nahrungscholesterin beeinflusst den Cholesterinspiegel im Blut wenig. Viel entscheidender ist der gesamte Lebensstil: Eine unausgewogene und fettreiche Ernährung sowie zu wenig Bewegung und Rauchen sind die grossen Risikofaktoren. Ein erhöhter Cholesterinspiegel wird auch als «silent killer» (leiser Mörder) bezeichnet. Man spürt ihn nicht, er schädigt die Blutgefässe jedoch schleichend.

Coca-Cola hilft bei Übelkeit

Coca-Cola selber schreibt auf der Website: «Natürlich ist es medizinisch nicht bewiesen, dass Coca‑Cola bei Magen-Darm-Infekten hilft. Trotzdem kann es sein, dass es dir subjektiv besser geht, wenn du etwas Coca‑Cola zu dir nimmst.» Ernährungsberaterinnen warnen vor Cola bei Übelkeit: Mit seiner hohen Zuckerkonzentration könne das Getränk die Darmprobleme sogar noch verstärken.

Ein Verdauungsspaziergang hilft

Richtig! Im Gegensatz zu Alkohol beschleunigt ein Spaziergang die Verdauung signifikant. Die Bewegung hat zur Folge, dass Essen schneller verdaut wird und nicht zu lange im Magen-Darm-Trakt liegt. Regelmässige Bewegung in den Alltag einzubauen, ist so oder so empfehlenswert. Für das Herz und die Gefässe ist körperliche Aktivität gar die beste Medizin.

Rüebli verbessern die Sehkraft

Vor allem Kinder werden mit der Weisheit geködert, dass Rüebli gut für die Augen sind. Das knackige Gemüse ist zwar sehr gesund, doch wir können noch so viel Karotten futtern, unsere Sehkraft wird dadurch nicht besser. Rüebli enthalten wertvolles Betacarotin, das der Körper in Vitamin A umwandelt – ohne würden wir erblinden. Bei einer normalen Ernährung nimmt der Mensch aber sowieso genug Vitamin A auf.

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Dieser Beitrag wurde vom Ringier Brand Studio im Auftrag eines Kunden erstellt. Die Inhalte sind journalistisch aufbereitet und entsprechen den Qualitätsanforderungen von Ringier.

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