Der Mensch ist von Natur aus ein wahrer Kuschelbär. Denn ohne körperliche Nähe würde ihm etwas fehlen. Wer nicht regelmässig gedrückt wird, fühlt sich ausgegrenzt. Das kann negative Folgen haben.
Durch Berührungen wird in unserem Gehirn das Kuschelhormon Oxytocin freigesetzt, das auch Bindungshormon genannt wird. Es fördert unsere Sozialkompetenz und ist damit grundlegend für das menschliche Zusammenleben.
Wer morgens also gerne noch etwas länger angeschmiegt an seine(n) Liebste(n) liegen bleiben möchte, sollte das unbedingt tun.
Kuscheln hilft gegen Stress
Körperliche Nähe wirkt beruhigend, reduziert Stress und hilft dabei, sich zu entspannen. In Kuschelsituationen ist man gelassener – das überträgt sich auf den Alltag. Ausserdem bringt die Gelassenheit einen erholsameren Schlaf. Häufig haben Menschen, die regelmässig mit ihrem Partner kuscheln, sogar einen niedrigeren Blutdruck.
Zärtliche Berührungen helfen dem seelischen und körperlichen Wohlbefinden
Kuscheln verringert ausserdem das Schmerzempfinden und stärkt unser Immunsystem. Durch Berührungen werden sogenannte Killerzellen produziert, die aktiv Krankheitserreger abwehren. Wahre Kuschelbären stecken sich also weniger häufig an und genesen schneller.
Auch beim seelischen Zustand zeigen sich vermehrt Effekte: Das durchs Kuscheln freigesetzte Oxytocin-Hormon sorgt für Glücksgefühle, verringert Ängste und baut Aggressionen ab, fördert Vertrauen und Empathie. Durch Körperkontakt wird ebenfalls das Glückshormon Dopamin ausgeschüttet, welches für seelisches Wohlbefinden sorgt.
Effekte für das Herz
Am Universitätsklinikum Ulm wurde nachgewiesen, dass Zärtlichkeit auch Effekte aufs Herz hat. So fängt das Organ mit der Zeit selbst an, Oxytocin zu produzieren, wenn oft genug körperliche Nähe empfunden wird. Der Blutdruck wird reguliert, und der Pulsschlag verlangsamt sich, was das Herz-Kreislauf-System entlastet. Man geht davon aus, dass so das Risiko auf Infarkte oder andere Herzleiden minimiert wird.
Förderlich für die Beziehung
Oxytocin ist ein wahrer Beziehungsförderer. Es stärkt das Zusammengehörigkeitsgefühl von Paaren und kann die Beziehung auf emotionaler Ebene vertiefen.
Auch bei der Beziehung zwischen Mutter und Kind spielt das Bindungshormon eine grosse Rolle. So wird es beispielsweise beim Stillen des Nachwuchses freigesetzt und löst auch die Geburtswehen aus. Daher rührt auch sein Name: Oxytocin stammt aus dem Altgriechischen und bedeutet übersetzt «schnelle Geburt».