Fast 10'000 Schweizer und Schweizerinnen sterben jedes Jahr an den Folgen des Tabakkonsums. Die Risiken des Glimmstängels sind dabei kein Geheimnis. Die häufigsten Todesursachen sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) zufolge mit 39 Prozent Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Gefolgt von Lungenkrebs (28 Prozent), Erkrankungen der Atemwege (15 Prozent) und anderen Krebsarten (14 Prozent).
Trotz dieser Zahlen und dem Bewusstsein für die Gefahren, die mit dem regelmässigen Griff zur Zigarette einhergehen, rauchen etwa 27 Prozent der Schweizer Bevölkerung.
Je weniger, desto gesünder?
Je mehr man raucht, desto ungesünder, müsste man denken. Oder im Umkehrschluss: Je weniger man raucht, desto weniger ungesund. Einer australischen Studie zufolge haben Raucher ein etwa drei Mal so hohes Risiko, an Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu sterben, wie Nichtraucher. Und auch die Gefahr, einen Schlaganfall oder einen Herzinfarkt zu erleiden, ist bei ihnen doppelt so hoch. Alarmierend dabei: Schon jemand, der nur 4 bis 6 Zigaretten am Tag raucht, geht ein doppeltes Risiko ein, an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung zu sterben. Auch wer vergleichsweise wenig raucht, setzt sich also erheblichen Gefahren aus.
Aber nicht nur das Kreislauf-System moderater Raucher wird geschädigt. Erwartungsgemäss nimmt die Lunge ebenfalls Schaden. Wissenschaftler in New York führten über einen Zeitraum von 20 Jahren Lungenfunktionstests bei über 25'000 Menschen durch. Das ernüchternde Ergebnis: Raucher und selbst jene, die bereits aufgehört hatten, wiesen eine schlechtere Lungenfunktion auf. Das wirklich Beunruhigende war aber die Erkenntnis, dass der Unterschied zwischen starken Rauchern und Menschen, die täglich nur wenige Zigaretten rauchen, punkto Lungenfunktion minimal war.
Herz-Kreislauf-System kann sich erholen
Die Lungenfunktion nimmt im Alter naturgemäss ab. Der Griff zur Zigarette beschleunigt den Vorgang. Und das auch bei Menschen, die eher weniger am Tag rauchen. Weniger als fünf Zigaretten verursachen der Studie zufolge etwa zwei Drittel so viel Lungenschaden wie 30 oder mehr am Tag. Generell gesagt sind vermutlich alle Ebenen der Raucherbelastung mit anhaltenden und fortschreitenden Lungenschäden verbunden, so die Forscher.
Und auch wer mit dem Rauchen aufhört, hat damit zu rechnen, dass sich die Lungenfunktion trotz Rauchstopp weiterhin schlechter entwickelt als bei Menschen, die nie geraucht haben. Dennoch sollte er ins Auge gefasst werden — und das aus ganz vielen Gründen. Hier einer: Die Studie aus Australien kam zum Schluss, dass sich das Risiko um 90 Prozent verkleinert, Herz-Kreislauf-Probleme zu bekommen, sollte man vor dem 45. Lebensjahr mit dem Tabakkonsum aufhören. Und auch die Gefahr, einen Schlaganfall oder eine Herzattacke zu erleiden, schwindet deutlich.