Unsere Füsse sind verwöhnt: Die meiste Zeit über stecken wir sie in Schuhe, in ihrer natürlichen Form lassen wir sie nur selten ihre Arbeit erledigen. Dabei ist das ständige Schuhetragen für unsere Füsse gar nicht so optimal. Denn durch die Treter wird die natürliche Bewegung des Fusses geschwächt, der Fuss befindet sich nicht in seiner ursprünglichen Form. Die Folge: Die Muskulatur an den Füssen verkümmert. Mit Schuld sind zu glatte Böden.
Zu enge Treter oder Schuhe mit Absätzen sind weitere Faktoren, die eine Belastung für unsere Füsse darstellen. Zeit, sie einfach mal wieder auszupacken. Gerade der Sommer eignet sich bestens dafür, barfuss zu gehen.
Fünf Vorteile des Barfussgehens
- Schützt vor Fuss- und Nagelpilz: Entgegen der Vorstellung, dass man sich als Barfussläufer eher mit Fuss- oder Nagelpilz ansteckt, bleiben Menschen, die häufig barfuss gehen, sogar eher davon verschont. Ein guter Nährboden für Fuss- oder Nagelpilzerreger ist eine feuchtwarme Umgebung, die es in Schuhen zu finden gibt, die wenig Luftaustausch ermöglichen. Durch Barfusslaufen sind die Füsse besser durchlüftet und durchblutet – und warme Haut schützt vor Pilzbefall!
- Stärkt die Muskulatur: Wer mit steifen Sohlen unter den Füssen geht, der setzt diese platt mit der Ferse auf. Nicht alle Muskeln am Fuss werden gleich gefordert. Muskeln des Vor- sowie Mittelfusses werden vernachlässigt. Gehen Sie jedoch mit blutten Füssen, federt der vordere Teil des Fusses den Aufprall ab, die Gelenke werden weniger stark belastet.
- Verbessert die Haltung: Wenn wir zu wenig Kraft in unseren Füssen haben, machen wir unbewusst Ausweichbewegungen. Die Folge: Es kann zu einer muskulären Dysbalance kommen. Barfussgehen hilft gegen schwache Füsse und sorgt dafür, dass das «Fundament» stark und stabil bleibt.
- Stärkt die Immunabwehr: Kalter Boden oder feuchte Wiesen führen nicht etwa dazu, dass wir uns erkälten. Im Gegenteil, es fördert die körpereigene Temperaturregulierung. Diese Theorie verfolgt auch die Kneipp-Medizin.
- Macht die Füsse unempfindlicher: Durch regelmässiges Barfussgehen werden die Füsse abgehärtet. Weil sich die Fettschicht unter der Epidermis verdickt, lösen kleine Steinchen keinen Schmerzreiz mehr aus. Obwohl viele glauben, dass Barfussläufer öfter an Hornhaut leiden, ist dem nicht so. Diese entsteht durch Reibung und Feuchtigkeit, was beim Barfussgehen nur selten vorkommt.
Jeder Anfang ist schwer
Doch wer sich nicht gewohnt ist, barfuss zu gehen, für den entpuppt sich das Laufen ohne Schuhe als wahre Prozedur. Dann empfiehlt sich, Schritt für Schritt damit zu beginnen. Kein Anfang ist leicht – das gilt auch hier. Für das Barfussgehen wird eine trainierte Fussmuskulatur benötigt, und die muss, wie bei allen anderen Muskeln, erst einmal langsam aufgebaut werden, um funktionieren zu können.
Anfangs läuft man am besten nur eine halbe Stunde ohne Schuhe auf weichen Böden, und das nur zwei Mal pro Woche. Besonders empfehlenswert sind Sandböden oder ein weicher Waldweg. Achten Sie beim Gehen darauf, dass Sie jeden Schritt bewusst von der Ferse auf den Ballen abrollen.