Wir tun es, um zu leben: Einatmen und ausatmen ist ein natürlicher Prozess, der unbewusst abläuft. Mit der Atmung gelangt lebenswichtiger Sauerstoff in unsere Lungen, wobei ein erwachsener Mensch pro Minute etwa fünfzehn Atemzüge macht.
Im Alltag konzentrieren wir uns kaum auf die Atmung, obwohl uns das bei der Bewältigung von Problemen helfen und mehr Achtsamkeit verleihen könnte. Atmen Sie bewusst und konzentrieren Sie sich zwischendurch ein paar Minuten Zeit aufs Luftholen, so freuen Sie sich über körperliches und seelisches Wohlbefinden, bringen Entspannung in Ihr Leben und erlangen eine offene, neugierige Haltung gegenüber allem, was Sie gerade wahrnehmen und tun. Auch wer mit Einschlafproblemen zu kämpfen hat, kann mit der richtigen Atmung Besserung erreichen.
Abends im Bett hängen Sie Gedanken nach und tun sich schwer, einzuschlafen? Dann ergeht es Ihnen wie vielen. Mit dieser Atemtechnik sagen Sie Ihren Einschlafproblemen den Kampf an.
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Tiefes und gleichmässiges Luftholen
So automatisch unser Körper für uns atmet, so überraschend ist die Erkenntnis, dass wir bei der Atmung durchaus etwas falsch machen können. Besonders gestresste Personen sind davon betroffen. Ganz unbewusst verändert sich bei Anspannung der Atemrhythmus, was schlechte Effekte auf unsere Gesundheit haben kann.
Eine flache und verkürzte Atmung nur in den Brustbereich ist die Folge von Stress. Dieser gestörte Rhythmus beeinflusst das vegetative Nervensystem, dann steigen Herzschlag und Blutdruck.
Richtiges Atmen setzt voraus, dass wir tief und gleichmässig Luft holen. Wichtig ist, dass dabei eine entspannte Bauchatmung (der Bauch sollte sich anheben!) stattfindet. Diese stimuliert die inneren Organe, verbessert den Zellstoffwechsel, die Durchblutung und Verdauung, das Immunsystem und die seelische Verfassung. Auch erreichen Sie mit der Atemtechnik eine Frequenz, die Ihr Herz weniger schnell schlagen lässt und Ihnen damit mehr Gelassenheit in Stresssituationen bringt.
Drei Übungen für die richtige Atmung
Pranayama ist eine Praxis im Yoga, die durch unterschiedliche Atemübungen versucht, Körper und Geist zusammenzuführen. Während den Übungen nehmen Sie sich bewusst Zeit, sich auf das richtige Atmen zu konzentrieren. Der Alltag und die eigenen Gedanken werden ausgeblendet, und Sie bleiben ganz bei sich selbst.
- Anuloma Viloma: Eine der Atemübungen im Yoga, deren Wirkung harmonisierend ist und für eine Aktivierung der Energiekanäle beider Körperhälften sorgt. Auch «Die Wechselatmung» genannt, hilft sie das Herz und den Kreislauf zu stärken. So gehts: Kniend oder sitzend auf einem Stuhl oder Kissen eine aufrechte Position einnehmen. Vier Sekunden lang durch ein Nasenloch einatmen, während das andere sanft mit dem Finger zugedrückt wird. Für 16 Sekunden die Luft anhalten. Anschliessend durch das andere Nasenloch für acht Sekunden ausatmen, während das erste Nasenloch mit dem Finger zugedrückt wird. Zehnmal wiederholen.
- Bhramari: Diese Art der Atmung ist eine unterhaltsame Übung. Der Begriff rührt nicht von irgendwoher: Weil Sie dabei wie eine Biene summen, wurde dieser Name gewählt. Und so gehts: In den Schneidersitz setzen und mit den Händen den Kopf umfassen. Mit den Daumen die Ohren verschliessen, die anderen Finger ruhen sanft am Kopf. Bewusst einige Atemzüge nehmen. Anschliessend beim Ausatmen laut hörbar wie eine Biene summen. Die Lippen sollten dabei vibrieren. Das Ganze neunmal wiederholen.
- Magic Minute: Sie können einfach und spontan an jedem Ort bewusstes Atmen ausprobieren. Denn letztendlich steckt dahinter bloss die volle Konzentration auf Ihre Atmung. Ein Zustand der Gedankenleere wird erreicht, und all Ihre Kraft liegt im Luftholen. Solch eine bewusste Atmung im Alltag wird von Meditationsexpertin Katja Sterzenbach «Magic Minute» genannt. Bauen Sie mehrfach solche «magische» Minuten in Ihren Alltag ein, und Ihr Wohlbefinden wird steigen!