Vaporizer haben sich weltweit Bevölkerung als «gesunde» Alternative zu Zigaretten durchgesetzt. Man sieht sie an jedem Bahnhof, in jeder Stadt, an jeder Party.
Im Gegensatz zum Rauchen wird beim Vapen (von Englisch vapor: Dampf) nichts verbrannt, sondern eine aromatisierte Flüssigkeit, das E-Liquid, verdampft. Dadurch werden weit weniger Schadstoffe freigesetzt als beim herkömmlichen Rauchen, und darum galt Vapen bisher als weniger schädlich, als Zigaretten zu rauchen.
Vapen beeinträchtigt Gefäss-Funktionen
Nun haben aber Forscher der Universität Pennsylvania entdeckt, was Vaporizer im Körper anstellen können. In einer Studie, die im Fachjournal «Radiology» erschienen ist, haben sie 31 Nichtraucher vor und nach dem Rauchen einer nikotinfreien E-Zigarette untersucht. Das Resultat: Der eingeatmete Dampf hatte einen direkten Einfluss auf die Blutgefässe.
Untersucht wurden 31 Nichtraucher zwischen 19 und 33 Jahren. Im Rahmen des Experiments zogen sie 16-mal an einer E-Zigarette und wurden davor und danach in einem MRI gescannt.
Die Forscher untersuchten die Blutgefässe in Gehirn, Herz und Oberschenkel und massen den Blutdruck. Während des Scans banden sie zuerst das Bein ab und lösten dann die Einschnürung, um zu messen, wie die Gefässe auf den erhöhten Blutdruck reagierten. Um dasselbe im Gehirn zu messen, hielten die Probanden den Atem an.
Langzeitstudien fehlen
Bei den Testpersonen verringerte sich die Dehnbarkeit der Blutgefässe nach dem Vapen um 34 Prozent. Diese ist wichtig, wenn es um die Durchblutung geht, denn je mehr sich Blutgefässe ausdehnen können, desto mehr Blut kann fliessen und desto grösser ist die Sauerstoffzufuhr. Bei den Probanden aber floss weniger Blut, und auch die Beschleunigung des Bluts war schwächer. Ausserdem gab es Anzeichen dafür, dass sich das Vapen entzündungsfördernd auf die Blutgefässe auswirkte.
Traditionelle und elektronische Zigaretten enthalten teilweise die gleichen Schadstoffe, zum Beispiel den Trägerstoff Propylenglykol. Diesen stuft das deutsche Krebsforschungszentrum als potenziell gesundheitsschädigend ein. Doch beim Vapen nimmt man – im Gegensatz zum Rauchen – weder Teer noch Kohlenmonoxid auf, was als Indikator gilt, dass Vapen weniger schädlich ist. Verglichen mit Zigaretten stossen Vaporizer viel kleinere Mengen an Schadstoffen aus, was auch für eine kleinere gesundheitliche Belastung spricht.
Risiken weitgehend unbekannt
Das US-amerikanische Center for Disease Control and Prevention (CDC) teilte allerdings in einer Mitteilung vom letzten Wochenende mit, dass innerhalb von rund sechs Wochen 94 Patienten, vor allem Jugendliche, in den USA Lungenkrankheiten entwickelt haben. Sie alle rauchten E-Zigaretten. Um was für Lungenkrankheiten es sich handelt und ob sie wirklich von E-Zigaretten verursacht wurden, wird derzeit erforscht.
«Weil der Konsum gerade bei Teenagern so verbreitet ist und weil die Geräte trotz Unsicherheiten bezüglich langfristiger Auswirkungen als sicher beworben werden, ist der Gebrauch von E-Zigaretten ein aktuelles Gesundheitsproblem», sagt Alessandra Caporale, Mitautorin der Vaping-Studie. Langzeitstudien liegen zu dem Thema noch nicht vor, weil E-Zigaretten ein eher neues Phänomen sind. Ihre Schädlichkeit ist deshalb noch nicht abschliessend untersucht.
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