Seit sie das Training auf ihren Zyklus abstimme, könne sie mehr aus den einzelnen Trainingseinheiten herausholen. Das schreibt Skirennfahrerin Michelle Gisin (29) in einem Blogbeitrag von Swiss Olympic. Die mehrfache Olympiasiegerin begann sich vor drei Jahren, also mit 26, damit zu befassen, welchen Einfluss der weibliche Zyklus auf ihre Leistungsfähigkeit im Sport hat. Zu spät, findet sie.
Überraschend sei diese Aussage nicht, sagt Sibylle Matter Brügger (51), Sportmedizinerin und leitende Ärztin am Sport Medical Center Medbase in Bern. Lange hätten Wissenschaftler hauptsächlich Athleten analysiert und die Forschungsergebnisse auf Athletinnen übertragen. Was dabei nicht berücksichtigt werde, ist, dass beim Training für Frauen Anpassungen sinnvoll sind. «Frauenspezifische Themen wie der Menstruationszyklus finden in der Sportwissenschaft noch immer wenig Beachtung.»