Mehr als die Hälfte des Jahres ist um, die Vorsätze von Neujahr sind im Sand verlaufen. Mehr Bewegung, Obst und Gemüse essen, weniger Alkohol trinken, den Zigaretten entsagen – fast nichts davon wurde erreicht. Dabei ist eigentlich jedem bekannt, dass die Gesundheit stark vom Lebenswandel abhängig ist und zum Beispiel Sport sogar gegen ernsthafte Erkrankungen wie Bluthochdruck und Diabetes hilft.
Doch wir schaffen es nicht. Klassische Argumente sind: keine Zeit, keine Lust, zu mühsam. In der Tat ist das Umschalten aufs Programm «gesund» anfangs ein harter Lauf. Abnehmen, das Rauchen aufgeben, Gymnastik machen, nie wieder Schoggi essen – alles soll auf einmal passieren. Doch zu hohe Erwartungen hält keiner durch, betonen Experten. Der Weg ist nur in kleinen Schritten zu packen. Ein Ansatz ist es, sich erst mal mental umzuprogrammieren. Was ist eigentlich so entsetzlich daran, statt Pommes Gemüse zu essen? Oder zum Frühstück Obst? Eigentlich reicht es doch, sich die Spiegeleier mit Speck nur am Sonntag zu gönnen.
Es ist eine alte Erfahrung: Wer nur zwei Wochen selber kocht, der merkt, wie übersüsst oder versalzen Fertiggerichte eigentlich sind. Selber kochen könnte man bei einem Kochkurs für gesundes Essen lernen. Da treffen sich Gleichgesinnte, die bei der Neuausrichtung eine riesige Hilfe sind. Warum sich nicht mit jemandem, der ebenfalls gesünder leben will, zusammentun zu einem Fitnessabend? Da kann man, anders als beim Fernsehen, sogar miteinander reden. Wichtig ist es, nicht gross nachzudenken und es ganz selbstverständlich zu tun. Zur Arbeit gehen wir doch auch automatisch, ohne lange zu studieren: Will ich das jetzt, gefällt mir das?
Nach etwa drei Monaten passiert etwas: Das Gewicht geht runter, Treppensteigen geht leichter, das Lebensgefühl wird besser. Und es ging eigentlich ganz gut, ohne in Fanatismus auszuarten. Denn ein ausgewachsener Gesundheitswahn ist auch nicht gesund.