Ein Kilo Körperfett entspricht 7000 Kalorien. Eine halbe Stunde Joggen verbrennt etwa 200 bis 250 Kalorien. Würde also jemand dreimal pro Woche eine halbe Stunde joggen und so 600 Extra-Kalorien verbrauchen, hätte er das Kilo in zehn, zwölf Wochen abtrainiert. Doch so leicht funktioniert das nicht.
Für eine Studie der Arizona State University in Phoenix mussten 81 übergewichtige Probandinnen, die vorher keinen Sport getrieben hatten, zwölf Wochen dreimal wöchentlich für 30 Minuten aufs Laufband. Hinterher waren viele zwar leistungsfähiger, 70 Prozent waren aber dicker geworden und hatten Fettgewebe zugelegt. Der Studienleiter nimmt an, dass sich die Frauen ausserhalb des Programms weniger bewegt haben und sich zudem für die Anstrengung mit mehr Essen belohnten. Weil sie dachten: «Ich mache ja Sport».
Sport funktioniert als Fat-Burner also nur dann, wenn er nie als Zwangsmassnahme gesehen wird, die man mit Kompensation in Form von Essen oder faulem Freizeitverhalten kompensieren will. Immerhin legen bereits Sportanfänger an Muskelmasse zu, und Muskeln verbrauchen mehr Kalorien als Fett. Nach etwa drei Monaten ändert sich das Körpergefühl. Viele verspüren dann gar keine so grosse Lust mehr auf Chips oder Pizza und essen automatisch gesünder. Zumal Sport immerhin auch vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Typ-2-Diabetes schützt.