«Bei Arthrose handelt es sich um eine Abnutzungserkrankung eines Gelenkes», sagt Sportmediziner und Facharzt für Orthopädische Chirurgie Daniel Wüst (46) zu Vayamo. Die Abnützung des Gelenkknorpels, Entzündungen, Schwellung des Gelenkes, und Beweglichkeitseinschränkungen sind für Betroffene oft mit starken Schmerzen verbunden. «Grundsätzlich treten die Schmerzen bei körperlicher Aktivität auf. Ist die Erkrankung jedoch sehr fortgeschritten, können sie auch im Ruhezustand und sogar beim Schlafen stören.»
Trotz der Schmerzen sei es laut dem Experten wichtig, dass Betroffene sich weiterhin regelmässig bewegen. «Unsere Gelenke werden zum Hauptteil über die Gelenkflüssigkeit ernährt. Dies geschieht besser bei schonender Aktivität als bei Inaktivität.»
Auch Junge kann es treffen
Dass Arthrose erst im Alter auftreten kann, ist ein Mythos. Zwar nimmt die Häufigkeit von Arthrose im Alter zu, erste Beschwerden können jedoch bereits ab einem Alter von etwa 40 Jahren auftreten. «Es können jedoch auch noch jüngere Menschen betroffen sein. Nach Unfällen mit Brüchen oder sonstigen Verletzungen im Gelenkbereich kann Arthrose gelegentlich auch bei 30- bis 40-Jährigen auftreten», so Wüst.
Nebst Unfällen habe auch Übergewicht einen grossen Einfluss auf Gelenke, die das Gewicht tragen, wie beispielsweise Knie, Hüfte, Sprunggelenk oder Wirbelsäule. Zudem begünstigen geborene Fehlstellungen beziehungsweise nicht ideale Beinachsen, wie starke O- oder X-Beine, Arthrose.
Gelenkschonende Übungen
Laut dem Sportmediziner sind gelenkschonende Sportarten für Arthrosebetroffene besonders empfehlenswert. Dazu gehören unter anderem:
Fahrradfahren
Schwimmen
Wassergymnastik
Nordic Walking
Genauso könne man sich jedoch auch zu Hause bewegen. Wüst empfiehlt die folgenden Kraftübungen:
1. Langsames Anheben und wieder Absenken des gestreckten Beines in Rückenlage. Dabei das Bein nicht ganz ablegen. Zehn Wiederholungen pro Bein.
2. Langsames Anheben und wieder Absenken des gestreckten Beines in Seitenlage. Dabei das Bein nicht ganz ablegen. Zehn Wiederholungen pro Bein.
3. Langsames Anheben und wieder Absenken des gestreckten Beines in Bauchlage. Dabei das Bein nicht ganz ablegen. Zehn Wiederholungen pro Bein.
4. Langsame Rumpfbeugen ohne vollständiges Ablegen des Oberkörpers auf einer Unterlage. Zehn bis 20 langsame Wiederholungen. Achte darauf, dass du dabei nicht mit den Händen am Kopf reissen, sondern diesen höchsten berühren.
5. Auf Knien und Händen jeweils ein Arm und das gegenüberliegende Bein in der Horizontalen halten und 20 Mal langsam auf und ab bewegen. Danach das Bein beziehungsweise den Arm wechseln.