Abnehmen mit Pilates
Workout für Geist und Körper

Pilates für Anfänger sowie Fortgeschrittene gehört zu den etabliertesten Angeboten im Fitnessmarkt. Inzwischen gibt es bereits trendige Varianten, die Pilates mit anderen Trainingsmethoden verbindet. Aber was ist Pilates genau? Und auf was sollte man bei der Auswahl eines Kurses und bei den Übungen achten?
Publiziert: 09.10.2017 um 12:10 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 11:39 Uhr
Beim Pilates wird der Fokus auf die Kräftigung des Körperzentrums gelegt, das alle Muskeln rund um den Bauch umfasst.
Foto: Thinkstock
Martina Lanzendörfer

Pilates ist ein ganzheitliches Krafttraining, das die tiefliegenden, stabilisierenden Muskeln kräftigt. Diese Muskeln sind notwendig für eine gute Haltung und ein gesundes Körpergefühl. Um dieses Ziel zu erreichen, verbindet Pilates wichtige Prinzipien wie Kraft, Beweglichkeit, Kontrolle, Entspannung und Atmung miteinander. Diese Kombination macht es aus, dass der Körper seine Wahrnehmung verbessert und gleichzeitig gekräftigt, gedehnt und entspannt wird.

Wie entstand Pilates?

Das Konzept wurde von Joseph Pilates (1883-1967), einem deutsch-US-amerikanischen Körpertrainer, entwickelt. Er selbst hatte als Kind eine schwache Gesundheit und beschäftigte sich deswegen mit diversen Sportarten wie Turnen, Tauchen, Bodybuilding und arbeitete in England als Berufsboxer. Während des 1. Weltkriegs begann er sich intensiv mit seinem Konzept eines ganzheitlichen Körpertrainings zu beschäftigen und diese neue Methode zu unterrichten.

In den USA, wohin Joseph Pilates 1926 auswanderte, lernte er seine zukünftige Frau Clara kennen und eröffnete mit ihr zusammen ein Studio, in dem er seine Übungen entwickelte und unterrichtete. Joseph Pilates schrieb: «Nach zehn Mal spürst du den Unterschied, nach zwanzig Mal siehst du den Unterschied und nach dreißig Mal hast du einen neuen Körper!»

Zu seinen Anhängern gehörten unter anderen berühmte Tänzer und Choreographen wie Balanchine, Michail Baryschnikow oder Martha Graham. 

Für Anfänger und Übergewichtige

Beim Training wird der Fokus auf die Kräftigung des Körperzentrums – dem sogenannten Powerhouse – gelegt, das alle Muskeln rund um den Bauch umfasst. Oft sind diese Muskeln zu schwach, was Rückenschmerzen nach sich zieht. Ein starkes Powerhouse hilft, diese zu reduzieren.

Für Übergewichtige wiederum eignet sich das Training, weil viele Übungen im Liegen oder im Sitzen stattfinden. Die Gelenke werden so nicht belastet. Das Training verändert zudem die Einstellung zum eigenen Körper positiv. Oder wie Joseph Pilates sagte: «Nach 10 Trainings spüren sie einen Unterschied, nach 20 Trainings sieht man einen Unterschied, nach 30 Trainings haben Sie einen neuen Körper.»

Vorsicht beim Training ist allerdings geboten: Zum Beispiel, wenn jemand Probleme im Lendenwirbelbereich hat. Werden die Pilates-Übungen nicht ganz korrekt ausgeführt, besteht die Gefahr, dass sich das Leiden stark verschlimmert. Denn eine Fehlbelastung kombiniert mit Rotationen kann ausreichen, um die Bandscheiben zu überlasten. Ebenfalls aufpassen sollte man bei Muskel- oder Gelenkbeschwerden (vor allem Schulter).

Der richtige Kurs für Anfänger

In vielen Fitnesscentern wird Pilates als Gruppentraining angeboten. Da die Ausbildung für Pilates-Lehrer nicht vereinheitlicht und die Berufsbezeichnung nicht geschützt ist, ist es ratsam, den Trainer sorgfältig auszusuchen – indem man sich bei anderen Pilates-Schülern erkundigt und eine Schnupperlektion belegt. Man sollte zudem darauf achten, dass nicht mehr als acht Personen an einem Kurs teilnehmen, da die Lehrperson sonst nicht mehr allen Bedürfnissen und Niveaus der Trainierenden gerecht werden kann.

Für Anfänger empfiehlt sich mitunter sogar ein Einzelunterricht. Der Einstieg via Pilates-Bücher oder -DVDs ist keine Alternative, da hier die Kontrolle durch die Fachperson fehlt.

Varianten für Anfänger und Fortgeschrittene

Neue trendige Varianten, die Pilates mit anderen Methoden verbinden, ergänzen inzwischen das Kurs-Angebot. Dazu gehören etwa:

Aqua Pilates – es handelt sich um eine gelenkschonende Kombination aus Aqua Fit und Pilates.

Standing Pilates – hier werden die Übungen stehend ausgeführt und somit nebst dem Powerhaus auch die Beinmuskeln gestärkt.

Yogalates – die Kraftübungen des Pilates werden mit Entspannungssequenzen des Hatha-Yoga verbunden.

Pilardio (oder Cardio-Pilates) – das Training besteht aus schwungvollen, tänzerischen Bewegungen, wodurch auch die Fettverbrennung angekurbelt, das Herz-Kreislaufsystem angeregt und die Ausdauer trainiert wird.

Pilates Core – verbindet Pilates und das trendige Core-Training, das unter anderem die Atmung (Feldenkrais) einbezieht und ganz gezielt auch die tiefliegende Muskulatur des Rumpfes stärken soll.

Auch bei diesen Angeboten gilt es, bei der Kurs- und Instruktorenwahl etwas Zeit aufzuwenden und sich gut darüber zu informieren, ob das Training für einen geeignet ist. Ob es einem gefällt, findet man dann am besten in einer Probelektion heraus.

Fitness-Expertin und Pilates-Trainerin Dana Gablinger verrät fünf schnelle, aber effektive Pilates-Übungen für zu Hause, damit Sie den Körper in Top-Form bringen.

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