Essen ohne Belastung
Gluten: Es geht auch ohne

Durchfall, Eiweissmangel, Vitaminmangel, Nachtblindheit – die Symptome einer Gluten-Unverträglichkeit (Zöliakie) sind vielseitig. Aber nicht eindeutig. Unter einer effektiven Zöliakie leiden nämlich wenig Menschen. Gluten-freies Essen ist für sie aber die einzige Lösung. Und für andere zumindest nicht schädlich.
Publiziert: 11.09.2015 um 16:14 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 00:37 Uhr

Wer wirklich unter Zöliakie leidet, ist auf das Klebereiweiss in Getreidearten wie Weizen, Roggen, Dinkel, Gerste oder Hafer allergisch. Dieser Krankheit kann man nur mit radikal Gluten-freier Ernährung begegnen. Die eindeutige Feststellung einer Gluten-Unverträglichkeit ist jedoch nicht einfach. Sie kann nicht durch Laborwerte bestimmt, sondern muss in akribischer Arbeit an einem Ernährungstagebuch oder durch eine Darmspiegelung eingezirkelt werden. Sehr viel mehr Menschen leiden allerdings an Weizenallergie, einer entsprechenden Unverträglichkeit oder dem Reizdarm-Syndrom, die allesamt mit ähnlichen Symptomen wie die Zöliakie unangenehm auf den Bauch schlagen.

Ballaststoffreiche Alternativen ohne Gluten

Wer zum Beispiel unter einem Reizdarm leidet, wird durch die Zufuhr von Vollkornprodukten belastet. Wenn man auf Vollkornprodukte verzichtet, müssen im Dickdarm weniger Ballaststoffe durch Bakterien umgewandelt werden. Dadurch entstehen weniger Gase und der Dickdarm wird nicht so stark gedehnt. Menschen mit Reizdarm-Syndrom reagieren auf diese Dehnungsreize empfindlich. Man kann also sagen: Auch wenn nicht eine eindeutige Gluten-Unverträglichkeit vorliegt, hilft Gluten-freie oder Gluten-arme Ernährung dem Verdauungstrakt.

Eine Umstellung der Ernährung ist dabei nicht unmöglich. Ballaststoffreiche Alternativen zu Gluten-haltigem Getreide sind Mais, Quinoa, Hirse oder Buchweizen, aber auch Wildreis, Gemüse wie Kartoffeln, Erbsen, Rüebli, Brokkoli oder Peperoni. Ebenfalls Bananen, Äpfel und Beeren enthalten Ballaststoffe ohne Gluten. Dabei ist, was mit «glutenfrei» angeschrieben ist, nicht automatisch gesund. Gerade Fertiggerichte enthalten dafür andere, der Gesundheit nicht immer zuträgliche Zusatzstoffe. Der Kauf von frischen Produkten steht auch hier im Vordergrund.

Pegan: Alter Wein in neuen Schläuchen

Als rein Gluten-freier Ernährungstrend geistert die sogenannte pegane Ernährungsweise herum. Sie ist eine Kombination aus der Paleo-Diät und dem Veganismus. Die Anhänger Ersterer ernähren sich wie unsere Vorfahren aus der Steinzeit, sehr fleischlastig, frei von Zucker und Milchprodukten. Veganer verzichten gänzlich auf tierische Produkte. Dieser pegane Trend bestätigt damit aber lediglich, was heute in der westlichen Welt zum Allgemeinwissen gehören müsste: Eine gesunde Ernährung basiert auf viel Gemüse, sogenannten «guten» Fetten und Fleisch in Massen. Wer dabei auch auf Gluten verzichtet, tut seinem Körper in keinem Fall etwas Schlechtes.

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