Bis zu zehn Dosen Red Bull will Adnan Mursula (34) pro Tag getrunken haben. Das ist viel. Doch ist es zu viel? Eine Dose Red Bull enthält so viel Koffein wie eine Tasse starker Espresso, sagt Stéphanie Bieler von der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung zu BLICK.
Neben Koffein stecke auch viel Zucker in dem Getränk. Bieler: «Red Bull ist eben kein Durstlöscher, sondern ein Genussmittel. Wasser löscht den Durst und hat keine Zusatzstoffe wie Süssstoffe oder Koffein.» Daher empfiehlt Bieler, mit dem Konsum von Red Bull bewusst umzugehen. Die Faustregel für alle Energydrinks lautet: «Die Dosis macht das Gift.»
Übermässiger Konsum von Energydrinks könne Schlafstörungen und Herzflattern verursachen und scheine das Risiko von Angstzuständen zu verstärken. Ebenfalls unschön: Zu viel Zucker begünstige Karies und könne zu Übergewicht führen.
Die Stiftung Sucht Schweiz mahnt: Der langfristige Konsum von Energydrinks stelle ein Risiko für das Kreislauf- und Nervensystem dar.
In Frankreich war Red Bull verboten
Zu einer ersten Kontroverse um den Konsum von Energydrinks kam es vor 30 Jahren. 1987 tauchte das erste Red Bull in Österreich auf dem Markt auf. In Frankreich wurde es verboten – wegen der angeblichen Gesundheitsschäden bei übermässigem Konsum.
Grünes Licht gab es 2008: Der Inhaltsstoff Taurin wurde durch Arginin ersetzt. Spekulationen machten die Runde, dass Taurin aus Stierhoden gewonnen werde. Doch Taurin ist eine organische Säure, die auch im menschlichen Körper vorhanden ist – und erstmalig der Gallenblase eines Stiers entnommen wurde. Heute kann der Stoff aber synthetisch produziert werden.
Erfunden wurde Red Bull vom Österreicher Dietrich Mateschitz. Die Inspiration dazu bekam er auf einer Thailandreise im Jahr 1982 durch das Getränk Krating Daeng (auf Deutsch: roter Gaur, eine Büffelart), das gegen Jetlag helfen soll. Mateschitz, der noch 49 Prozent der Red Bull GmbH besitzt, ist mit einem Vermögen von gegen 20 Milliarden Dollar reichster Österreicher.